Portrait Eckart von Hirschhausen
Eckart von Hirschhausen
Dominik Butzmann
Eckart von Hirschhausen über den Klimawandel
"Kirche! Tu was!"
"Wir müssen das Klima retten" – das sagen viele. Dabei müssen wir uns Menschen retten, unsere Lebensgrundlagen, schreibt Eckart von Hirschhausen. Er will, dass die Kirche sich an die Spitze der Bewegung setzt
Dominik Butzmann
30.05.2023
10Min

Die frohe Botschaft zuerst! Die Kirchen bekommen neuen Zulauf! In den Hitzewellen werden sie sehr gefragte Orte der Kühlung sein. Genau die dicken Wände, die wir im Winter nicht warm bekommen, sind dann ein Überlebensvorteil. Genauso wie die Friedhöfe. Zentral gelegen, viel Schatten und viel Grünes. Zwischen den Gräbern sah man schon im letzten Sommer viele junge Väter und Mütter ihre Kinderwagen schieben und ­alte Menschen auf den Bänken sitzen, die gar ­keine Angehörigen dort zu betrauern hatten. Sie wollten fliehen vor der Hitze. ­Alle bis­herigen Sommer, so heiß sie auch 2018, 2019, 2022 ­waren, werden aus der Zukunft ­betrachtet zu den kühlsten dieses Jahrhunderts gehören.

In einem Cartoon von Ralph Ruthe stehen Petrus und Gott auf einer Wolke. Petrus fragt: "Fußbodenheizung?" Gott antwortet: "Nee, Erd­erwärmung!" Seit meinem Konfirmationsunterricht vor über 40 Jahren, aus Jugendgruppen und von allen Kirchentagen kenne ich die Forderung, die Schöpfung zu bewahren.

Faktisch haben wir heute mit über 50 Jahren Bericht des Club of Rome und über sieben Jahre nach dem Paris-­Abkommen weltweit keinen Deut ­weniger Dreck in den Himmel gepustet, sondern 2022 so viel wie noch nie zuvor, mehr Ressourcenverbrauch, schnelleres Artensterben und ständig Temperaturrekorde. Deshalb möchte ich fragen: Bewährt sich die Schöpfung? Oder um mit Max Frisch zu sprechen: "Sind Sie ­sicher, dass die Erhaltung des menschlichen Geschlechts – wenn Sie und alle Ihre Bekannten nicht mehr sind – Sie wirklich interessiert? Und wenn ja, warum handeln Sie nicht anders als bisher?"

Dominik Butzmann

Eckart von Hirschhausen

Eckart von ­Hirschhausen, ­Jahrgang 1967, ist Arzt, Autor, Wissenschafts­journalist. Gerade hat er nach 35 Jahren ­seine Bühnen­karriere beendet. Er möchte sich mehr ­seiner ­Stiftung "­Gesunde ­Erde – ­Gesunde ­Menschen" und dem Klimaschutz widmen. Hirschhausen lebt in Berlin, ist ver­heiratet, evangelisch und gibt die Hoffnung auf ­positive Veränderungen nicht auf. Er ist auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg mit einer Klima-Entdeckungsreise vertreten (8. Juni, 20.30 Uhr, Frankenhalle), in ­Kooperation mit Brot für die Welt und ­Misereor.

So gern ich Protestant bin und froh, dass Martin Luther das katholische Fundraising-­Modell infrage gestellt hat – die Mittelalterhistorikerin Annette Kehnel weist auf einen spannenden Zusammenhang hin: Ein Weg, aus dem Fegefeuer vorzeitig entlassen zu ­werden, war nicht etwa gute Führung vor Ort, sondern die Haltung der Enkel. Wenn die Enkel für einen beten, dauerte die Hölle kürzer.

Sollten wir also nicht ein echtes ­Interesse daran haben, dass wir erstens uns und unseren Kindern und Enkeln nicht die Hölle auf Erden bereiten? Und zweitens, dass sie uns in halbwegs guter Erinnerung behalten? Vielleicht brauchen wir in der Debatte mehr "Spirit" und weniger Glaubenskämpfe um "E-Fuels".

"Früher ­glaubte man, was man nicht wissen konnte. ­Heute wollen wir nicht glauben, was wir sicher wissen"

Früher hat man geglaubt, was man nicht wissen konnte. Heute wollen wir nicht glauben, was wir sicher wissen. Wie kommt das? Und sind die Religionen Teil des Problems, oder können sie auch Teil der Lösung werden für das dickste Brett, was wir vor der Nase haben: den Erhalt unserer Lebensgrundlagen?

"Klimakrise" war lange viel zu abstrakt. Es ging um Eisbären, millimeterweise Anstiege von Meeresspiegeln und Atmosphärenchemie. Alles schlimm, alles irgendwann und irgendwo. Das hat sich geändert, seit dem Ahrtal, seit unsere liebsten Urlaubsregionen wie Italien, Spanien, Frankreich oder Griechenland kein Wasser mehr haben, die Wälder auch hierzulande brennen und jeder im letzten Sommer durch den Rhein laufen konnte, ohne Jesus zu sein.

Wir müssen nicht mehr "das Klima" retten, sondern uns. Und es "wandelt" sich auch nicht einfach – sondern wir Menschen erhitzen es und leiden selbst darunter. Es ist nicht eine Frage unter vielen wichtigen Themen, es ist die Frage schlechthin.

Diese Dringlichkeit ist vielen nicht bewusst. Die nächsten zehn Jahre entscheiden darüber, ob die Erde für Menschen langfristig bewohnbar bleibt oder nicht. Wir haben eine "Jahrhundertaufgabe" vor der Nase und weniger als ein Jahrzehnt Zeit, um die Emissionen drastisch zu reduzieren. Und Sie und ich sollten alles dafür tun, damit wir diese historische ­Chance er­greifen. Sonst waren wir die letzte Generation, die es gut auf diesem Planeten hatte.

Wenn Sie Grundschulkinder haben, kurze ­Erinnerung: Bevor sie die Schule verlassen haben werden, ist der Drops bereits gelutscht, sind entweder die Transformationsprozesse richtig in Schwung oder Kipppunkte überschritten. Deshalb ist es auch fahrlässig, ständig die Verantwortung an die nächste Generation abzuschieben und zu denken, "die Jungen werden es halt mal ­besser machen als wir". Nein. Was werden uns die Schüler, wenn sie erwachsen sind, weniger verzeihen? Temporär gestiegene Spritpreise oder für immer gestiegene Meeresspiegel?

"Warum zerstören wir unser eigenes Zuhause?"

Mich hat eine Begegnung mit ­Jane Goodall, der Schimpansen­forscherin, berührt. Mitten im Interview schaute sie mich an aus diesen weisen und etwas melancholischen Augen und fragte: "Wenn wir Menschen ständig betonen, wir sind die intelligenteste ­Spezies auf diesem Planeten – warum zerstören wir dann unser eigenes Zuhause?" Da habe ich geschwiegen, geschluckt und verstanden: Das ist die Überlebensfrage im 21. Jahrhundert. Wenn wir so schlau sind, warum machen wir so einen Scheiß?

Wir können uns schwer "Irreversibilität" vorstellen, deshalb eine einfache Analogie: Jedes analoge Fieberthermometer endet bei 42 Grad. Kein Zufall. Jemand, der sechs Grad über der normalen Körpertemperatur liegt, ist nicht doppelt so krank wie jemand mit drei Grad ­drüber. Er ist doppelt so tot. Es gibt einen Qualitäts­sprung – den über die Klinge. ­Woran liegt das?

Eiweiß stockt. Legen Sie ein Ei in ­Wasser mit über 40 Grad, es wird hart. Und auch, wenn das Wasser abkühlt, nicht mehr weich. Aus einem gekochten Ei wird nie mehr ein ­Küken. Es hat für immer – also ir­reversibel – die Chance auf Leben verloren. Woraus besteht ein Ei? Aus ­Wasser, Fetten und aus Pro­teinen. Woraus besteht ein Mensch und insbesondere unser menschliches Gehirn? Aus Wasser, Fett und Proteinen. Wir können uns aus unserer ­Biologie nicht freikaufen. Naturgesetze sind nicht verhandelbar.

Ich habe mit 17 Jahren in "poli­tischer Weltkunde" ein Refe­rat über das Waldsterben und die Vorteile des Tempolimits ­gehalten. Und heute verwechseln wir Freiheit immer noch mit egoistischer Raserei und müssen uns anhören, wir müssten mehr Autobahnen bauen, um CO2 zu sparen. Und dem Wald geht es nach drei Dürrejahren so dreckig wie noch nie. Vier von fünf Bäumen sind krank oder tot.

Nur weil wir in Paris 2015 einen völkerrechtlichen Vertrag für das 1,5-Grad-Ziel unterschrieben haben, ist ja noch kein CO2-Molekül tief beeindruckt wieder aus der Atmosphäre in die Grube nach Garzweiler zurückgekehrt.

Auch von der evangelischen Kirche gibt es sehr profunde Stellungnahmen und Schriften zur Nachhaltigkeit wie "Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben", von katholischer Seite "Laudato si’", aber wer hat die wirklich alle gelesen?

"Jesus brauchte keinen SUV, um Menschen in der Stadt zu beeindrucken"

Es gibt viele Vorreiterinnen und Vorreiter, viele ­Papiere, viele Aktionen von der Klimakollekte bis zum "Grünen Hahn". Aber da geht noch was. Für positive Veränderungen braucht es nicht absolute Mehrheiten, es können fünf Prozent einer Gesellschaft reichen, Menschen, die sichtbar vorangehen und andere mit­ziehen. Und bei allem Kirchenmitglieder- und Vertrauens­schwund, o. k., die Zeiten der Mehrheiten sind vorbei, aber auf über fünf Prozent kommen wir immer noch, oder?

