Jodeln für Gott
Stiftung Bibel + Orient
Jodeln für Gott
"Lobe JHWH, meine Kehle! Halleluja!", heißt es wörtlich übersetzt in Psalm 104,35. Das passt zum orientalischen Jubelruf.
Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger
16.09.2019

Wie sieht ein Halleluja aus, und wie hört es sich an? Das hebräische Verb "hallel" ist laut­malerisch, ähnlich wie das deutsche Wort ­"jodeln". Es imitiert klanglich die ­trällernde Stimme, die beim Ausstoßen eines sehr hohen Tones an die Kehle schlägt. So begrüßen die Frauen im Orient heute noch die Braut und den Bräutigam beim Eintritt in den Festsaal – und im alten Orient auch Gottheiten und Könige, wenn 
sie bei Prozessionen erschienen. ­"Hallelu" ist die Befehlsform im Plural und "Ja" die Abkürzung für den Gottes-
namen Jahwe. Es ist die Aufforderung "trällert" oder "jodelt für Jahwe."

Thomas Staubli, Mitbegründung, Aufbau und Leitung des BIBEL+ORIENT Museums der Universität FribourgSophie Stieger

Thomas Staubli

Thomas Staubli, 56, erforscht 
biblische Bild­symbolik an der Universität Fribourg.

Die Kehle hat mit allem Wichtigen, was den Menschen ausmacht, zu tun: mit Atem, Sprache, Hunger und Durst. An den meisten Stellen der Bibel bedeutet das Wort "Kehle" (Hebräisch: "nefesch") zugleich auch Seele, also das, was nach Luft, Kommunika­tion, Brot und Wasser, kurz, nach ­Leben lechzt. Entsprechend übersetzte ­Martin Luther auch diesen Vers: "Lobe den Herrn, meine Seele!"

Bibelzitat

Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

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