Unverpackt Laden
Eine Kundin kauft im Unverpackt-Laden Schüttgut ein. Der baden-württembergische Umweltminister Untersteller besuchte den Laden im Rahmen seiner Sommertour.
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Reste sind doch was Gutes!
Null Müll, ob man das schafft? Wir versuchen es erst mal mit dem Reduzieren. 15 Tipps aus der chrismon-Redaktion, kunterbunt, da sind bestimmt einer oder zwei dabei, mit denen wir mal anfangen können.
Portrait Anne Buhrfeind, chrismon stellvertretende ChefredakteurinLena Uphoff
10.09.2020

1. Nur kaufen, was man wirklich braucht

Zum Beispiel bei Klamotten. Inzwischen ist nämlich auch der Altkleidermarkt längst "kaputt". Die Qualität der Billigware ist so schlecht, dass man sie nicht mehr verwerten kann. Brauchen wir wirklich deutlich mehr als zehn Kilo Klamotten im Jahr? So viel kauft der durchschnittliche Deutsche ein.

2. Lebensmittelreste nicht wegwerfen, sondern verwerten

Gemüsereste, Gemüseschalen auskochen, auch die Parmesanrinde kommt in den Suppentopf. Aus Radieschenblättern, auch aus den Blättern von Kohlrabi und Karotten kann man Pesto machen.

3. Mehr selber kochen, Verpackung vermeiden

Öfter mal, statt Dosenbohnen zu kaufen, eiweißreiche Hülsenfrüchte selber kochen, das schmeckt sowieso besser. Zum Beispiel Kichererbsen – gleich das ganze Kilo einweichen und kochen, das kostet ja nicht wirklich Zeit. Dann in Marmeladengläser füllen und einfrieren. Zum Auftauen einfach heißes Wasser ins Glas gießen, abgießen, fertig. Keinen Kaffee in Kapseln kaufen. Also auch keine solche Kaffeemaschinen. Oder Obstbrei (für Kinder) in Tüten. Kastenweißbrot statt des abgepackten Toastbrots.

4. "Unverpackt" oder weniger verpackt für Anfänger

Leitungswasser trinken, Seife am Stück benutzen statt Duschgel aus der Plastikflasche, für etwas Fortgeschrittenere: Haarseife statt Shampoo. Waschpulver im großen Karton produziert am Ende weniger Müll als die Flüssigkeit aus der Plastikflasche. Pulver für die Spülmaschine ist sowieso besser als einzeln verpackte Tabs. Festes Deo hält angeblich länger als das in flüssiger Form oder das Spray. Zahnpasta gibt’s als Tabs im Papierpäckchen.

5. Kaputtes reparieren – oder reparieren lassen

Zum Beispiel Schuhe (Wanderstiefel!) zum Schuster bringen. Kaputte Geräte zum Handwerker um die Ecke oder zum Repaircafé.

6. Richtig einkaufen

Zum Beispiel die elektrische Zahnbürste: mit auswechselbarem Akku, wie beim Staubsauger. Unter diesem Link erfahren Sie auch, wie man die Zahnbürste so auflädt, dass der Akku möglichst lange hält. Und wie man einen neuen Akku einbaut.

7. Weniger Glühbirnen wegwerfen

LED hält länger, richtig lange, aber austauschbar sollte das Leuchtmittel sein – sonst muss man schließlich die ganze Lampe entsorgen.

8. Nachhaltige Smartphones kaufen

Smartphones brauchen wir, aber sie schaden Mensch wie Natur: Seltene Erden, Konfliktrohstoffe, Kinderarbeit, Elektronik-Entsorgung – das sind nur einige Schlagworte. Fairphone, ein niederländischer Hersteller, bietet zum Beispiel seit Neuestem sein viertes Handy an, das an einer Schwachstelle der Konkurrenz ansetzt: Fairphones sind modular aufgebaut. Das bedeutet: Macht der Akku schlapp, kann man einen einzelnen Akku nachbestellen und selbst einbauen. Mit den meisten anderen Geräten ist das entweder unmöglich (weil sie geklebt sind) oder sehr teuer. Außerdem setzt Fairphone auf gute Arbeitsbedingungen und Recycling. Beim neuesten Modell, dem Fairphone 3+, ist die Hälfte des verbauten Kunststoffs aus recyceltem Material. Unsere Kollegen, die ein Fairphone 3 haben, sagen: Es macht alles, was es soll. Wer auf dem neuesten Stand der Technik sein will, ist für den Preis (deutlich mehr als 400 Euro) zwar bei anderen Anbietern besser aufgehoben, aber das gute Gewissen macht das wieder wett.

9. IT-Schrott vermeiden

Ein Unternehmen in Schweinfurt bereitet gebrauchte IT-Technik klimaneutral und fachgerecht auf (Datenschutz!) und verkauft sie.

10. Zero-Waste-Ideen als Denkanstoß nutzen

Zero Waste ist schon fast ein Lebenskonzept, auf jeden Fall eine gute Orientierung. Hier finden Sie mehr. In Berlin – und bestimmt auch woanders – gibt es ein Restaurant, das "zero waste" versucht. Sogar die Lampen sind aus Myzel, Pilz-Material, und abends kommt das, was doch noch übrig bleibt, in den Kompostierer.

11. Bücher zum Thema Müllvermeidung lesen

Zum Beispiel "Mein Weg aus der Plastikfalle" von Indra Starke-Ottich.

12. Sich den Verpackungswahn bewusst machen

Ganz absurde Verpackungen (Hartgekochte Eier, geschält und eingeschweißt) können Sie hier bewundern.

13. Häufiger was ausleihen

Über Nachbarschaftsnetzwerke wie nebenan.de kann man übrigens Sachen ausleihen, die man nur selten braucht. Eine lange Leiter, ein Fonduegerät, den Einkochtopf, Akkubohrer, Stehtisch oder Stühle für die Party. Oder einen Bräter: Wir essen doch alle gar nicht mehr so viel Fleisch, oder?

14. Müll nicht einfach liegen lassen

Wer unbedingt draußen Pizza essen und Bier aus Plastikbechern trinken muss, nimmt die Becher und die Pappschachteln schön mit nach Hause in die eigene Mülltonne. Oder bringt das Zeug dahin, wo er es gekauft hat.

15. Auf Mülltüten verzichten

Eine Kollegin erzählt: Sie braucht keine Mülltüten zu kaufen, weil sie alles an Tüten, was einem ohnehin zuläuft, weiterverwendet - bis sie am Ende den Restmüll darin sammelt.

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