Portrait - Die Retterin
Portrait - Die Retterin
Evelyn Dragan
Sie lässt sich nicht unterkriegen
Ja, Kristina Hänel macht auch Schwangerschaftsabbrüche. Nein, sie ist keine Mörderin.
Tim Wegner
27.07.2018

Am Tag des Urteils, als die Ärztin Kristina Hänel erschöpft vom Amtsgericht in Gießen nach ­Hause kommt, auf ihren Hof in Linden, wartet dort Peggy, 14. "Sie haben dich wirklich ver­urteilt? Dich?" Das Mädchen ist den Tränen nah. Peggy kümmert sich auf dem Hof um die Pferde. Und die Pferde sind ­nervös in diesen Tagen. Kristina Hänel hat zu viel mit Anwälten und Journalisten zu tun, zu viel mit TV und Twitter, zu wenig Zeit zum Reiten und Füttern. Ricardo, der Wallach, ist wild geworden und hat Peggy abgeworfen. "Aber weißt du was, Kristina", sagte die 14-Jährige, "ich hab mir was überlegt. Wenn man runterfällt, muss man ganz schnell entscheiden: Ich steh wieder auf."

Nach Herzinfarkt einen Patienten reanimieren – der Hammer!

So endet dieser 24. November 2017, an dem Kristina Hänel, Ärztin und Psychotherapeutin, weltberühmt wurde. Verurteilt wegen des Paragrafen 219a zu 6000 Euro Geldstrafe, weil sie auf der Homepage ihrer Praxis darüber informiert hatte, dass sie nach den strengen Richtlinien der deutschen Beratungsregelung zulässige Schwangerschafts­abbrüche vornimmt. Das Amtsgericht Gießen wertete dies als "unerlaubte Werbung". Seit diesem Urteil wird sie durch Fernsehsendungen und die Weltpresse gereicht, auch die "New York Times" war schon da. Sie wird von Abtreibungsgegnern schikaniert und mit Hassmails gequält. Träumt manchmal nachts davon, dass diejenigen, die ihr per Mail den "langsamen Foltertod" wünschen, tatsächlich zur Waffe greifen. "Ich habe lange in der ­Psychiatrie gearbeitet, ich weiß, wozu wahnhafte Menschen in der Lage sind." Seither ist das Leben der Gießener Ärztin und ­Reiterhofbesitzerin Kristina Hänel ziemlich aus den ­Fugen. Aber an diesem 24. November muss sie ent­schieden haben: Aufstehen. Weiter.

Tim Wegner

Ursula Ott

Ursula Ott fand sich kürzlich im gleichen ­Shitstorm wie ­Kristina Hänel. Kurz darauf rief die Ärztin bei ihr an: "Hallo, ich bin ­übrigens auch evangelisch."
Privat

Evelyn Dragan

Evelyn Dragan ist eine Fotografin aus Frankfurt am Main. Publikationen in Bloomberg Businessweek, Brand Eins, chrismon, Die Zeit, The Financial Times, Focus, Geo, Intro Metropolis, Monocle, Neon, Spex, Stern, Der Spiegel, SZ Magazin, Weltkunst, Zeit Magazin.

Zum Gespräch kommt sie im alten, abgeliebten rosa T-Shirt mit zwei Löchern, in halblangen roten Turn­hosen, sie ist zwischen Sprechstunde und Abendessen noch schnell neun Kilometer zum Hof geradelt und zurück. Der Reiterhof ist nach langen Arbeitstagen ihre Oase: "Reiten bringt mein Körpergefühl zurück." Sie ist ungeschminkt und spricht schnell, zwischendurch ruft die Putzfrau an, das Portemonnaie der Chefin liegt noch in der Praxis. Es muss vieles Platz haben im Arbeitstag dieser Frau.

Auf ihrem Hof macht Kristina Hänel missbrauchten Kindern mit ihrer Reittherapie Mut

An ihrem Hals baumelt ein silberner ­Kokopelli, Fruchtbarkeitssymbol der Hopi-­Indianer. Der Kokopelli, ein ­kleiner Tänzer, spielt Flöte, wie Kristina, die manchmal in der Fußgängerzone steht, Flöte spielt und singt. "Die Gedanken sind frei", singt sie, manchmal auch jiddische Lieder, und sie singt das Lied der Buchenwald-Frauen. "Seid gegrüßt, ihr Lieben am unbekannten Ort, gedenket manchmal meiner, die ich musste fort." Seit Jahren engagiert sie sich für die Auschwitz-Lagergemeinschaft, singt Klezmerlieder, tritt in Gedenkstätten auf. Sie findet, das sei die Aufgabe ihrer Generation, "Teil meiner Geschichte, über die meine Eltern nie gesprochen haben". Wie so viele Deutsche, die in den 50er Jahren geboren sind, weiß sie nicht ganz genau um die Schuld ihrer Eltern. "Aber ich will verhindern, dass die Geschichte irgendwann weg ist." Gedenket meiner, ich musste fort.

An dieser Stelle ist sie verletzbar. Dass die Abtreibungsgegner ausgerechnet den Holocaust verhöhnen und ihre Kampagne gegen Dr. Hänel und andere Ärztinnen ­"Babycaust" nennen – da könnte sie "die Wand hoch­gehen". Und diese eine Mail – "Du mit deiner Semiten-Hackfresse" –, die hat sie ihren Kindern nie vorgelesen.

Alle brauchten mich, aber keiner gab mir die Hand

Ihre Kinder sind inzwischen erwachsen, selbst Arzt und Ärztin, haben selbst wieder Kinder. Alle halten zu ihr, klar, die erwachsene Tochter hat ihr den Kokopelli als Glücksbringer geschenkt, der Sohn hat sie zum Gerichtssaal gefahren und geweint beim Abschied. Aber die ­Kinder haben auch gelitten unter dem Job der Mutter. "Ganz ehrlich; welches Kind will schon, dass die Mama Abtreibungsärztin ist?"

Dass Kristina Hänel schon in den 80er Jahren bei Pro Familia arbeitete, hatte, ganz pragmatisch, mit ihrem eigenen Kinderwunsch zu tun. Die Arzttochter – alle in dieser Familie, wirklich alle sind Ärzte – war zielstrebig und fleißig. Abitur mit 18, Physikum mit 25, während des Studiums zwei Wunschkinder, "ich liebte das Leben und meinen Partner". Die Beziehung ging in die Brüche, die Kinder zog sie alleine auf, das Zweitstudium Psychologie schaffte sie irgendwann nicht mehr als junge Mutter, "mir fielen abends einfach die Augen zu".

Also Pro Familia, geregelte Arbeitszeiten, kein Sonntagsdienst. Schon damals im Visier der Abtreibungs­gegner. "Ich stand am Fußballplatz mit meinem Sohn und seinem Sportkamerad. Dessen Vater sagte vor den Kindern zu mir: ‚Ich habe genug Material zusammen, um Sie ins Gefängnis zu bringen.‘" Schon in den 80er Jahren wird sie zu öffentlichen Diskussionen eingeladen, sagt aber auch mal ab, weil die Tochter weint: "Mama, bitte nicht ins Fernsehen gehen." Sie will die Kinder schützen, unbedingt, drum zeigt sie ihnen auch die Drohbriefe und die Postkarten nicht. Und lässt ihre Nummer aus dem ­Tele­fonbuch nehmen.

Runterfallen ist o. k. Wenn man schnell wieder aufsteht

Gießen ist in den 80er Jahren ein Ort des Aufbruchs. Rund um den Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter entsteht die Antipsychiatrie-Bewegung. Hänel arbeitet als Laienhelferin in der Psychiatrie, trifft dort auf traumatisierte russische Soldaten, auf verwirrte Kriegsveteranen – und auf viele vergewaltigte und sexuell missbrauchte Frauen. Sie gründet einen "Wildwasser"-Verein, und sie fängt an, auf ihrem Hof Therapie für missbrauchte Kinder anzubieten. Der Einsatz trägt sich finanziell nicht, liegt ihr aber am Herzen und tut ihr, der preisgekrönten Dressurreiterin, auch selbst gut.

Die kleinen Patienten kommen aus zerrütteten ­Familien, viele leben im evangelischen Kinderheim. "Die machen dort sehr gute Arbeit", lobt Hänel, wie sie überhaupt für sich entschieden hat: "Ich unterstütze die Guten in meiner evangelischen Kirche." Das Kinderheim. Die Pfarrerin, die sie um Rat fragt, wenn sie mit einem Missbrauchsfall zu tun hat. Die Gemeinde, in der sie ­Heiligabend Flöte spielt. Hänel ist Mitglied der evangelischen Kirche.

Dass auch die selbst ernannten Lebensschützer sich auf den lieben Gott berufen? Kann sie nicht ernst ­nehmen. "Wer mich mit Gott teeren und federn will", sagt sie, "ist nicht wahrhaftig." Wahrhaftigkeit, das Wort sagt sie gern. "Nur Dinge, die wahr sind, berühren mein Herz." Wer hasst und sich dabei auf Gott beruft – "ist in meinen ­Augen gottlos". Und: "Jesus mochte auch keine Phari­säer." Und von denen gibt es viele unter den Abtreibungs­gegnern. Zu den vielen Frauen, denen sie in den Jahren geholfen hat, gehören auch solche aus dem evangelikalen Spektrum. "Alle brauchen mich, bloß die Hand darf man mir nicht geben."

Ihr Arztpraxis in Gießen wurde plötzlich bundesweit bekannt

Geholfen? Darf man das sagen, wenn man eine Schwangerschaft abbricht: helfen?

Kristina Hänel zeigt eine Mail. Sie ist ja jetzt berühmt, inzwischen schreiben ihr Frauen, die vor vielen Jahren eine Schwangerschaft abgebrochen haben, heute längst glückliche Familienmütter sind. Und die jetzt ihre Ärztin von damals in der Tagesschau sehen, als Angeklagte. "Diese Schwangerschaft war das Drama meines Lebens", steht in der Mail, "alle waren damals gegen mich, aber bei Ihnen habe ich mich aufgehoben gefühlt."

Drama. Das ist es immer noch und wird es immer sein. Keine Frau tut sich leicht mit der Entscheidung, eine Schwangerschaft abzubrechen. Gerade heute, sagt ­Kris­tina Hänel in unserem Gespräch, heute hat sie geheult, mit der Patientin zusammen. Eine junge Frau aus einer türkischen Familie, mit einer schweren Behinderung, sie hat sich mühsam das Studium erkämpft. Eigentlich hätte die Frau das Kind gerne bekommen. "Sie sagte, sie habe noch nicht mal einen Regenwurm getötet in ihrem Leben." Aber ihr Freund, der zum Termin mitgekommen ist, will sie nicht heiraten – es ist klar, dass sie ledig mit Kind aus der Familie verstoßen würde. Da hat die Ärztin sie erst noch mal zum Nachdenken weggeschickt. Das tut sie oft. Aber am Ende hat sie den Abbruch gemacht. So wie bei der jungen Verkäuferin, die nach Jahren der Arbeitslosigkeit eine Stelle hat – und schwanger wird. Oder bei der vier­fachen Mutter, die nach der Geburt ihres letzten ­Kindes vom Mann verlassen wurde. Oder bei der Geliebten eines amerikanischen Soldaten, die gerade erfahren hat: Der Mann ist in den USA schon verheiratet. Dramen ohne Ende im Sprechzimmer. "Oft würde ich die Frauen am liebsten nach Haus mitnehmen und trösten."

