Was tun auf dem Kirchentag?
Was tun auf dem Kirchentag?
Terrora/iStockphoto
Was tun auf dem Kirchentag?
Ein Chorprojekt zur Menschenwürde, ein Feierabendmahl in der Zeche, ein Pavillon der guten Nach richten: Empfehlungen aus der chrismon-Redaktion für den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund vom 19. bis 23.6.2019.
Tim Wegner
Tim Wegner
Tim Wegner
Portrait Burkhard Weitz, verantwortlicher Redakteur für chrismon plusLena Uphoff
14.06.2019

Planspiel: 
Wie global ist die 
Verantwortung von 
Unternehmen?

In Bangladesch stürzt ­eine Textilfabrik ein, weil die Sicherheitsstandards ignoriert wurden. Auch westliche Firmen ließen dort billig produzieren. ­
In einem Planspiel kann man in die Rolle von ­Unternehmern und internationalen Experten schlüpfen und nach Antworten suchen: Wie ­können endlich die ­Arbeitsbedingungen in solchen Fabriken nachhaltig verbessert, wie ­Sozialstandards im ­globalen Süden einge­halten werden?

Claudia Keller

Donnerstag, 11–13 Uhr, 
Fredenbaumplatz, 
Workshopzelt 1, Eberstr. 49, Innenstadt-Nord

 

Podium: 
30 Jahre Mauerfall

Im Jahr 30 der Einheit verdienen Ossis weniger als Wessis und sind seltener in Führungspositionen. Was lief schief? Vier in der DDR Geborene diskutieren. Bundesfamilien­ministerin Franziska Giffey, aufgewachsen im Landkreis Oder-Spree, Oberbürgermeister Torsten ­Zugehör aus Wittenberg und Lokalpolitiker Frank Richter aus Sachsen; sein Dialog mit Pegida machte ihn bundesweit bekannt. Nur Ullrich Sierau, Dortmunds Oberbürgermeister, wuchs im Westen auf.

Burkhard Weitz

Freitag, 11–13 Uhr, 
Messegelände, Halle 2

 

Abendmahl: 
Ökumenisches 
Agapemahl mit 
Bergbautraditionen

Der Bergbau als Wirtschaftszweig ist in Dortmund und Umgebung ­Geschichte – aber die Identität und die Tradi­tionen der Bergleute leben für viele Menschen 
weiter. Sollte man das nicht endlich hinter sich lassen? Oder ist es wichtig für das Selbstverständnis in der Zukunft? Im ehemaligen Steinkohlebergwerk Zeche Zollern soll ein ökumenisches Agapemahl, also ein Liebesmahl, bei dem es um das gemeinsame Essen geht, die Brücke zu Bergbau­traditionen schlagen. Man darf gespannt sein.

Michael Güthlein

Freitag, 19–20.30 Uhr, 
Zeche Zollern, 
Grubenweg 5

 

Podium zu sexualisierter Gewalt in der Kirche

Wenn Pfarrer Kinder und Jugendliche zu sexuellen Handlungen nötigen, 
leiden diese oft ihr Leben lang. Solche Verbrechen treffen die Kirchen in ­ihrem Kern. Kirchen wollen ja gerade den Schwächs­ten beiseitestehen. 
Bischöfinnen und Bischöfe haben geschworen, aufzuklären und sexuelle Übergriffe künftig zu verhindern. Wie geht das, was bedeutet das theo­logisch? Was fordern Betroffene von den Kirchen? Wie lässt sich Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen? Es diskutieren Pater Anselm Grün, der frühere EKD-Rats­vorsitzende Nikolaus Schneider, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs, die Erziehungswissenschaftlerin Sabine 
Maschke und Betroffene.

Ursula Ott

Sa, 11–13 Uhr, 
Opernhaus, Großer Saal, 
Platz der Alten Synagoge

 

Podium: 
Eigentum ­verpflichtet – 
echt jetzt?

Wohnen ist in großen deutschen Städten oft unbezahlbar geworden. Warum, das soll hier ­geklärt werden. Und wie das geändert werden kann. Sind Enteignungen ein probates Mittel? Was wären die Alternativen? Wem gehört eigentlich die Stadt? Schließlich spricht die Grünen-
Vorsitzende Annalena Baerbock über politische Rahmenbedingungen für bezahlbares Wohnen. ­Eine wichtige Debatte.