Was macht die Kirchen, die Gemeinden und ihre Mitglieder so prädestiniert, sich an die Spitze der Mit-Welt-Bewegung zu kata­pultieren? Drei Dinge fallen mir sofort ein:

Erstens: Wir haben ein Wohin, ein Wozu, das positive Narrativ, die Lust auf Zukunft. Und die Bilder von einem weniger materialistisch orien­tierten Leben in Fülle. Jesus brauchte keinen SUV, um Menschen in der Stadt zu beeindrucken. Das Kamel kommt nicht durchs Nadelöhr, aber mit sehr wenig aus und macht dabei einen entspannten Eindruck. Glaube, Hoffnung und Liebe wärmen das Herz immer noch mehr als jede obsolete Gastherme. Wenn die Religionen besser als "der Markt" wissen, was wir wirklich brauchen – gelingt es uns dann nicht mit ihrer Hilfe, real auch weniger zu "ver-brauchen"?

Zweitens: Wir haben ein weltweites Netzwerk! Die Klimakrise ist so himmelschreiend ungerecht, weil diejenigen, die den Himmel am wenigsten verdreckt haben, heute bereits am härtesten getroffen sind: die Menschen im globalen Süden. Die obersten zehn Prozent der weltweiten Kohlenstoffemittenten verursachen fast die Hälfte aller Treibhausgasemis­sio­nen. Neben dem offensichtlichen Gerechtigkeitsproblem ist der Hebel auch bei denen mit den meisten Emission am effektivsten. Also bei uns. Die Ungerechtigkeit besteht zwischen den Ländern und innerhalb, denn je gebildeter und reicher Menschen sind, desto höher ist ihr CO2-Fußabdruck. Aber eben auch ihr Handabdruck, durch ihr Handeln etwas zu verändern. Am Handabdruck sollt ihr sie erkennen!

Drittens: Der Kern des Christentums ist die Nächstenliebe – vielleicht brauchen wir ein neues Wort dafür. Mein Vorschlag: "Über­nächsten­liebe!" Das kann man zeitlich und räumlich verstehen: Unser Nächster, unsere Nächste, kann also auch 5000 Kilometer weit weg sein oder 50 Jahre. Es gibt keine andere Institu­tion, die das Denken über viele Genera­tionen hinweg derartig in ihrer DNA hat, wie die ­Kirchen. Wo zeigt sich, dass Christen über ­ihren kirchlichen Bereich hinaus einen wesent­lichen Beitrag zur Gesellschaft bringen wollen und können, als Salz der Erde, als Licht aus ­einer "erneuerbaren" Quelle und zur "Öku­mene" im Sinne des gemeinsamen Hauses? Denn für den Treibhauseffekt in luftigen Höhen wie für das menschliche Treiben im Hamsterrad der Konsum­gesellschaft gilt seit Matthäus 6,10: "Wie im Himmel so auf Erden"!

"Aus reinem "Gutmenschentum" werden die radikalen Umbauten nicht gelingen"

Was wollen alle? Gesundheit! Quer durch Parteien, Altersgruppen, Hintergründe, quer durch Ministerien, NGOs und Einkommen. Dieses Ziel eint uns und berührt uns mehr als abstrakte "Reduktionsziele". Gesundheit beginnt mit Wasser zum Trinken, sauberer Luft, leckeren essbaren Pflanzen, erträglichen Tempera­turen und einem guten Mit­einander zwischen Mensch, Tier und Natur. Dieser ­Gedanke nennt sich one health oder planetare Gesundheit. Steht sogar erstmalig im Koalitions­vertrag. Wäre schön, wenn man vor lauter ­Krisen mal dazu kommt, sich der größten unter ihnen mit oberster Prio zu widmen.

Aus reinem "Gutmenschentum" werden die radikalen Umbauten in unserem Wirtschaften nicht gelingen. Klar kann jeder bei sich an­fangen mit den Klassikern: weniger Fleisch ­essen, weniger fliegen und Auto fahren, weniger unnötiges Zeug kaufen und weniger Essen wegschmeißen.

Als Arzt finde ich es immer überraschend, dass die Dinge, die dem Planeten guttun, uns selber am meisten nutzen! Wer Rad fährt, statt im Stau zu stehen, tut sich selber das Beste. Und wer mit einer guten pflanzlichen Ernährung merkt, mit wie wenig der Körper schon zufrieden ist, wenn man ihm Pausen gibt zu verdauen und aufzuräumen, lebt länger und leichter. Die nature based solutions mit allen Pflanzen, Tieren, Mooren, Mangroven, Meeren und Wäldern sind un­sere größten Verbündeten, wenn wir sie lassen. Als Elon Musk einmal twitterte: "100 Millionen für eine Erfindung, die CO2 binden kann", schrieb jemand zurück: "Dürfen sich auch Bäume bewerben?" Das ist mein Humor. Und den zu behalten, ist gerade nicht leicht.

In der Kolumne "Klimazone" berichtet Nils Husmann über die Energiewende, zum Beispiel: Kann der Emissionshandel das Klima retten?

Das Teuerste, was wir jetzt tun können, ist nichts. Die cost of inaction steigt mit jedem weiteren Zögern. In einer Studie haben Wissenschaftler die finanziellen Folgen des Klima­wandels in Deutschland berechnet: bis zu 900 Milliarden Euro. Durch Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, durch Schäden an Gebäuden und Infrastruktur, Lieferengpässe und gesund­heitliche Beeinträchtigungen. Das ist alles nicht mehr "Hysterie", sondern Fakt. Fuck!

Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu ­retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören. Das Wichtigste, was ein ­Einzelner ­heute machen kann, ist, nicht allein zu ­bleiben. Deshalb braucht es Organisationen, die es schon gibt! Mit einer Kirche in jedem Dorf. Mit einer Kita, einer Schule und einem Krankenhaus um die Ecke. Und immer noch Landbesitz, dessen Nutzung an lebensförderliche Bedingungen anknüpfen kann wie bei der Aktion "fair­pachten".

Ein sehr wirksamer Weg ist auch, Kirchensteuern, Pensionsfonds und privates Vermögen nach den Kriterien des Divestments anzulegen – raus aus ­allen fossilen Fossilien, keine Kohle mehr der Kohle! Warum hat nicht jede Kirche, jedes Gemeinde­haus und jede Schule, jeder Kindergarten in Deutschland ein Solardach? Wann gibt es in konfessionellen Einrichtungen flächen­deckend Essen nach der planetary ­health diet – gut für uns und gut für die Erde?

"Es kommt auf jeden von Ihnen, jeden von euch an, jedes Zehntel Grad"

Während der Zeithorizont von Politikern oft nicht ausreicht, um auf den ersten Blick unpopuläre Entscheidungen voranzubringen, könnten es sich die Kirchen in der Gewissheit ihres Auftrags und ihrer Geschichte leisten, jetzt in Vorleistung zu gehen. Wenn sich so viele Menschen ohnmächtig fühlen, wo ist denn dann diese ominöse Macht? Was können Sie tun?

Sie können sich schlaumachen und den Mund aufmachen. Gern in dieser Reihenfolge. ­Niemand muss alles wissen und richtig machen, um sich einzubringen. Ja, es kommt auf jeden von Ihnen, jeden von euch an, es geht um jedes Zehntel Grad. Es geht um jede Tonne CO2. Fragt andere Menschen nach ihren Werten: "Was ist dir wichtig? Worüber machst du dir Sorgen? Was ist dir ,heilig‘ – was soll unbedingt heil bleiben?" Sprecht mit Menschen, die anders ­ticken als ihr. Und wenn ihr mit Politikern sprecht, fragt sie direkt: "Was tun Sie, um es Menschen einfacher zu machen, ein ­nachhaltigeres Leben zu führen?"

Wir passen uns sehr schnell an neue Rahmen­bedingungen an, wenn sie vernünftig erklärt werden und für alle gelten. Menschen sind soziale Wesen und verändern sich viel weniger durch Einsicht oder Angst als durch andere, die etwas freudvoll vorleben und sinnvoll vorgeben. Quer durch alle demo­kratischen Parteien gibt es beseelte Menschen, die ihrer Zeit voraus sind.

"Erzählst du es weiter? Bis es wirkt?"

Wen kennst du, der mehr bewegen kann als du? Wer in der Gemeinde, wer in der ­Straße, wer aus der alten Schulklasse, wer aus dem Club, der Firma, der Stiftung? Sprich mit ­deinen ­Eltern, mit deinen Onkels und Tanten, mit deinen Kindern und Enkeln. Sprecht über Strom­anbieter, Geldanlage, Erbschaften und ­darüber, dass das Wertvollste, was wir weiter­geben ­können, keine prallen Konten sind, sondern ­eine Welt praller Vielfalt und Möglichkeiten.

Wir haben in Deutschland über 7000 Milliarden ­Euro Privatvermögen – irgendwen kennst du, der wen kennt, der mit darüber nach­denken kann, wie das Vermögen die Lebensgrund­lagen zu schützen vermag, statt zu zerstören. Erzählst du es weiter? Bis es wirkt?

Leseempfehlung
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Liebe Redaktion,
Da Dr. v. Hirschhausen keine e-Mail-Adresse bekannt gibt schreibe ich an Sie in der Hoffnung, dass Sie diese Mail weiterleiten werden - vielleicht ist sie ja auch für Sie interessant.
Die vielen Worte von Herrn Hirschhausen werden nichts bewirken, vielleicht ist die Kirche auch der falsche Adressat.
Wenn man ruft- Lass uns über Umweltschutz reden - ist der Saal voll , wenn man ruft - Lass uns Umweltschutz machen - hat niemand Zeit.
Jeder könnte freiwillig 120 km/h fahren, viele könnten ohne fossile Brennstoffe Energie erzeugen, niemand muss TikTok streamen, man kann an der Nord - statt an der Südsee urlauben; Kriege kann man durch Verhandlungen und Toleranz vermeiden usw. . Warum geht das nicht?
… nach mir die Sintflut!
Tatsächlich ist die wichtigste Aussage in dem Beitrag von Herrn v. Hirschhausen : “einem guten Miteinander zwischen Mensch, Tier und Natur”.
Das gibt es leider nicht mehr und das wird es nie wieder geben.
1955 war ich 17 Jahre alt und auf der Erde lebten 2,5 Mia Menschen.
Letztes Jahr waren es schon 8 Mia Menschen und ihre Zahl soll sich noch um den Betrag erhöhen, den es 1955 schon gab!!! Von einem Miteinander mit der Natur und den Tieren kann da keine Rede mehr sein.
Das ist die Ursache für unsere Umweltprobleme und die Warnungen der UN vor dem Aussterben von Millionen Tieren. Jeder Mensch, der geboren wird - egal wo- hat das Recht auf ein gesundes Leben.
Jede Familie kann immer noch 2,1 Kinder haben, wenn der heutige Bevölkerungsstand nur gehalten werden soll.
Wenn das nicht möglich ist hilft das ganze heutige Bemühen - wie von Herrn v.Hirschhausen gefordert - nichts, weil es die Ursache nicht beseitigt sondern nur ein “doktorn” an Symptomen ist.