Drum ist Kristina Hänel froh, dass sie zum Ausgleich den Reiterhof hat. Und den Rettungsdienst. "Da wird weniger geheult." Wenn sie vom RTW erzählt, vom ­Rettungswagen mit dem "super Zusammenhalt", wird sie noch mal richtig munter. Sie ist drahtig, klettert schon mal durchs Dachfenster in eine Dusche, um ein Herzinfarktopfer rauszuhieven. Schreckt nicht zurück vor vermüllten Zimmern und verwahrlosten alten Leuten, bei denen die Fliegen auf den Exkrementen sitzen. Das kennt sie aus der Psychiatrie. Gleich beim ersten Einsatz als Rettungsärztin hat sie einen Herzinfarktpatienten reanimiert. Er überlebte. Das, sagt sie, sei "der Hammer".

Manche Frau würde ich gern mit heimnehmen und trösten

Aber es kostet Kraft. In den Wochen nach dem ­Urteil haben ihre Arzthelferinnen ihr manchmal verboten, nachts Rettungsdienst zu fahren. Jetzt hat sie erst mal aufgehört damit. Sie erzählt solche Sachen ungern, die Abtreibungsgegner sollen nicht das Gefühl haben, sie hätten es geschafft, sie zu zermürben. Denn sie hat sich das ja alles nicht ausgesucht. Sie ist Ärztin. Jetzt wird sie nicht nur von den Abtreibungsgegnern attackiert, die sie wahlweise "zerstückeln" und "in ein Fass werfen" wollen oder zumindest die "Todesstrafe" für sie fordern. Auch die Szene der Unterstützer will sie bisweilen als Galionsfigur vereinnahmen. Sie musste eine studentische Hilfskraft anstellen, die ihre Medienkontakte koordiniert. Ein befreundeter Polizist hilft ihr bei der Entscheidung: Welchen Kampf ausfechten? Welchen nicht? Viele Mails auf ihrem Laptop wären justiziabel. Viele Drohungen klingen wirklich ernst. Aber soll sie ihre Energie nur noch in Prozesse investieren?

Diesen einen Prozess will sie gewinnen: Am 6. September wird am Landgericht Gießen über ihre Berufung verhandelt. Schon im August laufen Prozesse gegen Kasseler Ärztinnen, die ebenfalls von den Abtreibungsgegnern angezeigt wurden. Mittlerweile ist auch die Politik aufgewacht. ­Justizministerin Katarina Barley hält das jetzige Gesetz für "unhaltbar", Ende Juni lud der Rechtsausschuss im Bundestag Experten. Bis zum Gerichtstermin wird es wohl kein neues Gesetz geben. Sommer, Berlin hat gerade andere Sorgen. Und Kristina Hänel guckt Fußball. Für wen sie fiebert? "Wie immer im Leben", sagt sie, "ich bin für die ­Schwächeren. Und wenn sich abzeichnet, dass die doch gewinnen – dann bin ich ab da für die anderen."

Anmerkungen der Redaktion: In einer früheren Version dieses Textes wurde Frau Katarina Barley als Frauenministerin bezeichnet. Das erwähnte Zitat stammt aus der Zeit als Sie noch Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend war. Seit 14. März 2018 ist Frau Barley Bundesjustizministerin. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.

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Massiv stört mich an diesem Beitrag, daß stillschweigend vorausgesetzt wird, daß einem im Mutterleib heranwachsenden Kind kein Lebensrecht zusteht, womit dieses durch das Gebot: "Du sollst nicht töten." (2. Mose 20,13; 5. Mose 5,17) nicht geschützt ist, dies auch nicht bei einer "engagierten Ärztin und Christin".

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Frau Hänel als „Retterin“?
Der ganze Artikel wirft viele Fragen auf und scheint eher ein Schaustück für manipulative einseitige Desinformation zu sein:
Frau Hänel wird als engagierte, aufopferungsvolle Ärztin dargestellt, drapiert mit schönen Bildchen und Lebensgeschichten. Zu ihrem persönlichen Leben steht mir keinerlei Kritik zu. Aber ihre Aussagen und politische Agenda, mit der sie auftritt, werfen Fragen auf und sollten diskutiert werden dürfen: Was ist z.b. mit Aspekten, die in dem Artikel oder von ihr ignoriert oder bewusst verschwiegen werden? Fangen wir bei ihrem letzten Satz an: „ich bin für die Schwächeren“. Und meinte damit betroffene Schwangere, die selber leben dürfen. Mit keinem Wort wird in dem gesamten Artikel jedoch auch nur ein einziges Mal das Leben, der Lebenswunsch oder das Lebensrecht (welches im Grundgesetz zu finden ist- auch für noch nicht geborenen Kinder gültig, wie es das Bundesverfassungsgericht mehrfach bestätigt hat) des noch nicht geborenen Kindes erwähnt. Ist ein noch nicht geborenen Kind, welches seinen Mund noch nicht selber öffnen kann und sagen kann „beendet mein Leben bitte nicht“ oder „ich will leben“ nicht der wirklich Schwächste Beteiligte? Warum setzt sich Frau Hänel nicht für das Leben des noch nicht geborenen Kindes ein? Für noch nicht geborene Kinder, deren Leben vielleicht noch nicht gewünscht ist, wo die Mutter eher Unterstützung zum Kind als Werbung zur Abtreibung benötigt? Oder für noch nicht geborene Kinder, die eine Behinderung aufweisen und dadurch von manchen Menschen als nicht mehr ausreichend „wertvoll“ erachtet werden, um weiterleben zu dürfen?
Frau Hänel sagt in diesem Artikel „ich liebe das Leben und meinen Partner“. Aber was ist mit dem Leben auch nur eines der noch nicht geborenen Kinder, deren Abtreibung sie durchgeführt hat?
Als nächsten Punkt der Desinformation ist zu lesen, dass sie auf ihrer Homepage „informiert“ habe- und wie auch in anderen Artikeln bei Chrismon zu diesem Thema („weg mit dem §219a“) scheint hier Information mit Werbung für Abtreibungen verwechselt zu werden. Dabei geht es bei der Debatte mitnichten um eine Verurteilung wegen Information- denn wer den ganzen §219 einmal durchliest kann feststellen, dass diese sehr wohl gewährleistet ist: Durch die gesetzlichen (nicht kommerziellen!) Beratungsstellen! Der Unterschied zwischen Information und Werbung besteht im Hinblick auf den Initiator des Austausches: Grundsätzlich wird Information gesucht (Initiative liegt beim Suchenden), während bei der Werbung Information aktiv und ungefragt angeboten wird (Initiative beim werbenden Anbieter). Wenn eine Hausärztin also auf ihrer Webseite ihre Abtreibungs- Dienstleistung öffentlich anbietet, bewirbt sie diese, zumal wenn sie selbst Erbringer dieser Leistung ist und daran verdient! Denn ist Frau Hänel tatsächlich so aufopfernd wie der Artikel suggerieren will? Abtreibungen sind ein lukratives Geschäft- die Vergütung erfolgt nicht wie bei Kassenpatienten über ein kompliziertes Punktesystem, sondern direkt- vergleichbar mit lukrativen Privatpatienten. Und so stellt sich offensichtlich nicht Chrismon, aber anderen die Frage, warum Frau Hänel, die die ganze Debatte angestoßen hat weil sie wissentlich gegen den §219a verstoßen hat als Hausärztin Abtreibungen durchführt. Und wer erwartet bei einer Hausärztin (oder bei einer Augenärztin oder Orthopädin), dass diese sich Geld mit Abtreibungen in ihrer Praxis dazuverdienen möchte? In diesem Falle mag Werbung für fachfremde Leistungen notwendig sein. Auch wenn es juristisch zulässig sein mag, dass eine Hausärztin oder eine Augenärztin Schwangerschaftsabbrüche durchführt, so verwundert es, dass ausgerechnet hier niemand auf die Fachkompetenz und den entsprechenden Facharztstatus besteht und Einbußen in der medizinischen Versorgung für die betroffenen Frauen billigend in Kauf genommen werden.
Zur umfangreichen Facharztausbildung eines Frauenarztes gehören Grundlagen in der Embryologie und der normalen physiologischen Entwicklung eines noch nicht geborenen Kindes und seines jeweiligen Entwicklungstandes. Aber auch eine intensive Auseinandersetzung mit den möglichen Komplikationen eines Schwangerschaftsabbruches und die adäquate Beherrschung derselben einschließlich der möglichen Langzeitrisiken, von denen es durchaus erhebliche gibt. An Akutkomplikationen, die therapeutisch beherrscht werden müssen, sind zum Teil schwere Blutungen (häufig), Verletzung von Nachbarorganen bei einer versehentlichen Durchstoßung der Gebärmutterwand von Darm, Blase etc. (selten, aber u.U. ist eine umfangreiche operative Intervention erforderlich), Infektionen oder der Umgang bei einem unvollständigen Schwangerschaftsabbruch zu nennen. In der Beherrschung solcher Akutkomplikationen ist jeder Facharzt für Gynäkologie geschult- eine Hausärztin wohl kaum.
Noch problematischer und sehr schwierig zu behandeln sind die Langzeitfolgen wie chronische Infektionen, damit verbunden evtl. dauerhafte Unfruchtbarkeit und als auch in der westlichen Welt immenses, bisher medizinisch weiterhin kaum gelöstes Problem der Frühgeburtlichkeit und sog. Cervixinsuffizienz in folgenden Schwangerschaften. Für all diese Probleme sind vorherige Schwangerschaftsabbrüche zumindest ein nachgewiesener Risikofaktor! Wer als Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe mit dem Leid von Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch und/oder Frühgeburtlichkeit konfrontiert ist, der wird zumindest demütig und hinterfragt wie oft auch die Patientin selber die ganze Thematik noch einmal ganz anders. Denn zuvor war die Schwangere zumeist eine gesunde Frau – nun, nach einer Abtreibung, sind einige von Ihnen jedoch zu Patientinnen geworden.
Und hier stellt sich die nächste Frage der Desinformation: Chrismon schreibt, Frau Hänel haben schon so vielen Frauen geholfen. Ist dem tatsächlich so- vor allem langfristig?
Denn auch wenn der Schwangerschaftskonflikt immens sein kann und eine große Not bei einer Schwangerschaft vorliegen kann, die keinesfalls bagatellisiert werden darf: Benötigen da betroffene Frauen nicht auch unbedingt Ermutigung und Unterstützung von unabhängiger Seite anstatt Werbung zur Abtreibung durch eine abtreibende Ärztin? Wer informiert Frauen über körperliche und seelische Folgen nach einer Abtreibung- der Arzt, der selber an der Durchführung verdient? Die seelischen Folgen, die manchmal Jahrzehnte später auftreten, bekommt dieser kaum selber zu Gesicht, erst recht nicht unbedingt eine Hausärztin…
Vielleicht noch dramatischer sind die mittlerweile ebenfalls wissenschaftlich gut belegten psychischen Langzeitfolgen. Diese werden von manchen ideologischen, weniger aber medizinischen Gruppierungen teilweise bagatellisiert oder verharmlost, aber neben Partnerschaftsproblemen und Bindungsbrüchen liegen behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen nachweislich je nach Studie und Untersuchung zwischen 35% und 80 % nach erfolgtem Schwangerschaftsabbruch vor. Nur um ein Beispiel aus vielen herauszugreifen: Nach einer finnischen Untersuchung ist die Selbstmordquote nach erfolgtem Schwangerschaftsabbruch um das 6-fache (!) erhöht gegenüber Frauen, die ein Kind lebend zur Welt gebracht haben.
Im Sinne einer differenzierten Debatte- die ich bei Chrismon leider vermisse- möchte ich Frau Hänel jedoch in einzelnen Punkten recht geben: Verletzende Wortwahl, Hass und Drohbriefe sind inakzeptabel. Und wer sich auf Gott beruft und dabei hasst, ist in der Tat nicht wahrhaftig.
Allerdings auch hier wieder das Problem der Einseitigkeit bei Frau Hänel und Chrismon: Abtreibende Ärzte sind nicht die einzigen, die mit Drohungen und Hass konfrontiert sind: Lebensschützer sind es genauso! Wenn eine SPD- Politikerin Hass säht mit öffentlicher Wortwahl „diese widerlichen Lebensschützer“ ist das nur die Spitze des Eisberges. Ärzte, die aus Gewissensgründen die eigene Durchführung von Abtreibungen verweigern, sind dem immensem Druck in der Klinikshierarchie und Nachteilen in der Ausbildung ausgeliefert. Niedergelassene (Frauen-)Ärzte, die auf das lukrative Geschäft mit Abtreibungen und den Formen der Pränataldiagnostik, die mehr der Ausselektion von Behinderten dienen als der Diagnostik und Therapie von erkrankten Kindern, haben es nicht nur finanziell sehr schwer. Und wer sich vom Hass, der Christen und Lebensschützern (zu denen ja auch viele Nichtchristen gehören) entgegengeschleudert wird, ein eigenes Bild machen möchte, den möchte ich herzlich einladen zum jährlichen „Marsch für das Leben“, der dieses Jahr am 22. 9. in Berlin stattfindet. Sie müssen nicht mit den Inhalten übereinstimmen- aber es reicht vollkommen zu beobachten, von welcher Seite welche Art von Gewalt, Hass, Bedrohung oder Aggressivität ausgeht- und welches Demokratie- und Menschenverständnis zu beobachten ist. Gerade in solchen kontroversen Debatten ist es ungemein hilfreich, nicht Informationen aus zweiter oder dritter Hand zu vertrauen, sondern sich sein eigenes Bild zu machen.
Vielleicht würde es sich für eine evangelische Zeitschrift lohnen, auch darüber differenziert zu berichten, aber auch über zahlreiche Passagen der Bibel nachzudenken, z.b. wie Gott in der ganzen Bibel klar macht, dass Er Schöpfer des Lebens ist, dass Er jedes menschliche Leben liebt- auch das , welches in den Augen der jeweiligen Gesellschaft in den Augen von Menschen weniger „Wert“ als andere Menschen haben soll- und wie Er schon vor der Geburt kunstvoll den Menschen bildet und kreiert- und liebt. Vielleicht lohnt es sich, über Psalm 139, 13-16, Lukas 1, 44(Auch Lukas war Arzt), aber auch Sprüche 31, 8-9, Sprüche 12, 6 und Sprüche 24, 11 nachzudenken. Und da ich selber Facharzt für Gynäkologie bin kann ich nur bestätigen, dass eine Abtreibung eine sehr blutige und grausame Angelegenheit ist, die die Bevölkerung oder Betroffene Frauen vielleicht gar nicht so deutlich in ihrer Grausamkeit wissen wollen…
Ich würde mich jedenfalls freuen, viele Leser und Mitarbeiter von Chrismon und gerne auch Frau Hänel in Berlin am 22.9. oder anderswo zu treffen für respektvolle, faire, differenzierte und faktenbasierte Gespräche und Austausch. Zu dem inhaltlichen Thema des §219a möchte ich abschließen mit folgender Frage: Brauchen wir- angesichts steigender Abtreibungszahlen bei einer zudem immensen Dunkelziffer tatsächlich kommerzielle Werbung für Abtreibungen (wenn der §219a tatsächlich abgeschafft werden würde) – oder nicht vielmehr Werbung für den Schutz vor langfristigen Abtreibungsfolgen und die Ermutigung betroffener Schwanger oder Eltern in einem Schwangerschaftskonflikt? Sollte nicht vielmehr für das Leben des Kindes geworben werden- nicht für dessen Lebensbeendigung?