Claudius Grigat

Sa, 11–13 Uhr, 
Warsteiner Music Hall, 
Halle, Phoenixplatz 4, 
Hörde

 

Lesung und Konzert: Die Würde des ­Menschen ist AN-tastbar

Zu hören sind Worte zur Menschenwürde aus dem Grundgesetz. Im Publikum regt sich Widerstand: "Das stimmt doch alles nicht!" Menschen stehen auf, gehen zur Bühne und beginnen zu singen. Der Kammerchor "Accentus Vocalis" ist bekannt für ungewöhnliche Programme. Sie verweben Musik aus mehreren ­Epochen mit Texten von Brecht, Sölle und Kaleko. "Ein Trotzdem-Programm" nennt sich das Ganze.

Claudius Grigat

Sa, 15–16.30 Uhr, 
Heilig Geist, 
Neuer Graben 162, 
Innenstadt-West

 

Stadtrundgang: 
Nazis in Dortmund

Was hat Dortmund nicht schon alles gehabt: Konzerte und Kundgebungen von Autonomen Natio­nalisten, Überfälle auf 
linke Parteibüros und Kneipen, einen rechts­extremen Versandhandel, die Skinfront Dortmund-
Dorstfeld. Sie sind nicht viele, aber in manchen Quartieren verbreiten 
sie Angst.

Burkhard Weitz

Jeden Tag ab 11 und 
ab 15 Uhr, 
Treffpunkt: Gedenkstein für die alte Synagoge

 

Workshop: 
Rechte Musik: 
Rassistische Bands und Liedtexte enttarnen

"Die Stunde des Siegers kommt für jeden irgendwann . . . nutze sie und zeig ihnen, wer du bist . . . spuck ihnen ins Gesicht", heißt es in einem Song von den Böhsen Onkelz. Ist die Band rechtsradikal oder nur etwas derb? Wann hört rebellische Musik auf und beginnt rassistische Hetze? Früher verteilte die NPD CDs auf Schulhöfen, heute verbreiten rechtsradikale Bands ihre Musik in sozialen Medien. Ein Workshop des Bielefelder Vereins für Demokratisches Handeln will Jugendliche über rechtsextreme Symbole und rassistische Sprache in der Musik aufklären.

Michael Güthlein

Donnerstag, Freitag, Samstag, 14–16 Uhr, 
Fredenbaumplatz, 
Workshopzelt 2, 
Eberstr. 49, 
Innenstadt-Nord

 

Pavillon der guten Nachrichten

Noch nie waren Menschen so gesund, so reich, so gebildet, so frei und 
so sicher vor Gewalt und 
Kriminalität wie heute. 
Im "Pavillon der guten Nachrichten" kann man Optimismus tanken: ­Analog und digital werden, wissenschaftlich be­gründet und statistisch belegt, positive Entwicklungen auf der Welt gesammelt und dargestellt – gegen alle Schwarzmaler und Apokalyptiker.

Claudia Keller

Mi 18.30–22 Uhr, 
Do, Fr, Sa, 11–20 Uhr, Kampstraße, 
Innenstadt-West

 

Rotes Sofa der
Kirchenpresse

Robert Habeck, Denis Mukwege, Joachim Gauck, Margot Käßmann, Heinrich Bedford-Strohm, Reinhard Marx, Anselm Grün, Josef Schuster, ­Aiman Mazyek, Uschi Glas – das sind nur einige der vielen prominenten Gäste aus Politik, Kirche und Kultur, die 
auf dem Roten Sofa der Kirchenpresse Platz ­nehmen werden. Chef­redakteurinnen und Chefredakteure sprechen mit ihnen über aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Fragen. Zwischendurch gibt’s Swing und Soul-Rhythmen.

Claudia Keller

Donnerstag, Freitag, 11–19 Uhr, Samstag 11–17 Uhr, Bühne an den Westfalenhallen, Bereich Westfalenhallen, Innenstadt-West

 

Das vollständige Programm finden Sie unter kirchentag.de und in der Kirchentags-App.

Infobox

Die chrismon-Redakteurebloggen vom Kirchentag unter chrismon.de/kirchentag19

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Fahrrad aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.