Reformationstag 2017
Ein staatlicher Feiertag bringt unsere Wirtschaft nicht um
Portrait Eduard KoppLena Uphoff
05.09.2013

Das Gejammer kommt wie auf Knopfdruck. Geradezu weinerlich reagieren Arbeitgeberverbände auf den Vorschlag aus der evangelischen Kirche, den 500. Jahrestag des Reformationsbeginns – konkret: des Thesenanschlags Martin Luthers an der Schlosskirche zu Wittenberg – einmalig mit einem staatlichen Feiertag zu begehen. Ein arbeitsfreier Tag sei viel zu teuer. Kosten von mehreren Milliarden Euro hat ein Unternehmenslobbyist hochgerechnet. Ein anderer sekundiert: „Einen Beitrag für eine nachhaltige Diskussion über die Bedeutung der Reformation leistet das nicht.“

Dass sich die Unternehmen als Opfer unserer evangelisch geprägten Kultur verstehen, stellt die Tatsachen auf den Kopf: Die Wirtschaft hierzulande profitiert massiv von den Früchten der Reformation. Dass die Bevölkerung einen hohen Bildungsstand hat, dass Menschen leistungsbereit sind und eigenverantwortlich handeln, diese kulturellen Rahmenbedingungen gehen wesentlich auf die Kirchen zurück. Unternehmen müssten ihnen dafür dankbar sein. Und wie passt das Lamento zusammen mit dem Drängen der Verbände auf immer mehr verkaufsoffene Adventssonntage? Seit Jahren beutet der Handel unersättlich christliche Traditionen aus. Also bitte ein bisschen mehr Ehrlichkeit, ihr Lobbyisten!

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