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Das Lebensrecht des Ungeborenen wird vollständig verschwiegen.

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Der Artikel in 8/18 hat mich sehr geschmerzt. Ich erkenne ohne Wenn und Aber das soziale und medizinische Engagement von Frau Hänel an. Ihren Abtreibungstätigkeiten würde ich niemals ein Mordmotiv unterstellen. Mord geht einher mit inhumanen und lebensverachtenden Absichten. Und viele Abtreibungsaktivisten vertreten eine abscheuliche Ideologie.
ABER: nicht jeder, der Abtreibung (und die Beihilfe dazu) ablehnt, ist bösartig und per se frauenfeindlich. Etwas differenzierter dürfte die Auseinandersetzung mit diesem Thema schon sein. Denn noch schützt unser Grundgesetz das ungeborene Leben. Wer beleuchtet in Ihrem Artikel denn mal die Situation des Ungeborenen? Wer ist hier der Anwalt der Schwächeren? Dieses ist erklärtermaßen die Maxime von Frau Hänel. Oder wird hier unausgesprochenermaßen das Recht auf das Leben des Ungeborenen vernachlässigt?
In den vielfältigen Chor der Abtreibungsbefürworter mischen sich leider auch etliche inhumane (um nicht zu sagen egoistische) Vertreter ein.

Wir haben in unserer Familie eine schwierige Entscheidungssituation mit unserer damals 13jährigen schwangeren Tochter durchgemacht und uns klar für das Leben und eine anschließende Adoption entschieden und haben einen großartigen und geglückten Lebensweg unserer Enkelin mitgetragen!

Die Grundfrage bleibt: sind wir Herr über Leben und Tod?

Ich erkenne an, dass es schreckliche Notsituationen gibt, in denen eine ernsthafte Gewissensentscheidung von niemandem infrage gestellt werden darf.
Mit Liebe und Barmherzigkeit lassen sich (viele) Konflikte weitgehend lösen.

Eine differenzierte Auseinandersetzung fehlt = ja das stimmt.
Ich verstehe, dass dieses Thema komplex ist und es keine einfache Lösung gibt. Aber sollte es nicht grundsätzlich das Ziel von uns allen sein möglichst wenige Abtreibungen zu haben? Das wird hier doch irgendwie vergessen.

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Man stelle eine Abtreibungsärztin unter der Überschrift „Die Retterin“ als sympathische ältere Dame vor.
Man schildere ausführlich ihre vielfältigen menschenfreundlichen Aktivitäten, unterlasse aber jede Beschreibung der Tätigkeit, um die es eigentlich geht, die der Abtreibung.
Man erwähne Andersdenkende nur in Zusammenhang mit widerwärtigen Pöbeleien, unangemessenen historischen Vergleichen und Morddrohungen.
Man stelle zum Schein die Frage, ob es zulässig sei, bei Abtreibungen von „helfen“ zu sprechen, erzähle dann aber eindrucksvoll Geschichten von Frauen, denen so geholfen wurde.
Man definiere „Abtreibung“ als „Abbruch einer Schwangerschaft“ – als ob es sich hierbei nur um die eendigung eines Zustands handeln würde.
Wenn auf derart geschickte und legale Art Propaganda gemacht werden kann, welchen Sinn hat dann noch das Werbeverbot des § 219 a StGB?

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Werbung der Bundeswehr an Schulen: nein. (https://www.ekd.de/minderjaehrige-soldaten-stellungnahme-31753.htm,)
Aber Werbung für Abtreibungen ja?

Was für eine seltsame, widersprüchliche und menschenverachtende Haltung einger evangelischer "Christen".

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Werbung für Frau Hänel zu machen, ist ja erlaubt, womit es chrismon freisteht, einen solche Werbeartikel zu veröffentlichen.

Frei steht es ebenfalls der evangelischen Kirche, solche Werbung für die Beruf Abtreiber mit 4 Millionen Euro jährlich zu unterstützen, denn kein Gesetz dieser Welt untersagt dies und die evangelische Kirche muss sich dafür auch vor keine Instanz dieser Welt rechtfertigen.

Ich fände auch mal einen vergleichbaren Werbeartikel über die "Gegenseite" interessant; z.b. ein Porträt über Klaus Günther Annen; nicht dass ich alles was der tut und sagt schätze; aber er hat meinem Kenntnisstand nach bisher weniger ungeborene abgetrieben als Frau Hänel und er steuert ja auch was zu der Debatte bei.

Und natürlich wäre es auch mal interessant Frau Hänel ein paar interessante Nachfragen zu stellen, z.b.:

" Eine junge Frau aus einer türkischen Familie, mit einer schweren Behinderung, sie hat sich mühsam das Studium erkämpft. Eigentlich hätte die Frau das Kind gerne bekommen. "Sie sagte, sie habe noch nicht mal einen Regenwurm getötet in ihrem Leben." Aber ihr Freund, der zum Termin mitgekommen ist, will sie nicht heiraten – es ist klar, dass sie ledig mit Kind aus der Familie verstoßen würde. Da hat die Ärztin sie erst noch mal zum Nachdenken weggeschickt. Das tut sie oft. Aber am Ende hat sie den Abbruch gemacht. So wie bei der jungen Verkäuferin, die nach Jahren der Arbeitslosigkeit eine Stelle hat – und schwanger wird. Oder bei der vier­fachen Mutter, die nach der Geburt ihres letzten ­Kindes vom Mann verlassen wurde. Oder bei der Geliebten eines amerikanischen Soldaten, die gerade erfahren hat: Der Mann ist in den USA schon verheiratet. Dramen ohne Ende im Sprechzimmer. "Oft würde ich die Frauen am liebsten nach Haus mitnehmen und trösten.""

Wo, wann und wie sie Bemühungen unterstützt, dass türkische Familien ihre schwangeren Töchter nicht verstoßen, wenn diese nicht abtreiben? Z.b. ein Brief an den Vorsteher der entsprechenden Moschee: "Sehr geehrter Herr X, heute habe ich das ungeborene Kind einer Tochter aus ihrer Gemeinde töten müssen, weil sie andernfalls von ihrer Familie verstoßen würde. Wären sie so freundlich, ihre Gemeinde darauf hinzuweisen, dass wer auch immer seiner Tochter vermittelt, sie würde im Falle der Geburt eines unehlichen Kindes verstoßen werden, dass derjenige jetzt auch das Blut eines unschuldigen und wehrlosen Kindes an den Händen hat, vielleicht sogar noch mehr als ich? Und ließe es sich vielleicht einrichten, dass sie die jungen Männer daraufhinweisen, dass sie ebenfalls Blut haben und sich vor dem Höchsten schuldig machen, wenn sie außerehlich Sex mit einer Frau haben aber dann zu Feige sind, diese im Falle einer Schwangerschaft zu heiraten? Herzlichsten Dank für Ihre Mithilfe, meinen Beruf überflüssig zu machen."

Wo, wie und wann sie sich bemüht hat, dass Frauen nicht vermeinen aus beruflichen Gründen abtreiben zu müssen? Z.b.:

"Sehr geehrter Herr/Frau X, Personalmanagement Firma Y, heute habe ich das ungeborene Kind einer Ihrer Mitarbeiterinnen töten müssen, weil diese glaubt andernfalls in Ihrer Firma keine Chance zu haben. Selbstverständlich kann ich Ihnen nicht sagen, wer das war. Aber wären Sie so freundlich sich zu bemühen, Ihre Firma so zu organisieren, dass Ihre Mitarbeiterinnen nicht mehr aus beruflichen Gründen die Notwendigkeit sehen, Ihre ungeborenen Kinder von mir töten zu lassen? Das wäre toll, denn ich kann Ihnen versprechen, dass wenn nochmal eine Frau aus Ihrer Firma bei mir abtreiben lassen will, ich sie fragen werde, ob ich ihren Namen und den Ihrer Firma öffentlich machen darf; vielleicht stimmt sie ja zu. Herzlichsten Dank für Ihre Mithilfe, meinen Beruf überflüssig zu machen."