Kein Politiker traut sich das Problem anzusprechen, vermutlich aus Angst davor, als Rassist in Verruf zu geraten, dabei gilt die Aussage für alle- egal auf welchem Kontinent.
Traut sich Herr v. Hirschhausen? Traut sich die Kirche?
Ich bin gespannt.
Herzliche Grüße
Heinz-Gerd Reinkemeyer

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Vielen Dank für den guten Artikel! Hier von mir ein paar ergänzende Gedanken.
Die fortschreitende Zerstörung der Erde hat für mich die folgenden Gründe:
• Wir Menschen sind evolutionstechnisch noch sehr nah an den Neandertalern dran. Das heißt, für uns ist lediglich unsere nächste Umgebung wichtig, nicht das große Ganze. Wir haben noch nicht verstanden, dass ja alles mit allem zusammenhängt und unser Handeln gesamtheitliche Auswirkungen hat. Schließlich ist unsere schöne Erde eine Kugel. Was interessiert mich der Regenwald im Amazonasgebiet, ich lebe dort nicht und ich sehe ihn nicht. Was interessieren mich die abschmelzenden Pole? Sie sind für mich sehr weit weg. So denken viele Menschen.
• Um mein Verhalten nachhaltig zu ändern, muss ich positive Auswirkungen sehen und möchte dafür belohnt werden, damit die Anstrengung auch lohnt. Das bekomme ich aber nicht, wenn ich aufs Fliegen verzichte, weniger Auto fahre oder kein Fleisch mehr esse. Ich verzichte auf Dinge, die ich gern tue, bekomme aber in dem Moment nichts zurück. Also belassen die meisten Menschen alles so, wie es ist. Viele denken auch: wenn ich jetzt mein Verhalten ändere, ändert das nichts im Gesamtzusammenhang. Der Klimawandel wird trotzdem fortschreiten, der Flieger wird trotzdem starten. Dann sollen die Anderen sich bitte auch ändern. Und da dies nicht passiert, bleibt wieder alles beim Alten.
• Ich sehe bei den meisten Menschen keine Demut und Dankbarkeit dem Leben gegenüber, keine Achtung und keinen Respekt vor der Welt und unserem "Zuhause", von dem wir ja abhängig sind. Stattdessen sehe ich grenzenlose Arroganz, Gier und Egoismus. Solange unser Wirtschaftssystem auf Profite ausgerichtet ist, wird sich leider nichts ändern, davon bin ich überzeugt.
• Früher habe ich naiv gedacht, dass doch eigentlich alle Menschen, die Kinder oder Enkelkinder haben, das größte Interesse daran haben müssten, ihnen ein möglichst angenehmes Leben zu überlassen. Das ist aber nicht der Fall, muss ich immer wieder lernen. Egoismus siegt auch hier. Hauptsache, ich bekomme alles, was ich haben will und habe es bequem. Nach mir die Sintflut. "Was interessiert mich die nächste Generation? Ich sterbe irgendwann und die werden sich schon etwas einfallen lassen." Ein Zitat aus meinem privaten Umfeld.
• Viele Menschen machen sich zwar große Sorgen und sind zum großen Teil auch blockiert durch ihre Angst. Das hilft aber nicht weiter. Nur Handeln hilft weiter. Und überhaupt ein Interesse am "großen Ganzen". Das sehe ich bei den meisten Menschen aber nicht. Und es wird auch keine Verantwortung übernommen. Sollen doch erstmal die Anderen was ändern.
• Und das 1,5-Grad-Ziel ist supernaiv und gutgläubig. Wir Menschen glauben doch wohl nicht im Ernst, dass wir solche komplexen Zusammenhänge wie das Klimageschehen auf der Erde auf diese Weise selbst steuern können. Schon allein aus den vorgenannten Gründen wird dies nicht funktionieren.
• Zusammenfassend sehe ich es so, dass der Leidensdruck hier auf der Erde und speziell in den reichen Gesellschaften noch längst nicht hoch genug ist, trotz Pandemie und immer wieder auftretenden Katastrophen wie z.B. die Flut im Ahrtal.
Die Klimakatastrophe wird also fortschreiten. Schade für unsere Kinder und Enkelkinder. Aber wir wollen es ja so.
Herzliche Grüße aus Hamburg-Altona!
Stephanie Haddenga

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Sehr geehrte Damen und Herren!
In der im Betreff genannten Ausgabe heißt es zum Titelthema: "Eckhard von Hirschhausen macht der Kirche Druck: Mehr Tempo beim Klimaschutz!"
Ich habe den Artikel gelesen und bin entsetzt. Wie schätzt Herr Hirschhausen seine Leser ein, daß er so wie er es tut auf sie "eindrischt", damit sie sich seiner Ansicht zu Klimaschutz "anschließen". Und was veranlaßt die Redaktion von Chrismon seine Äußerung wie geschehen abzudrucken. Mich wundert es nicht, wenn in einer solchen "Atmosphäre" Minister Habeck und seine Entourage ein Heizungsgesetz dem Bundestag zur Abstimmung vorlegen, in dem Menschen wie ich, der ich Dach und Haus schon gedämmt und die Fenster erneuert habe, zu fünfstelligen "Investitionen" in kürzester Umsetzungszeit "prügeln" und auf Fragen, wie das umzusetzen sei erst gar nicht antwortet. Kann es sein , daß unsere "Eliten" die Bodenhaftung verlieren?

Mich überzeugt mehr, was Joachim Müller-Jung - wahrlich kein Klimaleugner und Befürworter der deutschen Energiewende - in der FAZ (Mittwoch, den 24.05.2023 - Nr. 119 - Seite N1) schreibt: " Noch ist die hochgradig emotionalisierter Energiewendelpolitik vor allem damit beschäftigt, den Menschen ins Gewissen zu reden und das Wahlvolk vor sich herzutreiben, statt vernunftgeleitete Überzeugungsarbeit zu leisten."
Hochachtungsvoll
Nitschke

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Sehr verehrter Herr Dr. Hirschhausen,
zunächst meine Bewunderung für Ihre kabarettistischen Diagnosen:
"Frohe Hoffnung für die kirchliche Kühlhäuser" oder die Einordnung des "katholischen Foundraising" erfüllen mich ebenso mit ironischer Ehrfurcht wie die Möglichkeit, ohne Jesus zu sein zu Fuß ausgetrocknete Flüsse überqueren zu können.
Die Logik dahinter ist natürlich alles andere als komisch. Sie erklären uns zur letzten Generation, wenn nicht das und das und anderes sofort passiert, - das bedeutet in letzter Konsequenz, wir erklären die Menschen, so wie sie nun mal sind, zur invasiven Störung von Klima und Natur, deretwegen die biblische Sinflut wiederkehren wird. Hoffentlich ohne eine Arche, denn sonst vermehrt sich dieser Homo sapiens womöglich wieder und zerstört den neu aufblühenden biblischen Garten Eden erneut.
Viel Spaß dabei. Denn neben allen anderen Untergangszenarien stellt sich die Frage, wer wen
als erstes zum Untergang verurteilt. Wer fängt an? Vernichten wir uns alle, oder nur die beiden volkreichsten Völker sich gegenseitig, oder erspart uns irgend ein atomares Armageddon diese Frage? An wen richtet sie Aufforderung "Tu was"? Und was soll sie, er, es, oder was auch immer- tun?
Als 1946 geborener Ex-Katholik darf Ihnen versichern, schon einige Endzeitprognosen und Untergangsankündigungen überlebt zu haben. Mein Verdacht: Seit Menschen fähig waren, an mehr als den täglichen Überlebenskampf zu denken, haben sie alle Weltuntergangsszenarien entwickelt, manche, - vor allem die Religionen - haben daraus sogar ein ewiges "Foundraising-System" entwickelt. Mir bleibt als Mensch nur meine klägliche Vernunft, und die besagt, sollten Sie und die "letzte Generation" Recht behalten. erübrigt sich jegliche Vernunft. Ich brauche ohnehin keine Weltreisen, kein großes Auto, keine bombastische Villa und Erdbeeren zu Weihnachten. Und Kinder habe ich - glücklicherweise - auch keine. Das erspart denen christliche oder andere Verdammungs- und Untergangsmärchen, mit denen ich seit meiner angeblichen von der Erbsünde belasteten Geburt genug überfüttert wurde. Vielleicht erlebe ich ja noch Ihre angekündigte neue Sintflut.
Früher glaubte man, was man nicht wissen konnte,
heute wollen wir nicht glauben, was wir sicher wissen.
Viel Spaß dabei.
Johann J. Stempfle

