Foto: Diözesanmuseum Graz
Die Schöne mit Bart
Gekreuzigt in Kleidern: die Heilige Kümmernis
18.06.2014

Jesus am Kreuz als Frau mit Bart – eine Satire? Nach dem Sieg der bärtigen Sängerin Conchita Wurst beim European Song Contest im Mai wäre das denkbar. Richtig ist: Das Kunstwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert, zeigt die Heilige Kümmernis.

Das Diözesanmuseum Graz, wo das Werk zu sehen ist, verlangt bei Nachdruck des Bildes diese Erklärung: „Das Bild der Kümmernis beruht auf einem kulturellen Missverständnis: Da nur Frauen in Nordeuropa Kleider trugen, wurde der gekreuzigte Christus im langen Prunkgewand als bärtige Frau gedeutet. Rasch entwickelt sich die Legende von der Königstochter, die um 130 Christin wird. Sie verweigert die Ehe, daraufhin wächst ihr ein Bart, und ihr erzürnter Vater lässt sie in den Kerker werfen und ans Kreuz schlagen. Der Volksglaube macht aus dem Bildwerk eine Volksheilige und nennt sie aufgrund des vermeintlichen Schicksals ‚Kümmernis‘.“

Tom Neuwirth, der als Conchita Wurst den Gesangswettbewerb gewann, stammt auch aus der Diözese. Sein früherer Pfarrer aus Bad Mitterndorf, Michael Unger, lobt seinen früheren Sternsinger Neuwirth als Supertyp. Er habe mit seiner Gemeinde nach seinem Sieg für ihn gebetet – weil ja nun so viel Trubel auf ihn zukommt.

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