Wo, wie und wann sie sich bemüht hat, dass Männer zu ihrer Verantwortung stehen? Z.b.:

"Sehr geehrter Bischof X/General X, heute habe ich das ungeborene Kind eines ihrer "Schäflein"/Untergebenen töten müssen, weil der betreffende die Frau im Stich gelassen/betrogen hat. Wären sie vielleicht mal so freundlich, den Männern, für die sie verantwortlich sind, geeignet mitzuteilen, dass man mit einer Frau nur Sex haben sollte, wenn man sie danach auch mit dem aus dem Sex entstandenen Kind unterstützt? Und dass mit Frauen Sex haben unter dem Vorsatz, sie im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft im Stich zu lassen (oder lassen zu müssen, weil man ja schon verheiratet ist), in etwa so schlimm ist wie besoffen mit 100 an einem Kindergarten vorbeizurasen? Obwohl, ist es eigentlich nicht, denn so einen Unfall überleben manche Kinder vielleicht, während bei mir keines überlebt, denn ich kann mein Handwerk. Herzlichsten Dank für Ihre Mithilfe, meinen Beruf überflüssig zu machen."

Wäre spennend zu wissen, warum Frau Hänel in Kenntnis der Umstände, warum Frauen meinen abtreiben zu müssen, scheinbar keine Aktivitäten entfaltet, um auf diese ungeborenen das Leben kostenden Umstände hinzuweisen.

Zeit und Kraft gegen das Werbeverbot zu kämpfen hat sie hingegen.

Sehr geehrte(r) Herr oder Frau carn, Ihren Vorschlag, doch mal ein Porträt der Gegenseite zu bringen, kann ich nur unterstützen. Sie schreiben: "z.b. ein Porträt über Klaus Günther Annen; nicht dass ich alles was der tut und sagt schätze; aber er hat meinem Kenntnisstand nach bisher weniger ungeborene abgetrieben als Frau Hänel und er steuert ja auch was zu der Debatte bei."

Wobei ich da nicht nur an Herrn Annen denke, sondern der Deutlichkeit halber vor allem an Herrn Scott Roeder. Der hat auch mit Sicherheit weniger Abtreibungen durchgeführt als Frau Hänel. Zur Debatte steuerte er haargenau dieselben Argumente bei, die sich auch hier bei zahlreichen Zuschriften finden.

Herr Roeder war im christlichen Glauben verwurzelt. Sehr konsequent setzte er seine lebensschützerischen Ambitionen in die Tat um.

Auch bei Herrn Roeder empfiehlt sich die vage Distanzierung "nicht dass ich alles was der tut und sagt schätze". Sonst hat man selber plötzlich die Staatsanwaltschaft am Hals, die man doch so gerne auf Frauen und Ärzte hetzen möchte.

Ja, wegen der journalistischen Ausgewogenheit wäre ein Porträt des Herrn Roeder und seiner vielen Gesinnungsgenossen weltweit und auch bei deutschen Lebensschützern nur zu begrüßen. Da bin ich ganz Ihrer Meinung.

Traugott Schweiger

Ich wollte vor allem kritisieren, dass es sich hierbei um einen einseitigen politischen Werbeartikel handelt, der eine bestimmte Seite - deren Mittel/Ziele aus christlicher Sicht in Teilen kritisch zu sehen sind - ABSOLUT EINSEITIG positiv darstellt.

Ohne kritisches Nachbohren, ohne aus christlicher Sicht kritische Aspekte zu erwähnen.

Wenn chrismon gerne journalistisch sein möchte, dann dürfen sie sich nicht mit der Sache von Frau Hänel gemein machen. Das machen sie aber.

Und beheben könnten sie es - nachdem sie nun die eine Seite der Auseinandersetzung einseitig unkritisch dargestellt haben - nur, indem sie halt nun die andere Seite einseitig und unkritisch darstellen.

Ansonsten ist chrismon halt nicht journalistisch in dieser Sache und einseitig auf Seiten von Frau Hänel.

Ob und wen da chrismon sinnvollerweise zur Wiederherstellung journalistischer Ausgewogenheit einseitig unkritisch darstellt, ist zwar nicht entscheidend, aber es sollte jemand von der konkreten Gegenseite zu Frau Hänel sein.

Und da wäre Herr Annen ein plausibler Kandidat, denn der macht solche Anzeigen und hat glaube ich Frau Hänel angezeigt.

Wenn sie aus meiner Kritik am Versagen gegenüber journalistischer Neutralität seitens chrismon ablesen, ich würde das Verhalen von Herrn Annen und anderen befürworten, dann irren sie.

Scott Roeder scheidet aus, da er nichts mit der Werbeverbotdebatte zu tun hat, in der sich chrismon hier auf die Seite von Frau Hänel schlägt.

Sie irren, wenn Sie schreiben: "Scott Roeder scheidet aus, da er nichts mit der Werbeverbotdebatte zu tun hat, in der sich chrismon hier auf die Seite von Frau Hänel schlägt." Unstrittig ist, dass chrismon sich auf die Seite von Frau Hänel schlägt. Dafür fordern Sie eine Kompensation in Form eines Jubelartikels über eine prominente Gestalt der Gegenseite.

Wer ist die Gegenseite? Liegt hier ein Streit zwischen Werbemuffeln und Werbefans vor? Nein, Frau Dr. Hänel wurde nicht verurteilt, weil sie überhaupt Werbung betrieben hat. Sie wurde verurteilt, weil sie für Abtreibung geworben hat. Also ist die Abtreibung der Knackpunkt und nicht die Werbung an sich. Somit ist der geeignete Gegenspieler bei den Abtreibungsgegnern zu suchen.

Wird der Konflikt also gekennzeichnet durch den Gegensatz zwischen Befürwortung und Ablehnung von Abtreibung? Das wäre auch ziemlich falsch. Abtreibungsärzte werben nicht mit der Aufforderung an Frauen, sich mal was zu gönnen und sich vom Partner eine Abtreibung schenken zu lassen. Diese Ärzte wenden sich an Frauen, die sich von sich aus zu einer Abtreibung entschlossen haben oder diese erwägen. Sie überlassen es den Frauen selbst, ob sie abtreiben wollen oder nicht. Alles andere wäre Körperverletzung.

Die Abtreibungsgegner wollen Frauen bevormunden, indem sie als Moralwächter christlicher oder Blut-und-Boden oder sonstiger Prägung selber entscheiden, was schwangere Frauen gefälligst zu tun und zu lassen haben.

Es liegt also ein Konflikt zwischen Selbstbestimmung und Bevormundung vor. Und der konsequente und bekannteste Vertreter der Bevormundungsmannschaft ist nun mal der Herr Scott Roeder.

Traugott Schweiger

Objektiv steht auf der einen Seite die Forderung, den § 219a StGB mit Titel "Werbung für den Abbruch der Schwangerschaft" ersatzlos zu streichen.

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__219a.html

Welche Motive oder Überlegungen dahinter stehen, z.b. dass Juristen eine vermeintlich/tatsächlich unsinnige Definition von "Werbung" verwenden, ist zwar interessant. Aber es geht dieser Seite um die Abschaffung von einem Verbot von etwas, was der Gesetzgeber in seiner unerschöpflichen Weisheit "Werbung" genannt hat.

Die Gegenseite plant soweit momentan bekannt ist momentan nicht, Abtreibungsärzte zu ermorden.

Sondern die Gegenseite befürwortet die Beibehaltung des Verbots von dem, was der gesetzgeber "Werbung für den Schwangerschaftsabbruch" nennt

UND

plädiert für die Ahndung von möglichen Verstößen

UND

zeigt aktiv entsprechende mögliche Verstöße wie z.b. den von Frau Hänel an.

Und Herr Annen ist ein ganz klarer Vertreter dieser Position, der sich aktiv in die öffentliche Debatte mittels seiner Webseite einmischt und der sogar selbst entsprechende Anzeigen stellt.

Er ist also im Gegensatz zu dem die deutsche Debatte zum § 219a und wohl auch nicht den 219a kennenden Scott Roeder der objektiv geeignetere Repräsentant der Gegenseite.

Und hinsichtlich einem möglichen Befürworten von "Bevormundung" wäre Annen auch kein schlechter Vetreter der von Ihnen wahrgenommenen "Bevormundungsgesellschaft", denn auf seiner er Webseite vergleicht er im voler Absicht einen Vergleich anzustellen, Abtreibung und Holocaust und kommt explizit zu dem Ergebnis, dass ersteres wohl schlimmer sei; und er nennt Namen und Adressen und zeigt Gesichter von Ärzten im Kontext dieses Vergleichs; dekoriert mit tropfenden Blut und Fotos, die Überreste von vermeintlich/tatsächlich abgetriebenen ungeborenen zeigen.

Eventuell unterscheidet Annen von Scott Roeder hauptsächtlich, dass er Gewaltanwendung gegen Abtreibungsärzte ablehnt; er sieht aber Abtreibungsärzte quasi als Mörder, die gestoppt werden sollten; nur eben durch den dazu aus Annens Sicht verpflichteten Staat mit entsprechend rechtsstaatlichen Mitteln.

Ferner ist Annen oder wenigstens die Existenz seiner Webseite sicher bekannter in D als Scott Roeder, denn Annen wurde durchaus schon in der Presse namentlich erwähnt und der Begriff babycaust (bei dessen googeln man als erstes Annens Seiten findet) ist meines Wissens schon mal im Heute Journal genannt worden.

Annen hat also in vieler Weise direkt mit der § 219a-Debatte zu tun, macht selber entsprechende Anzeigen, ist kein ungeeigneter Vertreter für eine von Ihnen wahrgenommenen "Bevormundungsgesellschaft" und er bzw. seine Webseiten haben ein gewisses Maß an Bekanntheit in D.

Vor allem geht meines Wissens das aktuelle Verfahren gegen Frau Hänel auf SEINE Anzeigen zurück.

Ich würde Ihn also wirklich objektiv als viel geeigneteren Gegenpart zu Frau Hänel sehen als Scott Roeder; den schlagen Sie ferner eventuell wohl nur vor, weil Sie hoffen damit die Gegenseite besonders negativ dastehen zu lassen; aber selbst da könnten Sie doch eigentlich nur wenig gegen den Betreiber einer Seite namens babycaust einwenden.

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Frau Hänel ist eine bewundernswerte Dame, soviel Mut haben nicht viele. Leider muß sie sich auch gegen Heuchler beider Konfessionen wehren, die meinen Sie wüßten wie „ihr“ Gott entscheiden würde.

"Bewundernswert" ist an der Dame höchstens ihre Chuzpe, mit der sie sich hier unwidersprochen als "Retterin" feiern lässt, obwohl sie vielfach ungeborenes Leben beendet ("abgebrochen") hat...

Ein Skandal ohnegleichen, dass so ein Artikel in einem angeblich christlichen Magazin erscheint! Man ist versucht, über Kirchensteuer-Austritt nachzudenken...

Wie Gott entscheiden würde? "Auch ich verurteile dich nicht. Steh auf und SÜNDIGE NICHT MEHR." Jesus war kein Heuchler! Übrigens ist Gott weder "Ihr" Gott noch "mein" Gott, sondern einfach Gott; d.h. sein Wille und sein unbedingtes Ja zum Leben sind unverfügbares Gebot. Weil nur Er die Quelle und Ziel des Lebens ist, darf auch nur Er es geben und nehmen.
gez.: ein Heuchler

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Der Artikel stellt auf einseitige Weise eine Haltung vor, die für eine evangelische Zeitschrift nicht angemessen ist. Journalistisch vermissen wir eine konstruktiv kritische Auseinandersetzung mit der porträtierten Person, als kirchennahes Blatt mindestens eine Darstellung der ethischen Problematik von Werbung für Abtreibung.
Ganz schwach: Frau Ott schreibt selbst, dass Frau Hänel ihrerseits die Initiative, die letztlich zum Artikel führte, ergriffen hat.
Frau Hänel ist hinsichtlich Selbstmarketing offenbar sehr stark. Geschenkt.
Jedoch fehlt uns der Blick auf die Kinder, die ihre Chancen nicht nutzen können, weil sie nicht leben durften.