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Guten Tag,
die aktuelle Ausgabe von Ihrem Heft hat mich sehr traurig gemacht. Ich frage mich, warum muss meine evangelische Kirche einem Ideologen wie Eckart von Hirschhauen diese Bühne bieten, um den Weltuntergang zu beschwören? Mein Glaube gibt mir Zuversicht. Und ich möchte eigentlich nicht permanent von Menschen Texte lesen, die den Weltuntergang beschwören und sich daran ergötzen. Können Sie das verstehen?
Das ist keine Realitätsflucht. Ich sage Ihnen folgendes voraus: Die Menschheit wird in den nächsten 10 Jahren die Klimawende nicht schaffen. In 10 Jahren wird es diese Welt noch geben und auch die Menschen darauf. Sie wird eine andere sein. Auch in 1000 Jahren wird es noch Menschen geben. Diese Menschen brauchen Zuversicht und Gott.
Eckart von Hirschhausen ist reich. Sein CO2 Fussabdruck ist größer als meiner. Ich halte ihn für intellektuell sehr beschränkt, trotz seiner Ausbildung und Titel. Er denkt und schreibt sehr eindimensional und verdirbt mir den Tag mit dieser Rederei. Sehr schade, dass Sie diesem Mann die Bühne bieten.
Ich habe drei Kinder groß gezogen. Sie alle haben - auch Dank von Herrn Hirschhausen - die Zuversicht verloren. Ist das nicht traurig? Und eins sage ich Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit voraus. Auch in zehn Jahren wird es Menschen geben, die optimistisch in die Zukunft blicken. Wenige davon in Deutschland. Und wahrschein noch weniger in der Evangelischen Kirche.
Hochachtungsvoll
Dr. Thomas Nassua

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Sehr geehrte Damen und Herren,
in dieser Ausgabe von chrismon schreibt Herr von Hirschhausen über die Klimakrise. Leider erwähnt er mit keinem Wort die Grundlage dieser Krise. Ich freue mich auf die nächste Ausgabe, wo er alles über den Themenkomplex Bevölkerungswachstum - Familienplanung - Geburtenkontrolle schreibt.
Mit freundlichen Grüßen
Andrej Dittrich
Köln

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Kirche ist eine menschliche Gemeinschaft seiner Mitglieder und ein Akt Göttlicher Schöpfung mit Tieren und Pflanzen.
Nächstenliebe kann kein Klima retten.Doch es geht zuerst immer ums tägliche Überleben- Geld ist der wesentliche Treibstoff - denn ohne Benzin fährt kein Auto, oder ohne geladene Batterie kein E - Auto.
Der Materialismus prägt alles Denken und handeln.
Die Naturzetstörung ist das duale System - des Lebens bis ans Ende - die Erde sich endgültig erschöpft hat.
Thomas Bartsch, Hamburg

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Sehr geehrte Damen und Herren,
Eckart von Hirschhausen muss sich fragen lassen, warum er Möglichkeiten ignoriert, nur weil sie gewissen Politikern nicht gefallen: v.a. den Grünen. So ist CO2 unterirdisch speicherbar. Das Ausland macht es vor. Und wie viele Millionen Tonnen CO2 könnte dieses Land einsparen, würden wir die Hälfte unseres Stroms nicht auf die dreckigste Weise erzeugen, die es gibt: die Kohlekraft. Und das, obwohl es eine CO2-freie Stromerzeugung gibt. Die Punkte gehen zu Lasten der Grünen, die aus rein ideologischen Gründen eine Politik gegen ihr Versprechen machen, Schaden von diesem Land abzuwehren. Herr von Hirschhausen sollte sich direkt an Robert Habeck wenden!
Mit freundlichen Grüßen
Paul Klostermann
Herford

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Wie habe ich mich wieder über die neue Chrismon gefreut! Klar und verständlich für alle ruft Eckhard von Hirschhausen die Menschen auf, mehr gegen die kommende Klimakatastrophe zu tun. Jeder kennt heute die Dringlichkeit zum Handeln. Viele denken, ein bisschen hier und ein bisschen da, das sollte doch reichen. Wir tun doch schon so viel. Aber denkt man die Klimadebatte zu Ende, merkt man, dass jeder einzelne bei sich vieles verändern muss. Jeder fühlt und spürt, dass es erst mal unbequem werden wird. Das offen auszusprechen traut sich kaum einer. Es klingt alles so pessimistisch. Aber je länger wir warten, desto unbequemer wird es. Viele Politiker fürchten, nicht mehr gewählt zu werden, wenn sie von Verzicht sprechen. Manche Finanzexperten glauben, nur durch weiteres Wirtschaftswachstum die Welt zu retten. Wir sind alle ein Teil dieser Welt. E. von Hirschhausen hat Recht. Die Naturgesetze sind nicht verhandelbar. Darüber lässt sich nicht diskutieren. Sie gelten einfach. Sommertemperaturen von 45 Grad sind tödlich. Die Natur braucht uns nicht. Aber wir brauchen die Natur. Diesen Gedanken kennen wir schon lange, dabei haben wir ihn noch immer nicht begriffen.
Mensch tu was! Kirche tu was! Staat tu was ! Welt tu endlich was!
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Fritsch-Pöhler

Der richtige Appell. als Blogger auf LinkedIn mit guter Vernetzung habe ich den Aufruf vorgestern zusammgefasst verbreitet, mit bisher recht guter Resonanz ( 1300 LeserInnen),
Und möchte der Aufruf privat als Sonderdruck iunserer Woheinrichtung ( 200 ältere)
Verbreiten ( was würden 100 Ex., Deckblatt + Artikel S.24-26) mich kosten?

Da habe ich schon kritische Stimmen bekommen
“ Na ja, die Kirche besitzt viele Besitztümer und Gebäude mit grossen Dachflächen. Wäre doch schön, wenn der Vatikan mal eines seiner vielen Gemälde verkauft und anfängt alle Kirchenliegenschaften mit z.b. Solarzellen suszurüsten. Aber wie immer in kritischen Situationen hâlt sich die Kirche vornehm zurück und wahrscheinlich, da bin ich mir ziemlich sicher, wird es wieder einen "Lex Kirche" bei EE, Wärmepumpen etc. geben.”
Da fällt mir die Replik recht schwer. Wie konnte sie aussehen?

Antwort auf von Volker (nicht registriert)

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Die evangelische Kirche hat schon etwa 2008 ein Umweltlabel, den Grünen Hahn (in Bayern Grüner Gockel), eingeführt und ist mit großem Engagement dabei, alle Gemeinden und Einrichtungen zu zertifizieren. Außerdem bringt sie derzeit ein Klimaschutzgesetz auf den Weg, in dem bis 2035 Klimaneutralität angestrebt wird. Sie hat Rahmenverträge mit Ökostromanbietern, sie hat einen Solarfond aufgelegt und möchte ihre Dächer so schnell als möglich mit Photovoltaik oder Solarthermie ausstatten (CAVE Denkmalschutz). Auch Heizungstausch und Flächenreduktion sind bereits im Gange. In der katholischen Kirche gibt es ebenfalls Ansätze, wenn auch nicht so konzertiert.

Antwort auf von Andrea (nicht registriert)

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"Die evangelische Kirche ... ist mit großem Engagement dabei, alle Gemeinden und Einrichtungen zu zertifizieren.". Die Kirche, nicht nur die evangelische, hat schon immer alles und jeden zertifiziert. Früher nannte man das nur nicht zertifizieren. Die Kirchen haben das Label "gottwohlgefällig" seit ihrem Bestehen vergeben oder verweigert. Sie haben die jeweilige Moral betreut und damit kräftig dazu beigetragen, dass die Gesellschaften so sind, wie sie heute sind. Folgerichtig zertifizieren sie auch heute noch. Und wenn sie nicht gestorben sind, werden sie auch weiter zertifizieren. Die Stiftung Warentest wird dann wohl auch mal den Grünen Hahn und den Grünen Gockel mit einem Testurteil versehen. Gott segne die EMAS und die ISO 14001-Norm!

Gockel und Hennen, was wollt ihr mehr?

Fritz Kurz

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Guten Tag,
heute habe ich die "Chrismon" in der Tageszeitung gehabt und besondrs den Beitrag von Dr. Hirschhausen mit Neugier gelesen.
Alleine, dass was er schreibt hat meine Neugier unzufriden hinterlassen.
Viele Fachleute habe schon veröffentlicht, dass die + 1,5°C Forsderung nicht mehre erreichbar ist. Wir dürfen uns nicht mehr Sand in die Augen streuen - und das macht Hirschhausen - wenn er unsere Aktivitäten an diesem Wert ausrichtet. Wir sollten auch in der öffentlichen Debatte endlich diemehr Realität anerkennen. Es werden zwischen +2 und +3°C werden. Nicht weil wir so weitermachen wie bisher, sondern weil die ganze Welt weiterhin mehr Energie braucht, um Ernährung, Wohnung und Wohlstand zu realisieren.
Es braucht also selbstverständlich Reduktion des CO2-Verbrauchs aber auch gleichzeitig die Vorbereitung auf durchschnittlich erhöhte Temperaturen. Das Bild mit dem Proteinen im Ei ist sehr eindrücklich. Recht hat er - Naturgesetze kümmern sich nicht um das Bundesverfassungsgericht; sie sind nicht verhandelbar! Und China, Indien, Rußland usw. blasen weiterhin viel mehr CO2 in die Luft. Dagegen sind unsere Einsparungspotentiale "peanuts".
Daraus folgt aber, dass wir auch für Kühlung Innovationen brauchen! Gibt es Geräte wie Wärme+Kältepumpen, die im Winter heizen und im Sommer auch kühlen? Auch werden die Wärmepumpen überbewertet - im Winter brauchen diese bekanntlich auch Strom um die Innenräume zu heizen. Meine Photovoltaik auf dem Dach produziert aber im Januar oder Febrauar 2023 nur 10% der sommerlichen Produktion. Woher soll ich denn im Winter zusätzlich " grünen Strom" bekommen, wenn die Leitungen von den Offshore-Anlagen bis ins Landesinnere noch etliche Jahre brauchen werden.
Auch wird nirgends angesprochen, dass die Investitionen für die Anpassung an die maximale CO2-Einsparung nur über zusätzliche Geräte, Anlagen (Wärmedämmstoffe fallen nicht vom Himmel), Infrastruktur (Stromleitungen brauchen Kupfer und andere Metalle, die im Ausland gewonnen werden) usw. zu haben sind. Auch Herr Hirschhausen müßte davon wissen, dass wir in der Übergangszeit erstmal wieder einen Anstieg des CO2-Verbrauchs vor uns haben. Er und Chrismon sollten aber auch davon reden und schreiben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. forest. Michael Paulitsch
Warendorf

