Illustrationen: Lutz Widmaier
Im Januar 1963 war es, als Konrad Adenauer und Charles De Gaulle den Elysée –Vertrag unterschrieben. Endlich Versöhnung, aus Feinden sollten Freunde werden. Ein wichtiger Baustein dabei war die Gründung des deutsch-französischen Jugendwerks (DFJW).
16.07.2014

Inzwischen ist das DFJW 51 Jahre alt und hat über 250 000 Begegnungen deutscher und französischer Jugendlicher organisiert und insgesamt 7,5 Millionen Jugendliche bei ihren Bemühungen unterstützt, mehr über die jeweils andere Kultur zu erfahren.

Der Jugendaustausch ist ein wichtiges Instrument zur Verständigung zwischen den beiden Ländern, denn durch ihn kann man schon früh Kultur und Sprache des anderen Landes hautnah erleben. Das DFJW dient dabei auch als Vermittler zwischen Staat und zivilen Einrichtungen und Organisationen.

Inzwischen hat das DFJW auch Angebote für Kinder und (junge) Erwachsene geschaffen und nach und nach sein Angebot auch auf deutsch-französische Projekte mit anderen europäischen Ländern erweitert.

Das DFJW heißt auf französisch "OFAJ" und ist binational aufgebaut – es gibt also auch in Frankreich ein Büro. Es  organisiert Austausche und schafft außerdem die finanziellen, pädagogischen und sprachlichen Rahmen für individuelle Projekte. Jährlich fördert das Jugendwerk 7 000 Begegnungen und insgesamt 200 000 Jugendliche.

Wie komme ich ins Ausland? Wie kommt mein Kind ins Ausland?

Der erste Schritt - Französisch lernen! Früh übt sich, wer ein Meister werden will: Es gibt schon Angebote für Kinder ab 3 Jahren wie beispielsweise den deutsch-französischen Kindergarten, außerdem finanzielle Unterstützung für Sprachkurse (3-12 Jahre) vom DFJW.

Projekte wie der Filmwettbewerb für Schulklassen "Le français simple comme bonjour!" und Techniken der Sprachanimation sollen Schülern mehr Freude am Lernen der Sprache geben. Man kann sich auch mit Hilfe des DFJW selbst zum Sprachanimateur ausbilden lassen.

Das DFJW vergibt Stipendien für Intensivsprachkurse (im Alter von 18-30 Jahren) und diverse Angebote und Fördermöglichkeiten:
- Abendsprachkurse (die auch selbst organisiert werden können)
- virtuelles Tandem: Planung eines gemeinsamen Projektes über den PC, Umsetzung bei einem richtigen Treffen
- binationale Sprachkurse: Tandem-Partner aus verschiedenen Städten, die sich gegenseitig besuchen

Eintauchen in Sprache und Kultur - Schüleraustausch

Für Schüler vermittelt das DFJW Austauschprogramme von unterschiedlicher Länge für verschiedene Altersgruppen. Alle sind als Austausch, also mit Gegenbesuch eines französischen Schülers in Deutschland, gedacht.
- Voltaire-Programm (6 Monate, 9./10.Klasse)
- Brigitte-Sauzay-Programm (2-3 Monate, 8.-11. Klasse)
- Unterstützung eines Schüleraustauschs über die Schule (1-2 Wochen)

Sehr hilfreich, ob ein Austausch nach Frankreich in Frage kommt, sind Erfahrungsberichte auf deutsch und französisch. Auch Eltern haben dort ihre Erfahrungen aufgeschrieben.

Sich engagieren - Freiwilligendienst

Auch ein Freiwilligendienst, beispielsweise nach dem Ende der Schulzeit, ist über das DFJW in französischen Schulen oder Vereinen möglich.

Weitere Organisationen, die Freiwilligendienste (sowohl kurz- als auch langfristig) auch mit anderen Schwerpunkten in Frankreich anbieten, sind hier zu finden. Außerdem findet sich noch eine Liste von Organisationen, zusammen mit Erfahrungsberichten der Freiwilligen, unter diesem Link:

Deutsch-Französische Zukunft - Studium

Das DFJW fördert studienbegleitende Praktika und vergibt Stipendien für angehende Lehrer, für Recherche vor Abschlussarbeiten und für ein Studium an einer künstlerischen Hochschule. Es bietet zudem bilaterale Seminare zur Vorbereitung auf Auslandsaufenthalte. Hier gibt es mehr Infos.

Die deutsch-französische Hochschule bietet eine breite Auswahl an integrierten deutsch-französischen Studiengängen, bei denen die Studenten einige Zeit in Deutschland und einige Zeit in Frankreich studieren. Dabei kann man nicht nur Sprach- und Fachkompetenzen erwerben, sondern bekommt auch gleich die Methodik des anderen Landes mit auf den Weg. Es gibt sowohl bi- also auch trinationale Programme. Auch hier gibt es Erfahrungsberichte, aus denen Interessierte lernen können. 

In Frankreich arbeiten - Jobs und  Praktika

Hier bietet das DFJW Hilfe beim Finden einer Anstellung, sowie finanzielle Unterstützung für Praktika (auch Schülerpraktika) in Frankreich:

Förderung im Beruf

Das DFJW bietet verschiedene Austauschprogramme von Auszubildenden und einen Wettbewerb zur Förderung eines persönlichen Projektes:
- Austausch von Auszubildenden (u.A. berufliche Bildung und Landwirtschaft) und Mitarbeitern von Jugendorganisationen, sowie von Grundschullehrern
- Programme für Menschen mit besonderem Förderungsbedarf
- Kaufmännische Fortbildung
- Möglichkeiten zur Arbeit in einem deutsch-französischen Kindergarten / Vorschule
- Wettbewerb für finanzielle Unterstützung für ein persönliches, deutsch-französisches Projekt ("Promobil")

Franco-deutsche Kultur

Das DFJW schafft Foren und Plattformen deutsch-französischer Kunst. Außerdem bietet es Austauschangebote im Buch- und Verlagswesen, in Museen und Programme für Literaturübersetzer.

Juleica auf französisch: Aus- und Fortbildung

Hier gibt es die Möglichkeit, sich bilateral zum Jugendleiter oder Gruppendolmetscher ausbilden zu lassen. Für Lehrer bietet das DFJW ebenfalls Fortbildungen an.

Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen - Jugendbegegnungen

Überall dort, wo Jugendliche zusammenkommen und sich engagieren - sei es in der Musik, beim Sport oder durch naturwissenschaftliches Interesse, oder einfach durch eine Städtepartnerschaft zwischen zwei Gemeinden - bietet das DFJW Möglichkeiten für Begegnungen von jungen Deutschen und Franzosen.

En plus

Für wen bei all diesen Angeboten noch nichts dabei war, der findet bestimmt etwas Passendes unter den "Kleinanzeigen"
 

 

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