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Sehr geehrte Damen und Herren,
für die Frauen in Not mag sie in der Notlage wie eine Retterin vorkommen, aber für die Babys bedeutet es einen grausamen Tod. Und das Frau Hänel Mitglied der Ev. Kirche ist, macht sie nicht zu einer Christin. Man wird auch nicht zum Auto, weil man in einer Garage steht. Christ ist man, wenn man Jesus Christus als seinen Retter angenommen hat. Und Jesus sagt, wer ihn lieb hat, hält seine Gebote. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Jesus leidet sicher auch mit den Frauen, die keinen anderen Weg als eine Abtreibung aus ihrer Notlage sehen. Eine gute Beratung muss aber auch Wege zum Leben zeigen. Jesus möchte, dass die Kinder weiterleben können! Es gibt Organisationen wie z.B. Tiqua, die den Frauen auch finanziell helfen und alles tun, damit das Kind geboren wird und auch nach der Geburt noch für die Frauen da sind. Als Christ kann man Abtreibung nicht gut heißen und jemand, der Abtreibungen durchführt, begeht eine große Sünde. Die Menschen, die jetzt Hassmails und Drohbriefe schreiben, sind allerdings auch nicht besser. Sie müssen sich genauso dafür einmal vor Gott rechtfertigen genauso wie die Kirchenführer, wenn sie Sünde nicht mehr benennen, sei es die Ehe für alle oder Abtreibung.

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Sie stellen Frau Hänel als menschenfreundliche „Retterin“ vor, ohne auch nur einmal das Handwerk, das sie ausübt, beim Namen zu nennen; als wäre Abtreibung nur die Beendigung eines Zustands (Schwangerschaft) und nicht die brutale Beendigung eines menschlichen Lebens (Tötung). Dass "die" Abtreibungsgegner pauschal mit widerlichen Pöbeleien und Morddrohungen in Verbindung gebracht werden, empfinde ich als diskriminierend, zumal sich auch Gegenbeispiele anführen ließen. Von einem Magazin, das dafür wirbt, Andersdenkende miteinander ins Gespräch zu bringen, hätte ich einen faireren Stil und einen differenzierteren Umgang erwartet. Wenn das Lebensrecht der Ungeborenen und die Unantastbarkeit ihrer Würde hier keine Rolle mehr spielen, lässt das tief blicken. Es ist ein trauriger Rückfall hinter die Praxis der der frühen Christen und hinter den Eid des Hippokrates. Und das im Namen der Barmherzigkeit und des Evangeliums?

Antwort auf von Florian Kopp (nicht registriert)

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Herr Kopp, reicht Ihnen die Zahl der Frauen, die sich wegen einer ungewollten Schwangerschaft schon umgebracht haben noch nicht aus ? Wollen Sie auch wieder jede Menge Opfer durch die früheren 'Engelmacher' dazu zählen ? Kommen Sie bitte in der Realität an. Es wird immer Frauen geben, die nur zwei Wege sehen: Abtreibung oder Selbstmord. Nicht für jede Frau ist es möglich, ein Kind unter allen Umständen auszutragen. Manche riskieren schon bei der Entdeckung der Schwangerschaft ihr Leben. Wie wollen Sie denn unter diesen Bedingungen das Kind retten ? Wenn die Eltern der Frau sich entehrt fühlen und der Tochter Gewalt antun, stirbt das ungeborene Kind auch. Und ich fand den bisher gelesenen Text durchaus fair und differenziert. Er entspricht halt nur nicht IHRER Ansicht.
Und was Christen im Namen des Herrn in der Vergangenheit schon alles angerichtet haben, brauchen wir hier nicht zu diskutieren (Zwangschristianisierung, Hexenverfolgung usw.).
Ebensowenig wie das fragwürdige Verhalten von Ärzten, die an lebenden Menschen Experimente durchgeführt haben. Mengele etwa hatte offenbar eine ziemlich schräge Auslegung seines Eides !
Diese Frau leistet, wie die vielen anderen Ärzte, die unter bestimmten Umständen Schwangerschaften beenden einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft als ganzes.
Und ich bin mir ganz sicher, dass kein Arzt sowie keine Betroffene einen solchen Schritt mal eben nebenher macht. Wer sind Sie, dass Sie es sich anmaßen, diese Medizinerin, die sicherlich etlichen Frauen die Perspektive für eine Zukunft gerettet hat, indirekt als 'brutale Mörderin' darzustellen ?
Ich persönlich fand das Gerichtsurteil rückständig, falsch und sogar juristisch zweifelhaft, da die Kenntlichmachung einer möglichen Behandlung in meinen Augen noch keine Werbung dafür darstellt. Im Gegenteil brauchen betroffene Frauen möglichst viele seriöse Informationen, um nicht in die Hände dubioser Hinterhofärzte zu fallen.
Auch die Schwangeren haben ein Lebensrecht ! Vergessen Sie das bitte nicht.
Und dabei spielt die Religion nicht einmal eine Rolle. Das gilt übergreifend für alle.

Antwort auf von Peter Rennefeld (nicht registriert)

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Sehr geehrter Herr Rennefeld,
Sie schreiben „Es wird immer Frauen geben, die nur zwei Wege sehen: Abtreibung oder Selbstmord.“ Das ist tragisch. Aber sollten wir uns deshalb mit dieser alternativlos scheinenden „Realität“ zufrieden geben? Ist den betroffenen Frauen wirklich geholfen, wenn man ihnen einredet, dass es keinen anderen Ausweg gibt als die Tötung ihres Kindes? Viele Frauen, die damals keinen Ausweg sahen, sind heute froh, dass man ihnen andere Lösungen aufgezeigt und Hilfen angeboten hat, und dass sie dem Kind das Leben geschenkt haben. Und viele, die abgetrieben haben, sind deshalb durch existenzbedrohliche Lebenskrisen gegangen.
Ich habe dargelegt, was mir an der Reportage nicht gefallen hat: vor allem dass Abtreibungsgegner zwischen den Zeilen pauschal verunglimpft werden – Ansicht hin oder her. Und ich befürchte, dass Sie denselben Fehler begehen, wenn Sie meinen, Christen daran erinnern zu müssen, was sie „im Namen des Herrn in der Vergangenheit schon alles angerichtet haben“. Aber weder Zwangschristianisierung und Hexenverfolgung noch andere historische Missstände können dazu dienen, die Botschaft Jesu infrage zu stellen. Und genauso wenig setzen die Untaten eines Mengele die ethische Leistung des hippokratischen Eides außer Kraft.
Auch liegt es mir fern, Frau Hänel „als brutale Mörderin darzustellen“, weder direkt noch indirekt. Und doch beteiligt sie sich aktiv an der Tötung ungeborener Menschen – mit welcher Intention und Einstellung auch immer. Mir geht es nicht um eine Verurteilung. Und doch wird man an das Wort Jesu erinnern dürfen, der die Sünde beim Namen nennt, ohne die Sünderin zu verurteilen: „Auch ich verurteile Dich nicht. Gehe hin und sündige nicht mehr!“ Jesus hat er die Ehebrecherin vor der Steinigung bewahrt und ihr eine neue Perspektive gezeigt. Damit gilt „Auch die Schwangeren haben ein Lebensrecht!“ Und ein Recht auf echte Hilfen – unabhängig von der Religion. Die Christen der ersten Jahrhunderte waren da ganz eindeutig. Statt sich mit der unbarmherzigen Praxis der antiken Gesellschaft abzufinden, waren sie eher bereit, fremde Kinder wie die eigenen aufzuziehen, um ihnen das Leben zu schenken. Solche Eindeutigkeit ist vorbildlich für heutige Christen und stünde auch ÄrztInnen und JournalistInnen, die „evangelisch“ sein wollen, besser zu Gesicht als die Wahl zwischen zwei gleichermaßen tragischen Verzweiflungstaten.

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Frau Dr. Hänel ist wirklich eine Retterin in vielen Bereichen der Human und Tiermedizin. Seit 1971 gab es per Gesetz die legale Abtreibung in der DDR, ein riesiger Fortschritt damals für die Frauen. Wenn Frau Dr. Hänel nach den strengen Richtlinien der Beratungsregelung einen Schwangerschaftsabbruch vornimmt und dies auf Ihrer HP mitteilt ist dies keine Werbung! Viele junge Frauen auch gearde diejenigen mit einem Migrationshintergrund informieren sich über das Internet. Welch ein Schwachsinn eine Information als Werbung zu daklarieren.
Mit welchen unnötigen Werbemaßnahmen werden wir täglich überschüttet, dort sollte die Justiz mal ansetzten.
Den Abtreibungsgegnern sei gesagt, wenn ein Kind ungewollt, somit ungeliegt(manchmal)auf die Welt kommt, vernachläßigt, mißhandelt und sexuell mißbraucht wird, dann sollten sie sich empören und ihre Moralpredigten halten.
Frau Dr. Hänel kämpfen Sie weiter um eine Rehabilitation, wer heilt und hilft hat Recht.

Antwort auf von Beate Müller (nicht registriert)

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Bei dem Unterschied zwischen Werbung und Information geht es nicht auf den Inhalt an.
Es geht auch um die Intention. Auch eine neutral gehalten Information ist somit eine Werbung wenn sie in der Absicht erfolgt eine Vermögensvorteil zu erzielen. Deshalb ist genau die eine Tatbestandmerkmal des § 219 StGB („wer seines Vermögensvorteiles wegen …“).

Bandeswerbung in Fußballstadien ist natürlich Werbung. Wenn dort auf der Bande das Wort „Nutella“ steht, dann ist natürlich Werbung für das Produkt Nutella, auch wenn es nicht anpreisend beworben wird. So ist dies auch hier: Die Nennung des Schwangerschaftsabbruchs als Teil des Leitungsspektrums eines Arztes der für die Vornahme der Schwangerschaftsabbrüche ein Honorar erhält ist eine Werbung.
Es ist auch gar nicht notwendig, dass Ärzte, die eine finanzielle Interesse daran haben könnte, dass sich die Frau zum Abbruch entscheidet, sondern es diese Informationen erhalten die Frauen, die sich in einem Schwangerschaftskonflikt befinden, von den staatlich anerkannten Beratungsstellen die gesetzlich zur Neutralität verpflichtet sind und keinen finanziellen Vorteil haben können, wenn sich die Frau für den Abbruch entscheidet. Der Arzt, der den Schwangerschaftsabbruch vornimmt, ist schließlich als Berater explizit ausgeschlossen. (Vgl. § 218ac Abs.1 Nr.4 in Verbindung mit § 219 Abs.1 2 Satz 3).

Man darf auch nicht vergessen, dass Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich strafbar sind. Unter bestimmten Bedingungen sind sie war straflos, aber dennoch rechtswidrig. Man muss hier also fragen, weshalb sollte es erlaubt sein, für etwas Verbotenes zu Werben.

Und zu dem Zweiten Argument:

Zweifellos kann eine ungewollte Mutterschaft eine große Belastung für die Frau darstelle. Das ist aber keine Rechtfertigung für die Tötung eines ungeborenen Kindes. Denn nach gleicher Logik könnte man dann schließlich auch die Tötung bereits eines bereits rechtfertigen.

Antwort auf von Beate Müller (nicht registriert)

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Sie betrachten das töten von Kindern als "Heilung" ?

Das ist eine interessante Ansicht - ich kriege Angst.

