Vor einem Jahr überflutet, nun wieder in Betrieb: Dank Spenden von Chrismon-Lesern konnte eine bosnische Bibliothek renoviert und neu eröffnet werden
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
14.03.2015

Im Mai 2014 fegte Sturmtief Yvette über den Balkan und führte zu heftigen Überschwemmungen. Hunderttausende Bosnier, Kroaten und Serben mussten ihre Häuser verlassen, Tiere verendeten, Dutzende Menschen starben.

Auch im nordbosnischen Städtchen Čelinac erlebten die Leute, wie das Wasser des Flusses Vrbanja ein Gebäude nach dem anderen eroberte. Darunter ihre Bücherei "Ivo Andrić", die ein Mittelpunkt des Stadtlebens war. Natürlich gab es zunächst Dringlicheres zu retten und nach der Katastrophe wieder aufzubauen. Geld, um die zerstörten Bücher zu ersetzen und die Räume zu renovieren, war keines da. Bald aber wurde klar, wie sehr dieser kulturelle Treffpunkt fehlte.

Das beobachteten Peter Völker und Ljubica Perkman, zwei Dichter in Deutschland mit engen Kontakten nach Čelinac. Sie begannen, Spenden für den Wiederaufbau der Bibliothek zu sammeln, und wandten sich unter anderem an chrismon. Mit großem Erfolg: Nach einem Bericht in der chrismon-Ausgabe Juli 2014 spendeten die Leser und Leserinnen 8.700 Euro. Zusammen mit anderen Spenden konnten Völker und Perkmann der Bibliotheksleitung 10.000 Euro überreichen. Die Renovierungsmaßnahmen begannen bald und gingen zügig voran. Heute ist die Bücherei wieder in Betrieb und hat sogar noch einen neuen Lesesaal bekommen.  

Der Spendenaufruf

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So berichteten wir in chrismon Juli 2014

Bibliotheksleiterin Jelena Ivanković berichtet in einem Brief an chrismon:  "Neben der Renovierung und Sanierung der bereits bestehenden Räumlichkeiten, haben wir auch die Arbeit der Bibliothek erweitern können. Wir erhielten einen zusätzlichen Raum, den wir mit Hilfe Ihrer Spendengelder zu einem modernen, öffentlichen Lesezimmer herrichten konnten, und allen Bürgern in Čelinac zur freien Verfügung anbieten!
Auf diesem Wege möchten wir uns sehr herzlich bei Ihren Lesern für die dargebotene Hilfe bedanken!
Wir müssen sagen, dass wir jedes Mal sehr stolz sind, wenn wir darauf hinweisen dürfen, dass wir für den Wiederaufbau und die Neugestaltung der Bibliothek Geld von Bürgern aus Deutschland erhalten haben! Dann sehe ich in den Augen meines Gegenübers Ungläubigkeit und Verwunderung – aber auch den Glauben daran, dass es gute und hilfsbereite Menschen gibt.
Extra erwähnen möchte ich, dass uns all das in dem Jahr widerfahren ist, welches uns besonders wichtig ist. In diesem Jahr im Mai wird die Bibliothek 40 Jahre alt. Mit Ihren Lesern wünschen wir viel Gesundheit, Glück und Erfolg!"

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