Lernen von der Diakonie
Lernen von der Diakonie
Tima Roth
Soljanka und Mascarponecreme bringen die Freunde mit
Eine große Feier. Die Verwandtschaft rauscht an. Wie kriegt man alle satt, ohne ein Vermögen auszugeben?
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
28.03.2019

Opa, Tanten, Freunde – zur Konfirmation meines Sohnes würde ich gerne alle einladen. Aber mit 25 Leuten essen gehen ist echt teuer ... 

Mirka Röse: Fragen Sie doch mal, ob der Gemeindesaal noch frei ist. Oder Sie räumen Ihr Wohnzimmer und die Küche leer, zur Not auch das Kinderzimmer, und feiern zu Hause. Bei den Nachbarn leihen Sie sich Stühle und zwei Gartentische. Weiße Tischdecke drüber, fertig.

Aber wie werden alle satt? Catering kostet auch viel Geld.

Bei meiner Tochter haben wir selbst gekocht: Hackbraten, Hähnchenbrust, Gemüse- und Kartoffelauflauf, manches garte im Ofen der Nachbarn, Salate. Und Soljanka, der DDR-Suppenklassiker. Schmeckte allen – und kostete ein Viertel eines Restaurantbesuchs.

Macht aber vierfach so viel Arbeit, oder? 

Mindestens. Ein, zwei Tage vorher muss man sich freihalten für die Vorbereitungen: Einkaufen, Putzen, Kochen, Dekorieren ... Gut, wenn Freunde ihre Hilfe anbieten. Die sollte man unbedingt annehmen!

Was können die zum Beispiel übernehmen?

Eine Freundin kümmerte sich um das Dessert. Sie kam mit einem Tablett voll Schokocreme und Mascarpone in kleinen Gläschen. Toll ist, wenn jemand einen Blattsalat mitbringt. Oder Gemüsesticks. Alles, was man frisch anmachen muss – dazu kommen die Gastgeber am Festtag nicht mehr.

Mirka RöseTimo Roth

Mirka Röse

Mirka Röse arbeitet in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) in einer Wohngemeinschaft für demenzerkrankte Menschen der Diakonie-Sozialstation Peene. Dort kocht sie gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern vor allem deutsche Hausmannskost.

Standen Sie nicht trotzdem den ganzen Tag in der Küche?

Nein, nur kurz. Die vorbereiteten Aufläufe mussten in den Ofen, und wir haben das Buffet auf einem langem Tisch angerichtet. Die Gäste konnten sich dort bedienen. Unser Glück: Unter ihnen sind enge Freunde, die haben auch mal Kaffee nachgekocht oder die Geschirrspülmaschine angestellt. Aber klar, abends bin ich trotzdem todmüde ins Bett gefallen.

Den ganze Nachmittag zusammen ... Wie schafft man es, dass sich alle Generationen wohlfühlen?

Zu Hause ist das entspannt: Einige gehen spazieren, andere spielen Mühle oder Memory. Die Kinder toben draußen oder in den Kinderzimmern. Die Großeltern können sich mal im Schlafzimmer ausruhen. Wir haben irgendwann Schlager angemacht, gesungen und getanzt. Da waren dann plötzlich alle dabei.    

 

 

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Wir interviewen Menschen aus der Diakonie zu Alltagssituationen, in denen es knirscht. Die kennen sich aus, fast überall.
 

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