Antwort auf von Beate Müller (nicht registriert)

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Frau Hänel "heilt und hilft" nicht. Sie "unterbricht" werdendes menschliches Leben. Und hält anderen Ärzten Vorträge, wie man das am besten macht - siehe ihre Homepage im Internet, nachweislich derer sie einen Vortrag hielt zum Thema "Qualifizierung für den Schwangerschaftsabbruch im ersten Trimenon". In der dort zu findenden (englischen) Zusammenfassung eben jenes Vortrages antwortet sie auf die Frage, wer Abtreibungen vornehmen sollte wie folgt:

"...So, when I try to give a short answer to the question raised, it would be:
Pregnancy Terminations should be performed by persons who:
• are able to do it
• are specially trained
• have experience
• enjoy their work..."

Lassen Sie sich den letzten Spiegelstrich auf der Zunge zergehen:

"persons who... enjoy their work"

Menschen aber, denen es Freude bereitet, Abtreibungen vorzunehmen, können schwerlich Christen sein - und in letzter Konsequenz auch keine Ärzte.

Antwort auf von Beate Müller (nicht registriert)

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Soweit ich weiß, war die DDR ein sozialistischer Staat auf der Grundlage eines materialistischen Menschenbildes und mit einer rechtspositivistischen Gesetzgebung. Vorstaatliche Rechte, Verantwortung vor Gott und naturgegebene Menschenwürde waren dem Regime unbekannt. "Wer heilt und hilft, hat Recht"? Fragt sich nur, wem! Kein Gestzgeber, kein Richter, kein Arzt, kein Vater und keine Mutter hat das "Recht", das Ungeborene als wuchernden Zellhaufen zu definieren und ihm die Personwürde abzusprechen. Und was die Moralpredigten angeht: Sie unterstellen Abtreibungsgegnern, dass ihnen die geborenen Kinder nicht genauso am Herzen liegen ...

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Anstatt Abtreibungen und die, welche sie durchführen, so positiv zu beschreiben, sollte deutlich gesagt werden, dass die Schwächsten während einer Schwangerschaft die ungeborenen Kinder sind. Insofern steht Frau Hänel mit Sicherheit nicht auf der Seite der Schwächsten, wenn sie gerade diese tötet. Wenn ein Kind einmal gezeugt ist, sollte es nur noch um die Frage gehen, wie es am besten geboren und groß wird. Aus diesem Grunde halte ich Werbung für Abtreibung für vollkommen falsch. Viel nötiger wäre größere Werbung für die Geburt eines ungeplanten Kindes, Unterstützung der Mütter und - sofern die Mutter es wirklich nicht behalten kann - Möglichkeiten der Unterbringung des Babys. Und - jeder, der die Schule in Deutschland besucht hat, weiß, wie Kinder entstehen. Die beste und allersicherste Verhütung ist nun mal Enthaltsamkeit. All das wäre zutiefst biblisch und christlich. - Wenn es stimmt, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind, wie es in der Bibel steht, dann ist Abtreibung praktisch ein Geschenk Gottes kaputtmachen und wegwerfen.

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Es ist einfach lächerlich, das so viele Christen Frau Dr. Hänel als Mörderin und Sünderin verurteilen.
Diese sogg. Christen sündigen doch selbst, aber hier bei dem Thema Abtreibung können diese Christen sich aufspielen, andere verurteilen und sogar bedrohen.

Ich finde, das ist an Doppeldeutigkeit nicht zu überbieten.

Selbst Jesus sagte: Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Leider zitieren Sie den Bibelvers nicht vollständig. Jesus hat anschließend, als alle Verkläger der Frau, die Ehebruch begangen hatte, gegangen waren gesagt "dann verdamme ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr.
Ihr Argument, mit welchem Sie das Jesus-Zitat untermauern ist unlogisch. Jeder Mensch sündigt. Jeden Tag. Auch Christen. Weil das so ist braucht der Mensch Vergebung. Die wird bei echter Reue auch gerne erteilt, ist aber natürlich auch an eine Verantwortung geknüpft: nicht mehr zu sündigen.
Es geht bei einer Abtreibung nicht um eine Bagatelle, sondern um das Auslöschen eines Menschen, der im Mutterleib heranreift.Gott verbietet in Seinem Wort das Morden ausdrücklich.
Wenn nun der Abtreibung das Wort geredet wird - ausgerechnet von einem sich "christlich" nennenden Magazin - glauben Sie, dass Gott hier nur zuschaut? Was der Mensch sät, das wird er ernten. Die Rechnung kommt - ganz bestimmt.

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Ich persönlich finde es gruselig - angesichts der einfachen Anweisung "Du sollst nicht töten".

Mehr gibt es hierzu nicht zu sagen - Punkt Ende Aus.

Glücklicherweise wird sich Frau Dr. Hänel irgendwann vor einer höheren Instanz verantworten müssen - das wird sicher für sie nicht sonderlich erbaulich werden.

Vielleicht kommt sie aber noch zur Einsicht - genauso wie die Redakteure welche die Dame mit dem Titel "Retterin" bedacht haben.

Im Zeitalter von Pille & Kondomen muss niemand ungewollt schwanger werden.

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Wie kommt man nur darauf, dass das Töten eines Menschen kein Mord ist? Etwa weil kein niedriger Beweggrund vorliegt? Das mag bei Vergewaltigung oder gesundheitlichen Risiken ja noch darstellbar sein. Dass man es aber nicht einmal hinnehmen kann KEINE Werbung für das Morden zu machen, macht mich traurig. Aber die Hassemails: Die sind natürlich schlimm. Anscheinend wird heutzutage jedwede Kritik als Hassmail verleumdet.

Chrismon läßt jedwede kritische journalistische Distanz vermissen, und macht sich mit einer vermeindlich guten Sache gemein, die eine böse Sache ist.

Der ZEITGEIST liegt immer falsch.

Solche, sich dem Zeitgeist unterwerfende Menschen, verhalten sich genauso wenig christlich, wie Kreuzfahrer im 10. Jhd. Die haben sich auch nicht christlich verhalten, waren ihrer Sache aber sicher.

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"Du sollst nicht töten!"
Gilt offensichtlich nicht (mehr) für die Allerschwächsten, nämlich ungeborene Kinder.
Die Retterin?
Wen oder was rettet man durch Töten?
Alles sehr traurig!

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sehr überrascht was ich hier lese als Bruder als Christ-Christen die mit Drohungen und Hass reagieren,haben JESUS nicht verstanden-für mich ist Abtreibung trotzdem Mord,denn wer hat das Recht Leben zu töten das GOTT entstehen lässt ? tötet eine Frau ihr Baby nach der Geburt -oder lässt sie es im Mutterleib töten macht für mich ehrlich gesagt keinen Unterschied -du sollst nicht töten gilt auch heute noch Sicher Notsituationen scheinen das zu rechtfertigen,nur GOTT möchte dass wir unsere Nöte vor IHN bringen ER kennt sie sowieso-wir leben in einer Zeit in der ein GOTT verkauft wird,auch von der evangelischen Kirche immer wieder den es nicht gibt -GOTT ist die grösste Liebe überhaupt sonst hätte es JESUS am Kreuz nie gegeben,wir alle wäre verloren-doch es heisst auch auch dass es schrecklich ist in SEINE Hände zu fallen-es gibt kein liberales Christentum keinen toleranten GOTT -was gestern war gilt auch heute noch ausserhalb der BIBEL gibt es keine Wahrheit -im HERRN verbunden

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Wenn ich einen Nachbarn habe, der mich jeden Tag seit Jahren aufs übelste drangsaliert und mein tägliches Leben sprichwörtlich zur Hölle macht, darf ich ihn trotzdem nicht körperlich angehen - es sei denn aus Notwehr - geschweige denn umbringen. Auch wenn ich vermeintlich keinen anderen Ausweg sehe.
Ein ungeborenes Kind aber schon. Das darf aufs grausamste vernichtet werden, weil es der Zukunft der Mutter im Weg zu stehen scheint.
Es hat kein Verbrechen begangen, außer eben dem, das es existiert.

Wäre dieser Artikel in einer weltlichen Zeitung gestanden, wäre es eben dem Zeitgeist geschuldet.
Dass dieser Artikel aber auf dieser evangelischen Seite steht zeigt, wo die Kirche in Bezug auf Jesus und sein Wort steht.
Nicht nur, dass sie die Kraft eben dieses Wortes Gottes verleugnet, es ist mittlerweile kein Unterschied mehr zur Welt.
"Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz kraftlos geworden ist, womit solll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertretn zu werden."
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Das einzig tröstliche, das da bleibt ist, dass die ermordeten Kinder bei Jesus sind...

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Zum ersten Mal lese ich Ihr Heft, den Artikel zu den nachhaltigen Anlagen finde ich sehr gut (wobei ich mehr Informationen über den Fair World Fonds noch besser gefunden hätte!), den Bericht zum veganen Konsumverzicht bemerkenswert. Was mich fassungslos macht, ist "Die Retterin": Wer wird hier gerettet ? Frauen, die noch nie so viel an sexueller Aufklärung hatten wie heute, die noch nie so umfassende Verhütungsmittel hatten, incl. der "Pille danach", müssen auf Kosten der Schwächsten gerettet werden. Ich frage: ist das die offizielle Lehrmeinung der Evangelischen Kirche? Wie pervers sind wir denn geworden, dass wir in unserer Sensibilität für Tiere vegan leben (und uns dafür nicht-regionaler und nicht-saisonaler Lebensmittel bedienen), dass wir unser Geld ethisch verantwortlich anlegen wollen, aber vor dem Menschlichsten, unserem eigenen Nachwuchs, keine Hemmung haben ihn zu beseitigen, wenn er nicht in unsere Planung (oder Spontaneität) passt ? Ich weiß, wovon ich rede, für jedes meiner fünf Kinder hätte ich sofort eine soziale Indikation bekommen, heute habe ich eine stolze Rente von 450 €. Und trotzdem würde ich es jederzeit wieder genauso machen, jedes der Kinder war ein Gewinn und ein Geschenk. Gerettet vor einem Zeitgeist, dessen Zynismus einen frieren lässt.

Da lasse ich mich gerne als "selbsternannte Lebensschützerin" diffamieren.

Antwort auf von Franziska Contag (nicht registriert)

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Sehr geehrte Frau Contag,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Als Redaktion eines evangelischen Magazins möchten wir uns diesem schwierigen Thema aus verschiedenen Perspektiven nähern und diese beschreiben.

Dazu gehört auch die Geschichte von Frau Hänel, einer engagierten Ärztin und evangelischen Christin, die gesetzlich zugelassene Schwangerschaftsabbrüche durchführt, mit ihren Patientinnen leidet und mitfühlt und von Abtreibungsgegnern massiv beleidigt und bedroht wird, obwohl viele ihrer Patientinnen sie als Rettung in der Not empfinden.

Eine andere Geschichte ist die einer Mutter, die sich für ihr Kind mit Down-Syndrom entschieden hat, obwohl ihr Mann sie deswegen verließ. Auch solche Geschichten erzählen wir in chrismon. Beides ist Teil unserer Lebenswelt und darüber schreiben wir.

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/39522/schwanger-mit-behinde...

Herzliche Grüße
Ihre chrismon-Redaktion

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Wie Frau Hänel dargestellt wird, müsste sie eigentlich heilig gesprochen werden. Sie ist eine umtriebige Helferin im Verein, in der Kirche, im Kinderheim und wo sonst noch. Sicherlich sieht in allem, was sie tut, Gutes. Das soll sie für sich auch machen. Aber:

Abtreibung ist in Deutschland verboten. So steht es im Gesetz und das ist auch nicht geändert. Dass der Staat in bestimmten Situationen bei einer Abtreibung auf eine Bestrafung verzichtet, ist zu akzeptieren und muss auch nicht geändert werden. Es ergibt sich dadurch aber auch kein "Recht auf Abtreibung" oder legalisiert das auch nicht. Genau so ist es auch verboten, Werbung für diese Tätigkeit zu machen. Auch das sollte akzeptiert werden. Hätte Frau Hänel nicht gegen das Werbeverbot verstoßen, hätte sie auch keinen Prozess bekommen.