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'Kirche, tu was!' fordert von Hirschhausen. Gewerkschaft, DGB! Tu was!
ergänze ich. Denn Arbeitsplätze, an denen die Sägen produziert werden, mit denen wir uns den Ast absägen, müssen Arbeitsplätzen weichen, die den 'Wald' aufforsten. Ist diese "Dringlichkeit vielen nicht bewußt"?
Wird in den nächsten zehn Jahren tatsächlich darüber entschieden, "ob die Erde für Menschen langfristig bewohnbar bleibt"? Oder wird entschieden, wer hofft, hinter Mauern übrig zu bleiben...? Neoliberale werden mit folgendem Witz zitiert: Zwei Freunde im Wald stehen plötzlich einem Bäören gegenüber. Der eine sagt: Wegrennen! Der andere fragt: Und wenn der Bär schneller ist? Die Antwort: Ich bin schneller als du. "Wer im Stich lässt seinesgleichen, lässt ja nur sich selbst im Stich", mahnt Brecht. Denn der Bär haut erst den einen um, und dann den Schnelleren.
Hätten sie gemeinsam eine Chance gehabt?! Gemeinsam haben wir sie, denn es ist genug für alle da, wo der Mamon nicht die Konkurrenz belebt.
Paul Bender, Berlin

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Die Natur handelt in anderen Dimensionen. Gesetze und eine liebevolle Behandlung perlen ab. Unsere Maßstäbe sind nicht ihre. Dazu ein Zitat aus einer anderen CHRISMON-Quelle: ".. muss die Politik den Menschen nun möglichst schnell darlegen, wie es in Zukunft gehen soll...". Es ging um die Zeit nach dem Atom. Irgendein kluger Kopf wird schon in kürzester Zeit (für die Natur sind das sicher Äonen) eine Lösung finden. Meiner sicher nicht. Aber alle Wünsche sind schneller als jede Natur.

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Liebe Chrismon-Redaktion, begeistert habe ich den Artikel von E. v. Hirschhausen gelesen, der mir als Psychologen und Klimaaktivisten "aus der Seele spricht". 11 Seiten nach dem Artikel von E. v. Hirschhausen steht allerdings in derselben Zeitschrift eine Werbung für eine Weltreise mit der Costa Deliziosa - also eine Kreuzfahrt um die Welt in 131 Tagen. Was das für unsere Klimasysteme bedeutet, muss ich - hoffe ich - hier nicht erklären und kenne natürlich das immerwiederkehrende Argument der Kreuzfahrt-Begeisterten: "mein verschwindend geringer Anteil an den THG-Emissionen ändert ja rein gar nichts". Es ist GENAU DIESE Doppelmoral (oder dieser grundlegende Widerspruch in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem), die ein unüberwindbares Bollwerk gegen wirksamen Klimaschutz darstellt. Ich vermute, Eckart von Hirschhausen würde mir darin zustimmen. Herzliche Grüße mit verzweifelter Hoffnung, das wir mit Hilfe mutiger Initiative auch der Kirchen doch noch die Bremse zu finden. J. Frehse, Hamburg

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OK, Sie werden diesen Brief nicht veröffentlichen, das ist mir klar.
Aber haben Sie sich schon einmal gefragt, warum sich so vielen Menschen von der von Ihnen propagierten Kirche abwenden? Mensch, die doch in ihrem Herzen gläubig sind und Jesus nachfolgen wollen?

Ich hatte mal die Hoffnung, daß chrismon irgendwann einmal einen narrativ-kritischen Bericht bringen würde, egal, welches Thema: Corona, Klima, Ukraine, CO2. Nichts von alledem. Stets voll auf Linie. Von der Regierung mitfinanzierte Propagandisten wie Hirschausen kriegen den roten Teppich ausgerollt. (Hirschhausen, einer der übelsten Hetzer gegen Ungeimpfte. Ich als Betroffene habe das nicht vergessen.)
Die Kirche wieder mal als Sprachrohr der Regierungspropaganda, jedem falschem Propheten hinterherlaufend. Unfaßbar öde, nichts Neues.

Ich fordere Sie auf: Fangen Sie an, wenigstens mal kritische Fragen hinsichtlich der Notstandnarrative zu stellen, die instrumentalisiert werden, um unsere Grundrechte und unsere Freiheit immer weiter einzuschränken. Fangen Sie einmal damit an, nur einmal.
Wenn Sie das wagen, wird der Tag kommen, wo Sie über sich selber zu erschrecken und sich zu fragen: Wieso haben wir das alles einfach mitgemacht? Wie konnten wir so blind sein?

Wachen Sie auf! Kehren Sie um, zum lebendigen Gott! Verlassen Sie die Sekten. Wagen Sie es, gegen den Strom zu schwimmen.
Geben Sie Gott die Ehre!

Ihre Jule Breuer

Antwort auf von Jule Breuer (nicht registriert)

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Unfassbar unbelehrbar. Wenn es doch nur öde wäre! Gefährlich ist es, sich selbst über Alle zu stellen. CHRISMON hat einen Zuspruch, von denen die Hoffnung wollen. Keine Impfung, keine Infusion, iieber noch mehr Risiko. Aber gegen Zecken, für die Urlaubsreise darf es sein. Oder dann doch hinterher die Impfung haben wollen, die sie vorher gebraucht hätten? Nichts ist ohne Risiko. Oder Sie bleiben im Bett.

Antwort auf von Jule Breuer (nicht registriert)

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Sehr geehrte Frau Breuer -
aus welcher persönlichen Erfahrung heraus Sie diese Zeilen über die Person HIRSCHHAUSEN schreiben, geht mich nichts an, lässt aber dennoch tief erschauern.
Sie sprechen vom Aufwachen für einen lebendigen Gott, vom Verlassen der Sekten - wollen Sie damit Gott die Ehre erweisen?
Das was Eckhard von Hirschhausen hier über die Verantwortung der Kirchen für die Schöpfung schreibt (erinnere an LAUDATO SI'), ist voll umfänglich zutreffend und für mich wertvoll, seinem Verbreitungsaufruf zu folgen.

Ich wünsche Ihnen, werte Frau Breuer alles Gute!

Antwort auf von Jule Breuer (nicht registriert)

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(AG WELT) Vom 7. bis 11. Juni findet unter der Überschrift „Jetzt ist die Zeit. Hoffen. Machen.“ der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt. AG WELT hat sich das Programm des Kirchentages näher angeschaut und bei der Programmsuche das Wort „Jesus“ eingegeben. Unter 19 gefundenen Einträgen sind folgende Themen gelistet:

Pforte zum Zentrum Spiritualität – Komm und sei willkommen!
Roadshow: Jesus auf der Straße – Dancen, sprayen, feiern, schweigen
Von Mangel zu Überfluss – Was braucht Jesus, um Wasser in Wein zu verwandeln?
Kabarett: Hier bin ich! Jesus mischt sich ein
Water To Wine – Ein Jesus-Highschool-Musical
Lesung: Jesus, die Milch ist alle! – Was, wenn Jesus heute noch einmal auf die Welt käme?
KickOff – Electronic Dance Music for Jesus
Nipplejesus – Unterhaltsames Ein-Mann-Stück über Kunst und Religion

Unter „Bibelarbeiten“ ist folgender Hinweis zu finden:

Jeder Tag hat seinen eigenen Bibeltext. Dieser trägt als Grundton durch den Tag. Alle stehen in Beziehung zur Kirchentagslosung. Menschen aus unterschiedlichen Bereichen legen die Bibel aus, bringen die Texte in ein Gespräch mit ihrem eigenen Leben. Bibelarbeiten – ein Herzstück des Kirchentages.

Zur Frage „Was ist Kirchentag?“ wird erklärt:

Kirchentag ist einmalig: ein buntes Glaubens-, Kultur- und Musikfestival, eine Plattform für kritische Debatten, ein einzigartiger Anlass, um Gemeinschaft zu erleben!

So lädt der „Kirchentag“ unter den Schlagworten „Gender, Geschlechter“ und „“Queer, LGBTQIA+“ zu diesen Veranstaltungen ein:

Selbstbestimmt bunt – Vielfalt, Gefühle und Sexualität
Zeit für Diversität oder: Vom Segen der Vielfalt – Homosexualität als Thema im Schulunterricht
Sexismus kommt selten allein – Elemente intersektionaler Theologie
Safe space: Allzeit bereit?? – Männer* sprechen über Sexualität
Safe space: Sex und Kirche – Frauen* sprechen über Sexualität
Zur Freiheit befreit: Gelebte Patriarchatskritik – Was braucht es zum Gestalten von Emanzipationsräumen?
Go for Gender Justice – Pilgerweg für Geschlechtergerechtigkeit
Zum Bilde Gottes geschaffen. Trans* und Kirche – Einblicke und Ausblicke
Eine Kirche die trans Menschen einlädt – Erarbeitung von Wünschen und Ideen
„Trans*Hype!“ – echt jetzt? – Zur Kontroverse um geschlechtliche Selbstbestimmung
Hidjab und Regenbogen – Warum Gender und sexuelle Vielfalt uns alle angehen
Männer als Betroffene sexualisierter Gewalt – Männliche Opferschaft enttabuisieren
Die drei ??? und das Rätsel der Geschlechterfrage(n) – Geschlechterkonstruktion durch Kinderkrimiserien
Café Geschlechterwelten und Regenbogen
Sind Kirchen sichere Orte? – Diskussion zwischen religiösen People of Color und queeren Personen
Polyamorie – was – wie? Hauptsache Konsens – Polyamorie und Nicht-Monogamie
Queersensible Arbeit mit Konfirmand:innen – Methodenbeispiele und Austausch über Best-Practice
Lesben – gestern, heute, morgen – Von Gott in Vielfalt geschaffen
Coming Out-Workshop – All gender welcome
queer + glauben – Queere Perspektive auf christliche Fragen
Mit der Bibel gegen Homofeindlichkeit – Infos und Handlungsoptionen zur Selbststärkung
Namenssegnungs-Feier – Eine Namensfeier für trans* und nicht-binäre Menschen
Queer, BIPoC – Wann scheitert Intersektionalität?
Wo queere Menschen in meinem Namen versammelt sind – Vielfalt in den Kirchen feiern
Das ultimative Anti-Gender Gaga
Die Zeit ist (fAk)ing jetzt – Queer-feministische Andacht

Für viele dieser Inszenierungen wurde extra ein „Zentrum Geschlechterwelten und Regenbogen“ eingerichtet. Selbstverständlich gibt es zudem viele Angebote zum „entdecken – reden – chillen“, darunter auch einen „Raum für Meditation und Yoga“ und einen „DJ-Segen aus Licht und Klang“.

