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Apple und Facebook zahlen fürs Einfrieren von Eizellen
Tim Wegner
16.11.2014

Seit bekannt wurde, dass Apple und Face­book ihren Mitarbeiterinnen bis zu 20 000 Dollar bezahlen, um Eizellen für einen späten Kinderwunsch einfrieren zu lassen, diskutiert man in Deutschland heftig über das sogenannte Social Freezing. Social, weil im Gegensatz zu me­dizinischen Gründen wie einer bevorstehenden Strahlen- oder Chemotherapie soziale Gründe eine Rolle spielen. Das klingt toll: Irgendwann Mutter werden, wenn man genug Karriere gemacht hat. Im Job gleichberechtigt mit den Männern mithalten. Die Freiheit haben, Familienplanung mit weniger zeitlichem Druck anzugehen.

Aber wann ist der perfekte Zeitpunkt fürs Auftauen? Gibtʼs den überhaupt? Wohin führt dieser Optimierungswahn, immer das Beste aus dem Leben herausholen zu wollen? Wird eine Frau – ganz dem Dogma der Eigenverantwortlichkeit verpflichtet – in Zukunft „selbst schuld sein“, wenn sie schwanger wird?

Kinder sind kein zu vertagender Punkt auf einer Firmenagenda. Arbeitgeber sollten vielmehr für gute Betreuungseinrichtungen und Teilzeitmodelle sorgen; für ein Umfeld, in dem Kinder nicht als Störfall der Karriere gelten; dafür, dass Familienplanung nicht nur ein Frauen-, sondern auch ein Männerding ist. Heute!

Denn das Selbsterlösungsversprechen hat einen Haken: Eine Garantie, dass es im Alter von 45 oder 50 klappt mit einer künstlichen Befruchtung, gibt es nicht.  
 

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