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Pfarrer sollen sich der Kritik im Internet stellen, findet ein Hoteldirektor aus Hamburg
25.04.2014

chrismon: Herr Dierich, Sie haben kürzlich auf dem Kongress „Kirche und Tourismus“ ein Bewertungsportal für Kirchen vorgeschlagen. Was erhoffen Sie sich davon?
Olaf Dierich: Dass die Kirche sich offener präsentiert und transparenter für die Menschen wird.

Wie soll das Bewertungs­sys­tem aussehen?
Punkte zu vergeben, wie bei Hotels, ist bei Kirchen schwierig. Ich schlage vor, die Leute schreiben etwas über den Gottes­dienst oder die Kirche. Vielleicht auch über die soziale Arbeit, die in der Gemeinde ­geleistet wird. Es sollte aber eher die Sache anstatt einer Person bewertet werden.

###mehr-extern###Wie sind Sie darauf gekommen, ein Bewertungsportal vorzuschlagen?
Mir ist aufgefallen, wie verschlossen ­Kirchen sich immer noch verhalten. Ihre Websites heißen zwar „Offene Kirche“ und „Die Kirche im Dialog“, aber ­nirgendwo wird ein Dialog angestrebt. Es werden eher nur Nachrichten raus­gegeben.

Haben Sie schon schlechte Erfahrun­gen in der Kirche gemacht?
Ja, einmal dachte ich: Lieber Pastor, das hättest du dir lieber verkneifen sollen. Bei einem Gottesdienst hat der Pfarrer jemanden von der Kanzel aus angeranzt, weil sein Handy geklingelt hat. Da muss man den Leuten ja keine Extrapredigt halten.

Im Internet kann jeder jeden anonym beschimpfen. Setzt die Kirche sich so  der Gefahr eines Shitstorms aus?
Wenn’s ganz anonym ist, ja. Und Ausreißer gibt es überall. Aber ich denke, dass die Menschen in der Regel noch genug Respekt vor der Kirche haben, dass sie das nicht machen werden.

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