Der „Kirchentag“ beschäftigt sich auch mit „Rechtsextremismus“, so unter anderem mit dem Thema „Rechte Esoterik“. Wer den Begriff „Linksextremismus“ in die Suchmaschine eingibt, bekommt als Antwort: „Es konnten leider keine Veranstaltungen zu den angegebenen Suchkriterien gefunden werden.“

Ein „Zentrum Muslime und Christen“ bietet nicht nur Platz für den „christlich-muslimischen Dialog“, sondern auch für die Vorstellung der „großen Frauen der Mystik in einem Dialog, der Zeit und Raum… Hildegard von Bingen und Rabia von Basra“. Selbst eine „Christlich-muslimische Bibelarbeit -Die Zeit wird kommen | Lukas 17,20-25“ kann der Besucher über sich ergehen lassen.

Doch den Vogel schießt wohl der „Kirchentag“ mit allein 60 Einträgen zum Thema „Klima“ ab, mit dem Aufruf „Höchste Zeit für zivilen Ungehorsam?!“ Selbst eine „Ökumenische Klimakanzel…“ ist zu finden und für die Stadt Nürnberg, dem diesjährigen Austragungsort des „Kirchentages“ wird gar eine „Klimabibel“ angeboten.

Interessant ist, dass sogar ein „Entschwörungstraining“, eine „Gebrauchsanweisung zum Umgang mit Verschwörungstheorien“ angeboten wird. Vielleicht debattiert man dort auch darüber, dass Menschen, für die die Bibel das geistgewirkte Wort Gottes und nicht Menschenwort ist, Verschwörungstheoretiker sind.

Alles in allem ist der einst am Wort Gottes orientierte „Kirchentag“ zu einem Event rot-grüner Politik unter religiösem Deckmantel verkommen, zu einer Großveranstaltung mit vielen „falschen Propheten“, vor denen Jesus warnt, die „in Schafskleidern kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe“.

Quelle: https://agwelt.de/2023-06/kirchentag-mit-woelfen-in-schafskleidern/

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Dem Artikel von E. von Hirschhausen kann ich nur zustimmen. Seine Argumentation überzeugt mich bis auf eine Ausnahme.
Er schreibt, der Zeitdruck von Politikern reiche oft nicht aus, um auf den ersten Blick unpopuläre Entscheidungen voranzubringen. Hier fasst er die Politiker mit Samthandschuhen an statt sie in die Verantwortung zu nehmen. Damit auch politisch langfristig wirksame Entscheidungen in der Klimakrise getroffen werden können, müsste die Rettung des Klimas und damit die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen an oberster Stelle stehen.
Das heißt, dass alle im Bundestag vertretenen Parteien parteiübergreifend ein Klimaschutzkonzept erarbeiten, an dessen Umsetzung jede Regierung bzw. Regierungskoalition gemessen wird, unabhängig davon, wie lange sie im Amt ist. Fundamental wäre in diesem Konzept u.a. die Subventionierung von Unternehmen und Start- Ups, die nachhaltig arbeiten und überzeugende Innovationen im Bereich Klimaschutz vorweisen können, zum Beispiel bei der Herstellung von kompostierbarem Plastikersatz aus Pflanzenfasern, ebenso der Abbau von Bürokratie dort, wo Bürgerinitiativen den Klimaschutz in den Gemeinden umsetzen wollen.
Hilfreich wäre dabei sicherlich ein Blick auf Länder, die uns im Klimaschutz voraus sind, u.a. Norwegen.

Gerda Steiner, Meinerzhagen

Antwort auf von Gerda Steiner (nicht registriert)

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Stimmt, Politiker*innen fasst Herr von Hirschhausen mit Samthandschuhen an. Dabei weiß er: "Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören." Wir brauchen z.B. ein strengeres Lieferkettengesetz, damit Menschenwürde und die Mitwelt inclusive Klimaschutz endlich eine Rolle spielen. Ebenso müssen Freihandelsabkommen wie Mercosur unter dieser Prämisse grundlegend neu überarbeitet werden. Wir brauchen eine Debatte darüber, was wir alles nicht brauchen. Sind Sie bereit, Herr von Hirschhausen und alle, dranzubleiben?

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Das ist ein wichtiger Artikel, der alle in unseren Kirchengemeinden zu denken geben sollte und uns Leserinnen und Lesern die Frage stellt: Was können wir vor Ort tun?
Es gibt bei uns in der Kirchengemeinde, wie andernorts sicherlich auch, Ideen, wie wir nachhaltig z.B. die Energienutzung in unseren Gebäuden verändern können. Für die Umsetzung wird Geld benötigt- meist ist das sehr viel Geld. Vielfach gäbe es dieses in Form von z.B. Ländereien. Das Kirchenrecht steht einem Verkauf von Flächen aber entgegen. Die Folge wird sein: Die Kirche ist zwar im Besitz von Ländereien. Diese werden aber durch den Klimawandel einen erheblichen Wertverlust erfahren. Besser wäre es doch, dass wir jetzt mit dem Erlös aus dem Verkauf solcher Flächen sinnvoll klimafreundliche Investitionen tätigen und dem Wertvelust entgegenzuwirken.
Wilfried Dreyer, Seelze

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Liebes Team von Chrismon,
ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich Ihre Zeitschrift sehr schön finde. Ich lese sie fast ganz. Besonders
hat mich der flammende Beitrag von Dr. v. Hirschhausen fasziniert. Er hat ja so recht. Sie schreiben liebevoll, klug
und so real wie es im Leben so läuft. Weiter so und ich freue mich schon auf das nächste Heft.
Alles Gute für Sie Ihre Heidi Reinold

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Eckart von Hirschhausen spricht mir aus dem Herzen.
Wenn wir alle schon sehen, dass kein anderer als die vermeintlich göttliche Schöpfung, der Mensch,
alle vermeintlich göttlichen Schöpfungen davor beginnt irreversibel zu zerstören,
dann geht das an die Grundfesten des Christentums, dann müssen die Christen was tun und
zwar viel öffentlicher und rigoroser als bisher.
Da kann man nur ausrufen: Steht auf, wenn ihr Christen seid!
Aber wir sollten nicht dem Trugschluss erliegen, dass es auf der einen Seite ehrliche Christen und
auf der anderen Seite böse Weltzerstörer gibt.
Nein! Den Christen muss gewahr sein: Die Mörder sind unter uns!
Viele im Establishment von Wirtschaft und Politik gerieren sich als Christen und versündigen sich gleichzeitig und bewusst,
ihren egoistischen Interessen folgend an der Schöpfung, brechen ständig und auch bewusst die 10 Gebote.
Welche Vertreter Gottes auf Erden ziehen diese Sünder zur Rechenschaft?
Vor wenigen Jahren rief schon Pappst Benedict aus: Kapitalismus tötet!
Aber welche Resonanz riefen seine diesbezüglichen Enzyklika an der Basis bei den Christen beider Konfessionen aus???
Meine Enkel gingen in katholische Schulen. Da ist nichts angekommen!
Deshalb hat Eckart von Hirschhausen sehr Recht, wenn er von den Christen mehr und deutlichere Sichtbarkeit
im Kampf um die Rettung der Schöpfung einfordert.
Z.B. könnten die Prediger beider christlicher Konfessionen, ggf. auch ökumenisch mit den anderen Religionen
nach dem Sonntagsgebet in einer Großdemonstration für die Erde, gegen Umweltzerstörung, gegen Profitstreben,
gegen Armut und gegen Rüstungsausgabenerhöhung sowie für Frieden zusammengehen.
Wolfgang Schlenzig
Berlin-Mariendorf

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Guten Tag,
der Artikel von Herrn Hirschhausen spricht mir aus der Seele.
Er sollte in jedem Gottesdienst, in den 20-Uhr-Nachrichten und in allen Schulklassen Deutschlands vor/gelesen werden. Ist nämlich der Kipppunkt überschritten und die Natur gerät aus den Fugen, ist jegliches andere Thema auf diesem Planeten obsolet.
Mehr ist dazu nicht zu sagen. Schöne Grüße aus dem supertrockenen Brandenburg, bald wieder
nach Darmstadt zurückkehrend, das von überflüssigen, klimaschädigenden
Urlaubsbombern vollgelärmt wird.
Sylvia Langer

