Traumprinz m/w/d
Jugendstudien fördern erstaunliche Rollen zutage: Viele junge Frauen wünschen sich einen männlichen Versorger
Tim Wegner
16.11.2020

"Der Traumprinz lebt noch", heißt es in einer Meta-Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung. 59 Prozent der 22- bis 25-Jährigen sagen, dass sie sich einen männlichen Versorger wünschen. Echt jetzt? Tja, das Papier stammt eindeutig aus dem Jahr 2020, dafür spricht auch ein anderer Befund: 70 Prozent der jungen Leute äußern sich zum Beispiel positiv zum Thema Transgender.

Egal, ob der Traumprinz männlich, weiblich oder divers ist - es ist mehr als fahrlässig, sich auf einen Vollverdiener zu verlassen. Ehen sind brüchig, Jobs sind prekär, die Schulden, die wir den jungen Leuten allein durch Corona hinterlassen, machen die Sache nicht besser. Mädels aller Couleur, nennt Euch, wie Ihr wollt, tragt Röcke oder Stiefel - aber verdient bitte Euer eigenes Geld!

Womit? Kreativität sei der Schlüssel zur Generation Z, schreiben die Forscherinnen. Fast die Hälfte der befragten Mädels nutzt zum Beispiel Kosmetikprodukte nach dem Do-it-yourself-Prinzip. Wunderbar, wenn sie damit ein Start-up gründen, das später von Beiersdorf oder Rewe aufgekauft wird. Doof, wenn sie die Schminke nur zusammenmixen, um dem Traumprinz zu gefallen. Es ist 2020! 

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Liebe Frau Ott,
Natürlich sollten alle jungen Frauen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können und auch eine entsprechende Altersvorsorge haben. Wenn sich trotzdem 59% der Frauen einen männlichen Versorger wünschen, bedeutet das für mich zweierlei. Zum einen scheint der Beruf nicht finanziell attraktiv und/oder nicht interessant genug zu sein. Zum anderen ist die Situation für junge Eltern, trotz Hort und Kita, schwierig. Selbst wenn nur Teilzeit gearbeitet wird, ergeben sich Probleme, wie gerade Corona gezeigt hat. Homeoffice mit Kind zu Hause? Nicht wirklich machbar. Die Kita streikt? Wo bleibt das Kind?
Also bitte kein vorschnelles Verurteilen.
Herzliche Grüße
Ulrike Kreis

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