Foto: Emma Eriksson Photography
Das letzte Mal in „ihrer“ St. Gertrudskirche in Stockholm: Auslandspfarrerin Susanne Blatt
Ich verlasse Schweden. Das Land der weiten Horizonte, der unendlichen Wälder und der Vielfalt der Lebensstile. Mir ist es in den vergangenen sieben Jahren zur Heimat geworden, und ich werde Stockholm vermissen, die Großstadt, in der immer ein frischer Wind weht.
Auf der letzten Fahrt mit unserem Auto begleitete mich mein zehnjähriger Sohn. Wir fuhren in den Vorort Rinkeby und übergaben den Wagen etwas wehmütig dem neuen Besitzer Muhammed. Er ist Syrer und will ihn für seine Tochter herrichten, die bald auch nach Schweden kommt, so hofft er. Rinkeby ist eine ganz andere Welt als das Bilderbuch-Stockholm der Innenstadt, wo wir auch wohnen. „Hier waren wir noch nie“, sagte mein Sohn.
Die Autorin
Schweden hat sich verändert. Wie ganz Europa. Es sind neue Grenzen und Mauern entstanden. Ich werde selbst bald einige Grenzen überschreiten. Mein Ticket geht via Frankfurt nach Tel Aviv, von dort nach Tulkarem und Qualqilia, zwei palästinensische Orte im besetzten Gebiet, die direkt an der israelischen Sperranlage liegen. Ich werde als ökumenische Begleiterin für drei Monate mit den Menschen an dieser spannungsreichen Grenze leben. Präsent sein, beobachten, berichten. Hoffentlich geht alles gut... Das wünsche ich mir für mich – und für Muhammed in Rinkeby.
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