Ich denke auch, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, auf der Homepage oder anders auf diese Tätigkeit hin zu weisen. Über ihre Frauenärzte oder die Beratungsstellen erfahren die Frauen die Adressen der Ärzte, die Abtreibungen vornehmen. Deshalb verstehe ich auch Frau Barley nicht, dass sie das Gesetz für "unhaltbar" hält. Muss denn immer, wenn gegen ein Gesetz oder eine Regelung verstoßen wird und die Berichterstattung viel Wirbel auslöst, das Gesetz geändert werden? Es reicht auch, die Regeln zu beachten.

Hätte Frau Hänel das getan, wäre ihr nichts passiert, sie hätte ihre Abtreibungstätigkeit ohne das Aufsehen, das sie nun erzeugt hat, weiter ausüben können.

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Die Krönung ist "ich bin für die Schwächeren"!! Wer ist denn das schwächste Glied? Die Kinder, die nicht leben dürfen. Und die Frauen, denen vermittelt wird "ich helfe dir, ich befreie dich von deinem Kind". Und die Lebensschützer sind angeblich unehrlich, weil sie für das Leben sind. Differenziert wird hier ja nicht, wer ein "Abtreibungsgegner " ist wird mit einem Mörder gleichgestellt, der Morddrohungen austeilt.
Ich bin seit vielen Jahren engagiert, mit viel Geld und Aufklärungsarbeit Frauen zu helfen, ihre Babys zu bekommen. Und keine hat bisher gesagt "hätte ich doch abgetrieben", sondern "ich wurde vor dem schlimmsten Fehler meines Lebens bewahrt."
Ich denke schon, dass Frau Hänel es irgendwie gut meint mit den Frauen, aber sie zieht die falschen Schlüsse. Und bekämpft Menschen, die für das Leben sind mit unfairen Mitteln.
Und eine Redaktion, die auf diese unkritische Weise Menschen diffamieren lässt, die für das Leben und für die Frauen kämpfen, ist für mich absolut armselig.

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Sie thematisieren in Verbindung mit der Ärztin Christina Hänel die Abtreibung von Kindern. Bereits im Grundgesetz sind Leben und Lebensschutz ein Grundrecht des Menschen. Der Mensch ist Mensch von Anfang an und hat das Recht zu leben. Dieses Recht wird ihm durch die Abtreibung genommen und ist immer noch ein krimineller Vorgang, wenn auch unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Das Recht des Kindes auf Leben wird auch durch das Selbstbestimmungsrecht der Frau nicht außer Kraft gesetzt. Durch eine bestimmte Art der Diskussion in der Öffentlichkeit wird versucht, die Abtreibung in der Bevölkerung zu bagatellisieren und das Lebensrecht des Kindes als minderwertiger erscheinen zu lassen. Abtreibung ist also immer noch rechtswidrig. Ausnahmen sind die medizinische Indikation und kriminologische Gründe. Die Abtreibung als rechtswidrige Praxis darf weder staatlich gefördert noch anderweitig beworben werden. Der Staat ist nach dem Grundgesetz verpflichtet, Leben zu schützen und kommt dieser Verpflichtung gegenwärtig aber nur oberflächlich nach. Krankenkassen haben die Aufgabe eine Abtreibung bei den obg. 2 Indikationen zu bezahlen. Derzeit werden anscheinend die Kosten der Abtreibung generell von den Kassen übernommen, auch das ist rechtswidrig. Diese Abtreibungsdebatte ist aus der “DDR” bestes bekannt. Allerdings gab es da auch die Förderung von Familien und entsprechende Unterstützungen für diese, und auch die Unterstützung von alleinstehenden und alleinerziehenden Müttern in ganz anderer Weise, als wir das heutzutage erleben.Damit will ich nicht andeuten, dass ich ein Befürworter der “DDR” bin, ganz im Gegenteil. Aber in der Sozialpolitik könnte man heute noch von ihr lernen.

Als Folge der Abtreibung gibt es mehrere Opfer:

1. das Kind, das getötet wird
2. die Frau , die abgetrieben hat und unter zahlreichen Folgen leidet, die in der entsprechenden Fachliteratur aufgelistet sind.
3. die Gesellschaft. Seit 1945 sollen in Gesamtdeutschland ca. 10 Millionen(!) Kinder abgetrieben worden sein. Als Folge haben wir eine überalterte Gesellschaft und weitere Folgen, auf die ich hier nicht näher eingehen will.

Was das Selbstbestimmungsrecht der Frau angeht ist zu sagen, dass keine Frau schwanger werden muß, die es nicht will. Verhütungsmethoden gibt es reichlich, auch für Männer! Es gibt zahlreiche Soziale Folgen einer Schwangerschaft, wie beispielsweise finanzielle Engpässe, die in einem reichen Land wie Deutschland vermeidbar sind. Eine Diskriminierung lediger Mütter sollte es nicht geben und wenn so etwas auftritt, dann muß energisch dagegen vorgegangen werden. Bei der Debatte um Frau Hänel scheint mir doch sehr das Selbstbestimmungsrecht der Frau bzw. der Schwangeren im Vordergrund zu stehen. Die Rechte des Kindes kommen eindeutig zu kurz. Es ist kurzsichtig mit einem Schwangerschaftsabbruch ein scheinbar aktuelles Problem zu lösen und dafür ein totes Kind und Spätfolgen bei der Frau in kauf zu nehmen.
Frau Hänel meint, sie sei für die Schwachen. Anscheinend hat sie dabei aber die Schwächsten der Schwachen, nämlich das abgetriebene Kind übersehen. Sie schreibt auch von Liebe. Aber ein Kind zu töten , hat mit Liebe nichts gemein. Auch nicht die Tatsache daß Frau Hänel als “Retterin” beschrieben wird. Warum das alles in einer Zeitschrift, die christlich sein will, veröffentlicht wird, erschließt sich mir überhaupt nicht. Als Arzt kenne ich Frauen, die einen ausgeprägten Kinderwunsch haben und sich über ein Kind, das nicht abgetrieben wurde , sehr freuen würden. Selbstverständlich muß jede Debatte in einem entsprechenden Diskussionsklima stattfinden. Sog. “Haßmails” sind zu verurteilen, genau wie Beschimpfungen und Gewalttätigkeiten bei Demonstrationen gegen Abtreibung.

Die christliche Publizistik sollte in einer öffentlichen Diskussion ausgleichend wirken und sachgerecht urteilen. In ihrem Fall scheint mir das nicht so zu sein.

Sehr geehrter Herr Wirsam,

wir bedanken uns für Ihren ausführlichen Kommentar. Als evangelisches Magazin nähern wir uns diesem Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.

Für das Porträt haben wir uns entschieden, weil es mit Frau Hänel eine engagierte Ärztin und evangelische Christin zeigt, die gesetzlich zulässige Abtreibungen durchführt und dafür von vielen ihrer Patientinnen als Rettung wahrgenommen wird - und von Abtreibungsgegnern beschimpft und bedroht wird.

Zudem rettet Frau Hänel als Notärztin Herzinfarktpatienten, kümmert sich um Missbrauchsopfer und setzt sich für die Erinnerung an die die Verbrechen in Auschwitz ein. Daher haben wir uns auch für die Überschrift "Die Retterin" entschieden.

Wir sind durchaus bemüht, verschiedene Positionen zu diesem Thema im Heft zu haben. Das können Sie beispielsweise in unserer Juli-Ausgabe lesen, wo wir eine Mutter porträtieren, die sich für ihr Kind mit Trisomie 21 entschieden hat, obwohl ihr Mann sie deswegen verließ: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/39522/schwanger-mit-behindertem-kind-ihr-mann-verliess-sie

Herzliche Grüße
Ihre chrismon-Redaktion

Antwort auf von chrismon.de (nicht registriert)

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Für das Porträt haben wir uns entschieden, weil es mit Frau Hänel eine engagierte Ärztin und evangelische Christin zeigt, die gesetzlich zulässige Abtreibungen durchführt und dafür von vielen ihrer Patientinnen als Rettung wahrgenommen wird - und von Abtreibungsgegnern beschimpft und bedroht wird. ..."

1. Abtreibung sind nicht rechtlich zulässig! Sie sind unter bestimmten Umständen straffrei aber dennoch straffrei.

2. Soldaten töten im Krieg gesetzlich rechtmäßig. Also sind Soldaten dann Ihrer Meinung nach aich Retter?

3. Sie wird von den Frauen, die bei ihr haben abtreiben lassen als Retterin angesehen. Sie haben nur die Sicht der Frau dargestellt, als Recht des ungeborenes Kindes zu Leben vollständig verschwiegen.

Antwort auf von chrismon.de (nicht registriert)

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" .... Als evangelisches Magazin nähern wir uns diesem Thema aus verschiedenen Blickwinkelnm ... "

Und bei Thema Krieg auch? Haben sie auch Portraits über Bundeswehrsoldaten erstellt und die Soldaten als Retter bezeichnet?

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"Refugees welcome" liest man und freut sich, wenn unsere Gesellschaft es schafft, Fremde vor dem sicheren Tod zu bewahren. Müsste diese unsere Gesellschaft es dann nicht auch schaffen, den Ungewollten ein Leben zu ermöglichen ? (Warum ist es nicht möglich in unserem aufgeklärten Deutschland, die Entstehung eines Menschen zu verhindern, wenn man zum Eltern-sein nicht bereit ist?) Wann beginnt der Mensch mit seinen individuellen einzigartigen Anlagen zu sein? Hat ein Frühchen mit 6 Monaten volle unantastbare Menschenwürde? Was wäre, wenn die Medizin fortschreitet und 4 Wochen alte Embryos am Leben erhalten könnte, darf dann der Arzt/Ärztin dieses Leben beenden , weil es ins Leben der Eltern nicht passt ? Dürfte die Mutter das ungeborene Leben beenden? Wer hat ein recht , über dieses Leben?Hat das eine Leben eine unveräußerliche Würde , das andere nicht?
Es ist gut und segensreich, wenn ein elternloses Kind vom Schlauchboot gerettet wird und die Gesellschaft übernimmt Verantwortung für diesen Menschen. Wäre es nicht auch möglich, dass unsere reiche Gesellschaft für andere Kinder Verantwortung übernimmt, die zwar noch leibliche Eltern haben, diese aber sie nicht (mehr) wollen und aussetzen? "Welcome" sollte allen gelten !

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Unglaublich die Überschrift des Artikels "Die Retterin" über eine Ärztin, die für rechtswidrige Abtreibungen wirbt. Bei aller gebotenen Sensibilität für das Thema und Frauen in einer Notlage: Ungeborene Kinder zu töten, ist niemals eine "Rettung". Für niemanden.

Pauschale Breitseiten gegen Menschen, die sich für das Lebensrecht Ungeborener engagieren, sind diese ja gewohnt.

Ich fürchte, hier ist nichts mehr zu retten, werte Frau Ott und Kollegen. Sollten Sie im übrigen die Instanz sein oder kennen, die Lebenssschützer "ernennen" darf, bitte ich um Mitteilung.

Antwort auf von Claus Michael … (nicht registriert)

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Sehr geehrter Herr S.,

danke für Ihre Zuschrift. Wir als Redaktion halten es für angemessen, als evangelisches Magazin über eine evangelische Ärztin zu berichten, die gesetzlich zulässige Schwangerschaftsabbrüche durchführt und mit den betroffenen Frauen mitfühlt und mitleidet.

