Holen wir uns die Kontrolle zurück
Holen wir uns die Kontrolle zurück
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Holen wir uns die Kontrolle zurück
Mit den Einnahmen aus Gasexporten führt Putin einen Krieg. Wir müssen deshalb auf Energie aus Sonne und Wind setzen.
Tim Wegner
09.03.2022

Seit Wladimir Putin seinen Truppen befohlen hat, die Ukraine zu überfallen, ist sie oft schon beschrieben worden – die Sucht Deutschlands nach Energie aus Russland. Mehr als die Hälfte des Erdgases beziehen wir aus russischen Gasfeldern. Der Vertrag über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, durch die absehbar kein Gas strömen wird, kam sogar noch nach der russischen Annexion der Krim zustande. Bei Öl und Kohle ist die Abhängigkeit nicht ganz so groß, aber ein rascher Entzug fällt dennoch schwer.

Tim Wegner

Nils Husmann

Nils Husmann ist Redakteur und interessiert sich besonders für die Themen Umwelt, Klimakrise und Energiewende. Er studierte Politikwissenschaft und Journalistik an der Uni Leipzig und in Växjö, Schweden. Nach dem Volontariat 2003 bis 2005 bei der "Leipziger Volkszeitung" kam er zu chrismon.

Die Sanktionen des Westens gegen Russland sind hart. Aber der Energiesektor ist beinahe ausgeklammert. Eine traurige Tradition deutscher Außenpolitik, die durch viele Energiekrisen hinweg immer dem amerikanischen Druck widerstand, sich nicht zu sehr den Russen auszuliefern (und zuvor den Sowjets). Der Krieg hat allen vor Augen geführt: Das war falsch.

Länger auf Atom und Kohlen setzen? Ein Irrweg!

Noch schlimmer, als Fehler zu begehen, ist die Weigerung, aus ihnen zu lernen und klüger zu werden. Längst fordern Politiker, erst später aus der Kohleenergie auszusteigen und die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland länger laufen zu lassen. Das wäre ein Irrweg. Warum? Weil eine zentralistische und eine dezentrale Energieversorgung auf Dauer nicht miteinander vereinbar sind. Energie aus Photovoltaik wird dann erzeugt, wenn sie gebraucht wird – tagsüber, wenn Menschen arbeiten und Büros im Sommer klimatisiert werden müssen. Großkraftwerke dagegen sind träge, unflexibel. Statt sogenannter Stromautobahnen braucht es gute, lokale Verteilnetze, die dezentral erzeugten Solarstrom aufnehmen können.

Autos stehen die meiste Zeit des Tages ohnehin herum. Sie können überschüssigen Strom aufnehmen – und ihn abgeben, wenn er gebraucht wird. Statt länger auf die klimaschädliche und gefährliche Kohle- und Atomkraft zu setzen, die uns weiter abhängig von Energieimporten aus anderen Ländern macht, müssen auf wirklich jedes Dach Solarplatten, denn Elektrizität wird das neue Gas. Wir brauchen mehr Stromspeicher und einen Schub für die Windkraft.

Mit dem Geld, das wir für Gas nach Russland überwiesen haben, wird Krieg geführt. Das sollte nicht sein. In Zukunft können wir nicht mehr nur Energieverbraucher, sondern auch -erzeuger sein. In einer Zeit, in der wir uns oft ohnmächtig fühlen, ist das eine gute Aussicht: Wir gewinnen die Kontrolle zurück.

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und ein Glaube versetzt keine Berge. Wir haben die Kontrolle verloren und wurden schon zu häufig Opfer von schönen Plänen. Wer sammelt noch Korken für die Dämmung? Mit Bioethanol sollte der Benzinmarkt erobert werden. Das Ergebnis ist die Abholzung des Regenwaldes, Palmölplantagen in Ostasien, Maismonokulturen bür Biogas bei uns. In den USA und Kanada Mais, Weizen und Raps für Ethanol so weit das Auge reicht. Obwohl die doch dort genug Frackingas haben. Aber der Weltmarkt ruft nach Ethanol. Wir auch mit erst 5% und jetzt 10% Beimischung. Invasive Gewächse wie Chinagras (anspruchslos bis über 4 Meter Wuchshöhe) zehren an unseren Böden. Und als Irtum dann auch noch Holzpelletheizungen, die jetzt als Klimakiller verteufelt werden. Für diese Verirrung werden jetzt weltweit (Kanada, Russland) die Wälder abgeholzt und die Preise sind maßlos gestiegen. Selbst unser Totholz in den Wäldern wird jetzt bezahlt. Genauso wie die Gülle, die jetzt ihre Schrecken durch die Umwandlung in Gas verloren hat und sogar bezahlt wird. Wer hätte das gedacht. Ach so, das ist ja noch der Wasserstoff. Schon mal die unrealistische Energierechnung dafür gesehen? Aber da ist ja auch noch die Sahara als Fotvoltaikdominzil. Nichts wie hin. Wer gibt hierfür, ohne eine politische Sicherheit, auch nur einem Cent? Des Rätsel Lösung wäre, die Sahara zu erobern, dann bauen und hoffen, dass die Leitungen bis hier von keinem dummen Jungen zerstört werden. Sieht so Kontrolle aus? Auch nur ein schöner Glaube wie das Biogas, für das unendlich CO2-Träger angebaut, gedüngt und vergast werden müssen. Es gibt keine Lösung, die alle Probleme löst. Solange keine Möglichkeit da ist, Energie sinnvoll zu speichern und auch Wind und Sonne als zuverlässige Spender alle Verbrauchspitzen schliessen können.

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FRÜHLING UND FRIEDEN

Die Jahreszeiten fließen dahin,
Jedem Ende folgt neuer Beginn.
Der Lenz zieht ein, trotz allem Leid,
Im Gewand die herrlichsten Blüten.
Er macht der Menschen Herzen weit,
Möge er auch bringen den Frieden.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.

FRIEDENSAPPELL

In Europa endet das Friedensglück,
Das Reich des Bösen meldet sich zurück.
Der Angriffskrieg, eine scheußliche Tat,
Fluch über Putin samt Machtapparat.
Wir lassen die Ukraine nicht allein,
An Dnepr und Donez muss Friede sein.

Ihr Völker der Welt, schaut auf dieses Land.
Die Waffen nieder und den Krieg verbannt!
Sofort stoppen den Kampf und das Leid,
Zum Sieg verhelfen der Menschlichkeit.
Den Erdball frei von Hass und Aggression,
Frieden und Freiheit für alle der Lohn.

FRÜHLINGSERWACHEN

Leben regt sich in den Wiesen,
Bäume entfalten Blütenpracht.
Ringsum bunte Blumen sprießen,
Das Grüne drängt hervor mit Macht.

Vorbei nun des Winters Mühen,
Im Frühlingskleid steht die Natur.
Die dunklen Gedanken fliehen,
Man sieht fröhliche Menschen nur.

Der Häuser Enge entstiegen,
Begrüßen den Lenz Jung und Alt.
Wer will da noch faul rumliegen,
Die Lerche singt, Ostern ist bald.

Rainer Kirmse , Altenburg

Herzliche Grüße aus Thüringen

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