Party ohne Alkohol
Party ohne Alkohol
Jens Lumm/photocase
Wie behaupte ich mich alkoholfrei gegen Partylöwen?
Mit Freude am Feiern, sagt die Gesundheitskolumnistin und Autorin des Buches "Die 50 besten Alkohol-Killer" Regina Tödter. Sie hat es selbst ausprobiert.
Tim Wegner
27.06.2018

chrismon: Ich bin auf einer Party und will keinen Alkohol trinken. Wie kann ich mich gegen blöde Kommentare und Hartnäckigkeit wappnen?

Regina Tödter: Ich kontere mit einem frechen Grinsen, wo denn die Limo oder der Espresso eigentlich bleibt. Mein Gegenüber ist irritiert, da nun der Fokus nicht auf meiner Abstinenz liegt, sondern auf seiner vermeintlichen Vergesslichkeit. Ablenkung ist immer eine gute Strategie, mit der man ebenfalls blöd und hartnäckig zurückfragen kann. Aber auf einer Party will ich ja in erster Linie Spaß haben, mit Menschen, die ich mag und die auch verstehen, wenn ich nichts trinken will.

Wie mache ich dann weiter?

Am besten auf der Tanzfläche, am Kickertisch oder in der Küche, in der Gespräche stattfinden, anstatt als Zielscheibe nüchtern an der Bar oder am Trinkertisch. Und gute Stimmung ist ansteckend. Ich habe schon oft miterlebt, dass Bekannte von mir nicht sicher waren, ob ich doch etwas getrunken habe. Wenn die Party gut ist, spielt Alkohol keine Rolle mehr! 

Wie gehe ich damit um, dass ich nüchtern bin, während um mich herum der Alkoholpegel steigt?

Bis zu einem bestimmten Grad kann es sehr lustig sein, sogar ansteckend. Spätestens, wenn die Leute anfangen komisches Zeug zu reden, albern oder gar aggressiv werden, sollte man aber das Weite suchen. Es findet sich immer jemand, der ebenfalls nichts trinken will. Zusammen hat man dann einen schönen Abend, an dem man sich näher kennenlernt oder tiefere Gespräche führt – an die man sich dann auch noch erinnern kann. Oft inspirieren Sie auch Freunde, die ebenfalls eigentlich weniger trinken wollen.

Viele meinen, dass sie ein paar Schluck Alkohol brauchen, um in Partystimmung zu kommen und tanzen zu können. Wie feiere ich mit null Promille?

Kein Wunder. Wir kennen es ja nicht anders. Aber Lockersein hat weniger etwas mit Promille, sondern mit der eigenen Persönlichkeit zu tun. Wenn man die Überzeugung ablegt, nur mit Alkohol den Abend zu überstehen, und stattdessen richtig entspannt in den Abend gleitet, sich überraschen lässt und sich wirklich auf die Party, auf seine Freunde, auf neue Bekanntschaften freut, dann steht einem tollen Abend nichts mehr im Weg. Auch wenn's am Anfang schwer fällt, das wird irgendwann normal und zur Gewohnheit. Irgendwann kann man sich Partys nicht mehr mit Alkohol vorstellen – so wie es bei mir nun seit fünf Jahren der Fall ist.

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