Da Frau Dr Hänel offenbar eine empathische Ärztin ist, wird sie von ihren Patientinnen als Rettung in der Not gesehen, daher auch die von uns gewählte Überschrift „Die Retterin“. Diese bezieht sich darüber hinaus auf Frau Dr. Hänels Einsatz als Rettungsärztin, die Herzinfarkt- und Schlaganfall-Patienten reanimiert.

Außerdem möchten wir Sie darauf hinweisen, dass wir dieses schwierige Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. In der Vergangenheit haben wir uns mehrfach mit Müttern auseinandergesetzt, die ihre Kinder trotz widriger Bedingungen bekommen haben.

Hier drei Beispiele:
https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/39522/schwanger-mit-behindertem-kind-ihr-mann-verliess-sie

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2017/33844/mosaiktrisomie-20-alleinerziehend-mit-einem-schwerbehinderten-kind

https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2017/33380/urlaub-im-kinderhospiz-bethel

Herzliche Grüße
Ihre chrismon-Redaktion

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Seit 20 Jahren erzähle ich meinen Schülerinnen und Schülern als evangelische Religionspädagogin in Bayern, dass es immer einen Weg für sie gibt, auch in den beschissensten Lebenssituationen.
Jedes Jahr kommt die Schwangerschaftsberaterin von Donum Vite zu uns in die Schule.
Es ist wichtig, dass Frauen in ihren schwierigsten Lebenslagen die Möglichkeit haben, über sich entscheiden zu können.
Doch meine Kirche, die eine Ärztin als „Retterin“ bezeichnet ist eine Kirche ohne „Hoffnung“ für diese Frauen. Ich bin traurig darüber, dass meine Kirche für diese schwierigen Lebenssituationen keine lebensbejahenden Angebote hat.

Töten ist für mich und meine Kirche keine Option.
Wir beugen uns den gesellschaftlichen Forderungen und sind verstrickt in einer Welt, die scheinbar hilft.
Töten ist für mich nie die bessere Möglichkeit.

Keine Verbote, dass kennen wir schon, sondern ein Überwinden von „Gesellschaftlichen Normen, Lügen und der Unterdrückung der Frauen.“
Zum eigenen Leben stehen zu können, ungewollte Schwangerschaft 2018 in Deutschland nicht verheimlichen zu müssen und unglaubliche Ängste auszustehen, dass sind für mich Themen für die Kirche.
Und wo kommen die Männer vor, die eine Frau geschwängert haben?
Männerarbeit in der Kirche wäre auch noch ausbaufähig.
Und bitte nach dem Lesen meines Schreibens nicht arrogant abnicken, dass ich keine Ahnung habe, was Frauen in diesen Notsituationen bewegt.

Antwort auf von Elke Warnecke (nicht registriert)

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Liebe Frau Warnecke,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Als Redaktion eines evangelischen Magazins halten wir es für angemessen, über eine Ärztin und evangelische Christin zu berichten, die gesetzlich zulässige Schwangerschaftsabbrüche durchführt. Zu unserer Arbeit gehört es, über Frau Hänels Beweggründe, aber auch über die Angriffe gegen sie zu berichten.

Zugleich möchten wir darauf hinweisen, dass wir uns auch sehr häufig mit Eltern, insbesondere Müttern, auseinandersetzen, die sich trotz schwieriger Umstände für ihre Kinder entschieden haben. Beispielsweise im Juli-Heft: https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2018/39522/schwanger-mit-behindertem-kind-ihr-mann-verliess-sie
Aber auch im vergangenen Jahr hatten wir zu diesem Thema zwei große Reportagen:
https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2017/33380/urlaub-im-kinderhospiz-bethel
https://chrismon.evangelisch.de/artikel/2017/33844/mosaiktrisomie-20-alleinerziehend-mit-einem-schwerbehinderten-kind

Wir hoffen, Sie verstehen, dass wir dieses schwierige Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und beschreiben wollen.

Herzliche Grüße
Ihre chrismon-Redaktion

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Sehr geehrte Frau Müller, dies kann man auch ganz anders sehen: Fangen wir hinten an: Wer "heilt und hilft hat Recht" - ist dem so wenn dies auf Kosten anderer Menschenleben geschieht? Organtransplantationen, wenn Menschen aus Armut z.B. in Indien ihre Niere verkaufen, "heilt" das auch andere...oder Frauen aus Armut ihren Körper als Leihmutter vermieten „hilft“ es auch anderen. Oder grausame medizinische Versuche an Farbigen in der Kolonialzeit oder zur Zeit des Nationalsozialismus an KZ- Insassen- haben auch anderen geholfen- allerdings nur den Stärkeren, aber auf Kosten oder dem Leben der Schwächeren. Und mit demselben Argument verkaufen manche esoterische Heilsbringer ihre nicht geprüften "Produkte" z.B. an Krebskranke oder werden abgetriebene Embryonen für Stammzellversuche missbraucht als Hoffnungsträger gegen Alzheimer. Als Arzt kann man aus der Menschheitsgeschichte nur einen Schluß ziehen: Nein, wer heilt oder vermeintlich helfen will hat definitiv nicht automatisch recht, sondern Im Gegenteil wurden unter dem Deckmäntelchen katastrophale Handlungen gerechtfertigt!
Wenn Sie das Aufheben jeden Schutzes für den Ungeborenen wie auch für Schwangere (!) in der DDR als Erfolg sehen, so ist dies erschreckend! Das es so war lag an der menschenverachtenden Ideologie des Kommunismus- denn es war die Sowjetunion, die dies als erstes tat- die kommunistischen Vasallenstaaten mußten dem nachfolgen. Und dies war nur möglich, weil im Kommunismus ein einzelnes Menschenleben nichts wert war, nicht geachtet wurde: Nach der zugrundeliegenden atheistischen Theorie wurde dort der Mensch nicht als wertvolles Geschöpf Gottes gesehen, sondern sein Wert nach dem Nutzen für den Kommunismus und die Sowjetunion bemessen- übrigens auch der Wert der Frau, wo Schwangerschaften auch als durchaus hinderlich für den Arbeitsnutzen in der sowjetischen Gesellschaft gesehen wurde. Dies ist heute auch nicht anders in China und Nordkorea- wo sogar Zwangsabtreibungen immer noch üblich sind. Ob dies ein Erfolg für die Frauen war sollte bezweifelt werden- weder konnten sie sich vor dem Druck des Vaters des Kindes, der Eltern oder Ärzte wehren (denn die meisten Abtreibungen geschehen unter äußerem Druck, selten ganz freiwillig!), aber viele der Frauen, die sich in der DDR einer oder oft mehrere Abtreibungen unterzogen haben (dort war es ja sogar als Methode der „Verhütung“ und Familienplanung propagiert) leiden bis heute unter den Folgen, über die sie natürlich nicht aufgeklärt wurden. Psychologen, Psychiater, Seelsorger und Gynäkologen erleben diese traurigen Langzeitfolgen leider viel zu oft in ihren Praxen.
Und zum Thema Werbung, was in dieser Debatte leider gerne mit Information verwechselt wird: Der Unterschied zwischen Information und Werbung besteht im Hinblick auf den Initiator des Austausches: Grundsätzlich wird Information gesucht (Initiative liegt beim Suchenden), während bei der Werbung Information aktiv angeboten wird (Initiative beim werbenden Anbieter). Um Information handelt es sich also, wenn eine Schwangere einen Frauenarzt anruft, um sich über die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruches zu informieren oder anfragt, ob Abbrüche dort durchgeführt werden. Eine solche Auskunft und Informationsvermittlung stellt in der Tat eine „Information“ dar und ist juristisch auch nicht zu beanstanden. Wenn ein Arzt hingegen auf seiner Webseite bekannt gibt, dass er/sie Abtreibungen durchführt, dann informiert er/sie nicht bloß, sondern offeriert zugleich diese Leistung. Und wer eine Dienstleistung öffentlich anbietet, bewirbt diese zugleich, zumal wenn er/sie selbst Erbringer dieser Leistung ist und daran verdient. Und Information darüber liegt gesetzlich geregelt in den Beratungsstellen- nicht aber bei Ärzten, die sich hier einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen und daran verdienen möchten- und kaum objektiv beraten oder die gesundheitlichen Folgen für die betroffenen Frauen aufklären.
In einer evangelischen Zeitschrift würde ich eher erhoffen, dass nicht höchst fragwürdige „Errungenschaften“ des Kommunismus, dessen Atheismus ja fest zu dessen Ideologie gehört, verklärt oder verherrlicht werden. Ebenso würde ich hoffen, dass man sich dem Schwächeren in christlicher Liebe annimmt. In diesem Konflikt ist der Schwächste das noch nicht geborene Kind, welches seinen Mund noch nicht selber aufmachen kann und seinen Lebenswunsch und Lebenswillen deutlich machen kann- eben Schutz braucht. Und die Schwangere, die Unterstützung, praktische Hilfe und Information frei von kommerziellen Interessen benötigt- und nicht mit den Folgen einer Abtreibungen alleine gelassen werden darf, mit denen sie unter Umständen ihr ganzes Leben zu kämpfen hat

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Aus welcher religiösen Sicht wird hier gerichtet. Christen sind nicht gleich Christen. Oftmals steht ein Attribut dabei - katholisch oder freikirchlich oder evangelisch. Nun gut - chrismon ist eine monatlich erscheinende Zeitschrift der evangelischen Kirche und hier ist die EKD gemeint bzw. eine Gliedkirche der EKD. In diesem Sinne betrifft dieser Artikel die Perspektive der EKD. Aus diesem Grunde scheint es verwerflich zu sein, die christliche Ethik der EKD mit anderen Perspektiven anzugreifen, die noch nicht einmal die EKD-Perspektive aufgreifen, um eine anständige Analyse vorzunehmen.Abtreibungsgegner sind vornehmlich katholisch oder freikirchlich und daher ist deren Perspektive nicht akzeptabel, sofern sie Menschen angreifen, die die christliche Ethik der EKD als die ihrige annehmen. Die Jagd auf Ärzte und Ärztinnen, die für ihre Patientinnen Abtreibungen vornehmen, ist nicht christlich. Deswegen sollten sich diese Abtreibungsgener schämen, um nachzudenken, was wirklich christlich ist.

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In der Reportage stellen sich für mich etliche Fragen:

Wenn eine Abtreibung aus Mitleid durchgeführt wird, ist es dann kein Unrecht? In unserem GG heißt es: "Jeder hat ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit". Das gilt doch vorallem für die, die sich nicht wehren können: die Ungeborenen, die Behinderten, alte und kranke Menschen.
Weshalb schreiben die Kritiker hasserfüllte Mails an Frau Hänel? Wäre es nicht sinnvoller, das persönliche Gespräch zu suchen? Vielleicht ergibt sich dann auch ein Umdenken auf beiden Seiten.
Warum wird den Frauen, die in eine Notlage geraten sind, keine konkrete Hilfe angeboten. Wenn die Ursache für die Abtreibung in den meisten Fällen die wirtschaftliche Situation der Schwangeren ist, dann muss sie doch Angebote, anstatt eines "Scheines" erwarten dürfen! Die Beratung, die einer Abtreibung vorausgeht und die Gesetze sollten dem werdenden Leben dienen! Deshalb ist es sinnvoll, wenn für Abtreibungen als Dienstleistung keine Werbung gemacht werden darf. Im 1. Quartal 2018 waren es 27.200 Abbrüche lt. statistischem Bundesamt! Die Zahlen gehen nach oben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum!
Wer kümmert sich um Frauen, die eine Abtreibung hinter sich haben? Sehr häufig leiden sie ihr Leben lang unter Depressionen und anderen Krankheiten, die darauf zurückzuführen sind. Darüber wird in dem Beitrag nicht geschrieben. Es wäre gut, wenn "Chrismon" diese Frauen einmal zu Wort kommen lässt.