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Hallo Redaktion,
ihr Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Seit den 70er Jahren engagiere ich mich in der Ev. Kirche und im Umwelt und Klimaschutz: Leider sind die Kirchenfürsten oft nicht gewillt
Forderungen an die Politiker unseres Landes zu stellen, obwohl sie ja selbst als Bischöfe vom Staat quasi als Beamte des Staates zur Wahrheit und Gerechtigkeit nach Gottes Ebenbild
geschaffen und beauftragt sind.
Im ehemaligen Osten war ihr Engagement teilweise anders, Sodaß Sie der Staatskritik unterlagen, aber mit Aktionen des Ev. Forschungsheimes Wittenberg uns unterstützten, sowie
Bischöfe bei Benachteiligungen auch für engagierte Christen eintraten um verfassungsgerechte ihres Möglichkeiten ihres Handelns auf Basis Staatl. Gesetze und Richtlinien zu schaffen.
Ich vermisse auftragsgerechte gemeinsame Erklärungen der Ev. und Katol. Bischöfe die in Anbetracht Gottes Schöpfung unser Auftrag gleichberechtigt zum Evangelium sein sollten.
Beides sind unser Autrag und Gottes Wille, hat nicht unverbindlich sondern mit Nachdruck zu erfolgen. Hier ist gerade der Beitrag von Dr. E. v. Hirschhausen von grundlegender Bedeutung.
Seine Punkte bedürfen der Zuarbeit von Fachleuten der Verkehrswende, Umwelt-u. Klimaschutz, Entwicklungshilfe usw. Da ich neben der Fraity vor Future- Bewegung immer wieder Aktionen
unterstütze erlaube ich mir auch Hinweise und praktische Vorschläge zur Veränderung der Situation geben zu können.
Mit Ausstellungen 2014 … Wie es wirklich war ?“ u. "Christsein in derDDR“, welche am Rande des offenen. Landtages u.2021-22 in mehreren Ev. Kirchen Erfurts zu sehen waren, ist Material auch aktuell vorhanden !!
Über einen vermittelten Kontakt mit Hr. E. v. Hirschhausen würde ich mich freuen !
Mit freundlichen Grüßen
Hans J. Nowatzky

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Liebe Chrismon-Redaktion,

Ihr Titelthema "Uns bleiben noch 10 Jahre" mit Eckart von Hirschhausen ist brandaktuell - passend für die von mir sehr geschätzte, kritisch-reflektierte Berichterstattung von Chrismon. Vielen Dank, dass Sie dieser Thematik einen zentralen Platz in Ihrer neuesten Ausgabe eingeräumt haben!

Allerdings ist es verstörend, dass ganze 6 Seiten Ihres Heftes mit extrem klimaschädlicher Werbung gefüllt sind - Flugreise nach Tashkent, Kreuzfahrt auf der Queen Mary, Linienflüge nach Neapel oder Madeira.
Während Herr von Hirschhausen dringend mahnt, die Emissionen sofort und drastisch zu reduzieren, suggerieren Ihre Werbeseiten, dass wir Leser weiterhin unbedenklich dem Luxus frönen können. Als Redaktionsteam tragen Sie hier eine Mitverantwortung und sollten bei der Auswahl ihrer Werbepartner konsequent auf Umweltverträglichkeit achten, sonst werden Sie unglaubwürdig!

Mit besten Grüßen

Dr. Hans-Peter Olma-Skorzinski

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Guten Tag,
mit großem Interesse habe ich den sehr gut geschriebenen "Aufruf" an die Kirche gelesen.
Warum werden die Dächer der Kirchen nicht für Photovoltaik genutzt?
In unserer Stadt Bad Fallingbostel wurde das Kirchendach der ev. Dionysius- Kirche vor kurzem erneuert. Das Dach liegt nach Süden, also ideal für eine PV-Anlage.

Hat, haben Sie Reaktionen der Kirchen auf diesen Artikel erhalten?

Viele Grüße. Über eine Antwort würde ich mich freuen,

Helmut König

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Sehr geehrter Herr v. Hirschhausen,

warum hat nicht jede Kirche, jedes Gemeindehaus, jede kirchliche KiTa, ... (längst) ein Solardach? -

Kann ich Ihnen sagen!

Wegen der Vermaledeiten Heiligen Kuh (TM) "Denkmalschutz"!

Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich (als Gemeindeälteste) zu retten, wenn eine ach-so-wichtige Institution hauptamtlich dagegen ist ...

Und, ja zugegeben, solange sich keine Mehrheit für den zivilen Ungehorsam findet; das auch. Ich HABE beantragt, die rückwärtige
(hofseitige) Dachfläche mit Paneelen zu belegen und gerichtlich gegen die Untersagungsverfügung vorzugehen, sollte eine kommen, aber - no chance. Wurde niedergestimmt.

Ich halte mich für einen aufrechten Demokraten und Friedlichkeitsfreund, aber mancher hat mich schon sagen hören, man sollte eine Bombe ins Landesdenkmalamt werfen. (Die baupolitische Sprecherin einer Partei, die in Berlin leider nur kurzzeitig an der Regierung beteiligt war - die Wählerin ist eine miese Verräterin! - hatte mich damals übrigens sogar gebeten Bescheid zu sagen, wenn ich's mache, sie würde dann mitkommen ...)

Na ja ... hab ich natürlich nicht gemacht. Eine Lösung wäre das tatsächlich auch nicht. Aber es ist eben AUCH nicht so einfach dass man nur wollen müsste und dann ginge es schon. Zum einen wählen eben nur
14,8 % der Menschen die richtige Partei, zum anderen muss-will sich auch die verfaßte Kirche doch lieber an bestehendes Recht halten ...

Freundlich grüßt Sie

Ihr

Dr. Christian Naundorf

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Guten Tag, Herr Dr. v.Hirschhausen , Vertreter der Stiftung, RedakteurInnen von Chrismon,

dieser Brief ist zwar persönlich an Dr.v.H gerichtet, ich bin aber damit einverstanden, dass jede andere befugte Person in seinem Umfeld reagiert und antwortet.- Eine freudige Überraschung war für mich Ihr ausführlicher Artikel im letzten Chrismon-Heft.
Schon jahrelang formuliere ich grundlegende theologisch und politisch begründete Aufforderungen an die christlichen Kirchen, eine Aktionsgemeinschaft (keine Fusion !) zu bilden, um effiziente konkrete Beiträge zu wichtigen Menschheitsproblemen zu leisten. Zunächst zur Lösung oder Milderung des Armutsproblems, später auch des Klimaproblems.
Ihr Text ist die erste von einer einflussreichen christlichen Person geschriebene zielführende Aufforderung der oben genannten Art, die mir in die Hände gefallen ist.
Genau wie Sie, meine ich, müsste es Christen bzw. Kirchen wegen ihrer besonderen Glaubensmotivation gelingen, erkennbare Fortschritte anzustreben.
"Das Wichtigste, was ein Einzelner heute machen kann, ist nicht allein zu bleiben. Deshalb braucht es Organisationen." Genau meine Meinung ! Als Organisation mit immer noch bedeutendem Einfluss kommen kirchlich gebundene Christen Deutschlands bzw. Europas in Frage

Ich stelle mir vor, dass wir, d.h. interessierte und entschlossene christliche Laien so viele Menschen wie möglich bitten, sich zu verpflichten, effektive Maßnahmen zur Verminderung der CO2-Emmissionen bzw. des Recourcenverbrauchs zu ergreifen.Ein Anfang könnte die möglichst massenhafte Verschickung Ihres og, motivierenden Textes sein. Es sollte sich eine zahlenmäßig eindrucksvolle Gruppe bilden, die sich der Gruppe und der Gesellschaft gegenüber verpflichtet, solche Maßnahmen nachprüfbar zu ergreifen. Selbstverständlich sollten wir in drängender Form an die verschiedenen Kirchenleitungen appellieren, dieses Projekt theoretisch und praktisch zu fördern. Die Hauptverantwortung sollte aber angesichts des derzeitigen Zustands der "offiziellen" Kirchen bei einer evt. demokratisch organisierten Initiativgruppe von Laien liegen.
Der "Teufel" steckt bekanntlich im Detail : Menschen, die sich gegen gewisse hemmende gesellschaftliche Trends ("bloß kein Verzicht !) zu Einschnitten in ihre Gewohnheiten entschließen, müssen genau wissen, welche greifbaren Erfolge ihr Tun hat, wenn es massenwirksam wird. Deswegen ist wahrscheinlich auch noch solide Aufklärung nötig, z. B. Belege dafür, dass trotz der bisher eingeleiteten Klimaschutzmaßnahmen das "Reißen" der offizellen Ziele und schwere Schäden besonders in den südlichen Ländern wahrscheinlich sind.

Wir brauchen für dieses Projekt - möglichst ehrenamtliche - Wissenschaftler und technische Praktiker, die uns helfen, die Einsparmaßnahmen so weit zu messen, dass der Eindruck vermieden wird, es handle sich um leere Versprechungen. Auch muss eine gewisse Vielfalt der vorzuschlagenden Maßnahmen gewährleistet sein, denn die Fähigkeien bzw, Möglichkeiten der Beteiligten sind verschieden.
Wegen der derzeitigen Mehrfachkrisen und der Geldknappheit der Regierungen sollten wir versuchen, auch solche reichen Geldgeber zu gewinnen, die vielleicht selber nicht viel Energie und Ressourcen sparen können oder wollen, die aber vielleicht durchdie Bildung eines besonderen Fonds dafür sorgen, dass sozialökonomische Nachteile des staatlich und privat initiierten Transformationsprozesses ausgeglichen werden können.
Das Ganze muss auch, wenn sich erste greifbare Erfolge zeigen, gut "verkauft" werden.In dieser Hinsicht haben Sie sicherlich die nötige Erahrung und Phantasie.

Ich hoffe, meine Anregungen finden bei Ihnen und Ihrer Stiftung und in kirchlichen Kreisen (im katholischen Bereich kann ich auch ein klein wenig dazu beitragen) ein weiterführendes Echo.

Mit freundlichen und hoffnungsvollen Grüßen..

