Bio-Schwein
tilla eulenspiegel/photocase.de
Bio als Staatsziel
Nirgends gibt es soviele Ökolandwirte wie in Österreich. Das Rezept: Verlässliche Förderungen, Selbstbewusstsein und Lust auf Qualität
30.08.2017

Landwirt Johann Scheiber steigt auf den Hang zu seinen Kühen und sagt: "Das ist für uns selbstverständlich, wir denken gar nicht mehr drüber nach." Auf bio hat sein Vater umgestellt, da haben es die meisten noch als Spinnerei abgetan. Mittlerweile sind viele gefolgt. Schweinebauer Norbert Hackl zum Beispiel ist 2003 umgestiegen, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Jetzt tippeln Ferkel über die buschige Weide. Er lächelt.

In Österreich bewirtschaftet fast ein Fünftel der Betriebe mehr als ein Fünftel der Flächen ökologisch, Tendenz steigend. Der Anteil der deutschen Betriebe und Flächen stagniert bei etwa 8,7 und 6,5 Prozent. Dass Österreich europäischer Spitzenreiter ist, kommt nicht von ungefähr. Öko ist Staatsziel – nicht Nummer eins, aber weit oben auf der Liste. Ein umfangreiches Aktionsprogramm soll den Umstieg erleichtern. Der Staat investiert in Beratung und Forschung und fördert Hackls Fortbildungen zur ökologischen Schweinehaltung. Für Investitionen bekommen er und Scheiber fünf Prozent mehr Zuschüsse als konventionelle Bauern. Vor allem können sie sich auf die Förderungen verlassen.

Das klappt in Deutschland gar nicht. Förderungen für Umsteiger werden immer wieder ausgesetzt. "Dadurch fehlen Sicherheit und Anreize", sagt Gerald Wehde, Geschäftsleiter der Agrarpolitik beim deutschen Verband Bio­land. "Bisher steigen sie nur um, wenn der konventionelle Markt zu wenig abwirft." Die ­Reg­ie­r­ung will zwar einen Ökoanteil von ­­­20 Prozent der Flächen, aber wann und wie ist unklar. "Seit 2017 gibt es ein erstes Konzept, aber ohne die nötige Erhöhung der Förderungen", sagt Wehde. Auf den Feldern sieht es nicht besser aus. Das Grundwasser ist so durch Düngernitrate belastet, dass die EU Deutschland verwarnt hat.

Österreichs Biobauern engagieren sich selbstbewusst im größten Verband Europas. Bio steht im Supermarkt für Frische und Qualität. Die sind den Österreichern wichtig. Der Marktanteil von zehn Prozent ist enorm gegenüber den 4,8 Prozent in Deutschland. Und er wächst von Jahr zu Jahr.

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Solange und das gilt nicht erst seit heute werden Konzerne wie Monsanto und nun der Treppenwitz an die Bayerloydds nach Leverkusen weitergereicht. So etwas nennt man dann unverfroren Diversifizierung; von der ein oder anderen Seite, genehmigt durch die €U zum Wohle der Vernichtung von Lebewesen aller Art.

Die Lufthoheit haben wir schon verloren, geht also nur noch dem allem Lebewohl zu sagen, falls sich die Art und Weise der Beglückung der Menschheit nicht änder will.

Bienen, igitt, stechen die nicht? Aber Honig, das darf am Frühstückstisch nicht fehlen.Welch ein glückliches Schwwein als Foto, ob einer gerechten Art, traue ich anzuzweifeln, auch in Austria. Die Welt ist schon so weit verkommen, daß der Unterschied von Glück und Pech ganz eng beieinander liegen. Wer will heute noch etwas ändern? Wer, wenn nicht wir?

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Es ging mal ein Österreicher nach Deutschland und entwickelte dort ein Staatsziel. Diesem Ziel schlossen sich mit den Jahren die Österreicher an. Das ging nicht gut und 1945 war damit Schluss.
Aber nur mit dem Staatsziel, der Geist lebte unbewusst weiter.
Durchschnittlich alle 70 Jahre sollen im Lauf der Geschichte die politischen Systeme gewechselt haben. Von 1945 70 Jahre dazu, sind wir in 2015.
Jetzt haben die Österreicher und die Deutschen wieder Staatsziele, die dem Rest der Welt vorauseilen sollen. Wird es diesmal wohl gut ausgehen?

Demeter - neben u.a. vegan und Tierschutz-war ja damals auch ein Staatsziel. Ich habe mir vor der Bundestagswahl 2 Versammlungen der AfD angetan. Das Fazit:

Die übelsten Burschen dort waren die Demeter- Bauern. Ich kenne auch NPD´ler: Ich sage:

Wenn wir unsere Neigung zu einem geistesarmen Fanatismus bekämpfen wollen, dann sollten wir vor der NPD Demeter verbieten.
Auf brauner Erde wachsen grüne Pflanzen.

Nachdem sich die ev. Kirche schnell der braunen Bewegung geöffnet hatte, ist es nicht verwunderlich, aber sehr, sehr bedenklich, dass man sich dem Grünen öffnet.

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