Klaus Poeschel

Antwort auf von Klaus Poeschel (nicht registriert)

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Sie erwarten entschieden zuviel! Die Geschichte liefert keinen Beweis dafür, dass je, ausser Klagen, auch ein Zwang oder gar Taten der Kirchen gegenüber den Mächtigen für das Volk erfolgten. Das eigene Seelenheil und das der Mächtigen wurde nie vom Wohl des Volkes abhängig gemacht. Dafür waren die christlichen Werte von der Kurie nicht gedacht. Von H. v. H. hätte man erwarten müssen, dass ihn bekannt ist, dass schon seit Beginn der Zivilisation die anthropogenen Wechselwirkungen zwischen Fortschritt, Verbrauch, Vernichtung (der Rohstoffe) und Zahl der Bewohner unvermeidbar sind und ein Eigenleben haben. Wie kann er das nicht wissen!. Dass ein "BABEL" in jeder Form nicht möglich ist. Dass das olympische Prinpip (immer höher, weiter, besser) eine Illusion ist. Die Natur "denkt", handelt und entwickelt sich in für uns unfassbaren Dimensionenen. Es hat sich nur geändert, dass die Natur keine Geduld und Rücksicht mehr hat. 8 Miliarden "Einzeläter" sind auch für die Erde eine Bürde. Und dann haben Universum, Erde und Natur, neben unseren unvermeidlichen Einflüssen (auch H. v. H. will leben), auch noch eigene Gesetze.

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Die EKD und viele im Glauben "Berufene" kämpfen mit Worten für ihre Natur-Ideale. Was hört man denn von der anderen Seite zum Dienst an ihren Werten (egal welche)? Kürzlich in Gößweinstein mit einem des schönsten Barockaltars . Eine Wallfahrt beobachtet. Der Organisator und Fahnenträger (nach seiner Aussage ein Bauer) sagte mir stolz, dass das seine 20ste Pilgererwanderung ist. Mehr läßt sein Hof nicht zu. Frage von mir: "Haben Sie auch schon für das Klima demonstriert und gegen die Not in der Welt vor der Kirche Kerzen brennen lassen?" AW: "Dafür sind die Anderen zuständig. Wir feiern jetzt unsere schöne Kirche!". Die Wege ins Paradies sind vielfältig. Leben und leben lassen gehört wohl auch dazu.

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Sehr geehrte Redaktion von von “Chrismon” !
Meine Frau und ich sind interessierte Leser ihres Magazins.
Über die Ausgabe 02.2023 haben wir uns geärgert.
Wie können sie als Titelthema einerseits einen hervorragenden Artikel von Dr.Hirschhausen über unsere gemeinsame Verantwortung zum Klimaschutz veröffentlichen und andererseits auffallend viele Werbeseiten über Flug-und Schiffsreisen schalten? Es scheint, als hätten sie die Hirschhausen-Kolumne garnicht gelesen!….
Es geht doch um jede Tonne CO2 und jeden nichtgeflogenen Flugkilometer - und sie bewerben in ihrem Heft auf 4 ganzen Seiten genau solche Reisen !!!

Wir verstehen, daß sich ihre Zeitschrift auch irgendwie rechnen muß- aber doch nicht um jeden Preis!? Ansonsten machen sie sich mit dieser Heuchelei selbst unglaubwürdig!
Ein wesentlicher Auftrag der Kirche, ihrer Verbände und Organisationen ist es , VORREITER zu sein in einem Thema, bei dem es schicksalhaft um die Zukunft der Menschheit geht.
( Wir erinnern an das 35 Jahre alte Motto “Bewahrung der Schöpfung”! )

In der großen Hoffnung, daß wir endlich kapieren, daß wir alle an einem Strang ziehen müssen, verbleiben wir

Monika und Bertram Schulz-Linkholt

Da ist noch mehr Ärger über diese Verdrängung von Realitäten. Zahlen Sie was für Chrismon oder lesen Sie die kostenlose Beilage? Redaktion und Papier kosten das, was viele nicht bezahlen wollen. Ohne den "Werbebeifang" haben Sie nichts, worüber Sie sich ärgern möchten.

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Da Hirschhausen leider die Leserpost nicht kommentiert, möchte auch ich einige Gedanken in den Raum stellen:
- Haben wir wirklich keine Hoffnung mehr auf „ein gutes Miteinander von Mensch, Tier und Natur“?
- Hirschhausen erwähnt in seinem Buch „Mensch, Erde…“ das Thema Bevölkerungswachstum (p.35) und stellt klar, dass es nicht ursächlich für die Klima-Krise ist: „Macht euch die Erde untertan“ war in einer leeren Welt (bis etwa 1950) nicht anstößig. Auf einer „vollen Erde“ muss man (jetzt) anders leben und denken als in einer leeren Welt. Der „Wachstumsgedanke“ ist tödlich geworden – wir müssen eine neue Balance finden. - Sind „Bevölkerungswachstum/ Familienplanung/ Geburtenkontrolle“ christliche Gedanken?
- Was bringt mich dazu, mein Verhalten zu ändern? Wenn ich darin nicht „Verzicht“ sehe, sondern Zugewinn. Und hier bringt Hirschhausen viele Beispiele. Auf andere zu warten ist da nicht hilfreich. Wie wäre es, sie mitzureißen, wenn sie sehen, wie gut es dir damit geht?
- Demut und Dankbarkeit, Achtung und Respekt vor unserem Leben und unserer Erde können wir wieder entdeccken. Es liegt an uns, grenzenlose Arroganz, Gier und Egoismus zu überwinden: dieses bestehende Wirtschaftssystem „Wachstum“ können wir ändern, wenn wir die Vorteile erkennen. Hören wir auf, fortwährend zu wiederholen, aus welchem Grund was nicht geht oder nicht umsetzbar ist. Wir können so viel erreichen, wenn wir es nur wollen.
- Menschen ohne eigene Kinder und Enkel haben oft „Bezugs-Kinder“, denen sie sich verantwortlich fühlen.
- Leidensdruck wird uns zum Reagieren zwingen. Handeln und Gestalten ist selbstbestimmt – wir Mensch können das.
- Hirschhausen ist bestimmt kein Ideologe – was auch immer jemand darunter versteht. Er sieht sich als Ernstnehmer, verbreitet Hoffnung und zeigt Handlungsmöglichkeiten auf. Wann schreiben Kirchen das Thema Klimaschutz = Erhalt der Schöpfung groß und tragen es vor sich her? Selbst das „Laudato Si“ des Papstes rüttelt wenig auf und bleibt ohne größere Konsequenzen.
- Haben unsere Eliten (Wer genau ist das?) wirklich die Bodenhaftung verloren? Woran machen wir das fest? Und können wir ihnen helfen, „wieder runter zu kommen“?
- Auch ich wünsche mir „vernunftgeleitete Überzeugungsarbeit“ – wie genau schaut die aus? Nimmt die dann Menschen mit, die von „Wir schaffen das doch eh nicht!“ geleitet sind? Hier haben Medien die Möglichkeit, wieder wegzukommen von Klick- und Aufreger- zu spannender Recherche. Sind Medien nicht die vierte Gewalt im Staat?
- Manche verstehen das Bild der „Letzten Generation“ nicht. Es geht darum, dass die aktuell lebende Generation noch sehr viel Handlungs- und Gestaltungs-Spielraum hat. Mit jeder Klimaveränderung in der Zukunft werden wir nur reagieren, statt aktiv zu handeln. Hirschhausen kündigt hier weder eine Sintflut an, noch die Endzeit und beschwört erst recht keinen Welt-Untergang herauf – doch entwickeln wir Menschen im „globalen Norden“ uns seit den 1970ern in die richtige Richtung?
- Bsp: In einer Großstadt wie München werden regelmäßig sehr viele alte Bäume gefällt. Dies geschieht aus den unterschiedlichsten Gründen, bspw „Bau geht vor Baum“. Jedes Jahr im Sommer stellen wir dann fest, wie überdimensional sich die Stadt erhitzt, dort wo Grün fehlt. Dann werden Unsummen ausgegeben, um durch Neu-Begrünen die Erhitzung zu reduzieren. Ergibt das einen Sinn? Wie wäre es mit einem Stadtrats-Beschluss, Baumfällungen auf ein Minimum zu reduzieren?
- Hoffnung, Zuversicht und Glaube sind Grundlagen meines Lebens. Ich glaube außer an Gott auch an das Gute im Menschen. Ist das widersprüchlich zum Christsein? Geht das den anderen Leserbrief-Schreibern anders? In meinen Augen ist Hirschhausen ein sehr überzeugender Optimist. Würde er sich sonst so reinhängen?
- Wird Nächstenliebe unterschätzt? - Wer einmal bewusst erlebt hat, was ein positives Gespräch bei einer heißen Tasse Tee bewirken kann, merkt sofort: Liebe deinen Nächsten (wie dich selbst) ist der Schlüssel zu allem – zur Umsetzung ist es hilfreich, auch sich selbst zu lieben. Und dann wird Über-Nächsten-Liebe überraschende Ergebnisse hervorbringen. Dass Geld (Materialismus) nicht glücklich macht, wissen wir doch längst.
- CO²-Speicherung ist möglich, das ist auch jeder/m Politiker:in klar. Ein Allheilmittel ist das nicht, vor allem können wir deswegen nicht weitermachen, wie wenn jede denkbare Menge an CO² einfach in die Erde zu drücken wäre. Es geht hier um die Menge. Und ja: Kohlestrom ist mega-schmutzig. Atomstrom mag CO²-frei sein, aber eben radioaktiv. Deswegen hat sich Dtl für erneuerbare Stromgewinnung entschieden. Und der Mythos, dass wir nun den fehlenden Atomstrom aus dem Ausland beziehen, hält sich hartnäckig. Frankreich hat vergangenen Sommer über 50% seiner AKWs abschalten müssen, weil sie wegen Wassermangels nicht zu kühlen waren. Dieser fehlende Strom wurde dann in Dtl aus Gas-Kraftwerken gewonnen. Und der Export aus Dtl nach Frankreich hat dann die Strompreise nach oben getrieben, weil die teuerste Stromgewinnung den gesamten Strompreis bestimmt. Übrigens ist erneuerbare Energie viel effektiver als fossile, da Kohle-/Gas- und auch Atom-Energie nicht so effektiv wie Sonne, Wind und Wasser in Strom umgewandelt werden. Das heißt, wir müssen auch bei steigendem Bedarf nicht immer mehr Strom erzeugen. Darüber spricht man selten.

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