Pepa Hristova
Der Sozialpreis "innovatio" geht in diesem Jahr an die Diakonie im Kreis Herzogtum Lauenburg für ihre "Willkommenskultur". Der Preis wird gestiftet vom Versicherer im Raum der Kirchen Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge.
14.11.2013

Gleich am ersten Tag, als die Familie ihre nun eigene Wohnung bezieht, macht sich Ramez auf den Weg, um zu erkunden, in welchem Ort sie heimisch werden sollen. Er geht die Dorfstraße entlang, die zu Recht Hauptstraße heißt und an der sich liebevoll restaurierte Bauernhäuser und schmucklose Backsteinbauten aneinanderreihen. Wir sind in Schleswig-Holstein, im Südosten, irgendwo im Kreis Herzogtum Lauenburg, es ist eine schöne Gegend, grün, leicht gewellt, mit vielen Seen. Im Norden, noch einige Kilometer weiter, gibt es auch eine richtige Stadt: Lübeck.

Ramez geht am „Dorfkrug“ vorbei, am Hof, wo man Kartoffeln direkt vom Bauern kaufen kann, und erreicht schließlich den Sportplatz: Ein 1-a-Fußballplatz streckt sich entlang der Straße, grasgrüner Kunstrasen, eine Flutlichtanlage. „Ich habe mich dort im Verein vorgestellt, habe gefragt, ob ich mitmachen kann, aber ich konnte noch nicht so gut deutsch sprechen“, erzählt er. „Sie haben gesagt: Nee, wir haben gerade genügend Spieler, leider. Da war ich sehr traurig.“ Aber er lässt nicht locker: „Ich habe als Nächs­tes gefragt, ob ich nicht mal ein Probetraining mitmachen kann.“ Das wollten sie ihm nicht abschlagen, und ein paar Tage später sitzen die beiden Fußballtrainer bei Ramez’ Eltern auf dem großen, tiefen Sofa vor Tee und Süßigkeiten und berat­schlagen, wie man es hinbekommt, dass Ramez, der neunzehnjährige Flüchtling aus Afghanistan, der Asylbewerber, der frisch Zuge­zogene, aber vor allem der junge, sportliche Mann, im Verein Mitglied werden kann. Seitdem spielt Ramez bei den ersten Herren. Zwei Jahre ist das jetzt her.

Erinnerung an die Heimat
 Es gibt also immer eine kleine Hürde, über die man hinübermuss, aber die man schafft? „Ja“, sagt Ramez und lacht verlegen: „Man muss wollen, man muss aber auch Hilfe haben, und nach der muss man fragen.“ Muss schauen, wie Türen, die eben noch fest verschlossen schienen, einen Spalt zu öffnen sind – damit man später elegant wie selbstverständlich hindurchgehen kann. Dass Ramez das kann, dass er weiß, dass im Konfliktfall nicht laute Anklagen, nicht Vorwürfe, sondern erklärende Gespräche helfen, dass man auch mal ein bisschen tricky sein muss, verdankt er neben dem Rückhalt in seiner Familie der Arbeit des Projekts „Herzlich willkommen im Kreis Herzogtum Lauenburg – Ankommen in Gudow“.

Wer Hilfe braucht, muss danach fragen können

Dahinter steckt die Diakonie des Herzogtums Lauenburg. ­Immer wenn in Ramez’ Familie, bei seinen Geschwistern, bei seinen Eltern das Wort „Diakonie“ fällt, ist es, als ginge die Sonne auf. Wirklich. „Wenn wir einen Brief nicht verstehen, nicht wissen, wie füllt man das Formular aus, überhaupt, wenn es Probleme gibt, dann fragen wir bei der Diakonie nach“, sagt Ramez’ Schwester Parisa, 20. ­Ihr hat die Diakonie geholfen, einen Platz am Studienkolleg zu be­kommen, hat ihr die nötigen Sprachkurse vermittelt, heute studiert sie in Hamburg Bauingenieurwesen.

###mehr-extern###Im Sommer 2010 hat die sechsköpfige Familie ihre Heimatstadt Herat im Westen Afghanistans verlassen und ist in Hamburg angekommen. „Wir haben uns bei der Polizei gemeldet, haben uns vorgestellt, und man hat uns weiter nach Neumünster geschickt“, sagt Parisa. „Wir wussten nicht, wie das Asylverfahren in Deutschland ist, alles war fremd, die Kultur, das Essen, natürlich die Sprache, wir waren noch nie in Europa gewesen. Wir dachten, vielleicht bekommen wir in Hamburg eine kleine Wohnung mit zwei, drei Zimmern.“ Stattdessen müssen sie sich in Schleswig-Holsteins zentraler Aufnahmestelle für Flüchtlinge zu sechst einen Raum teilen, um 21 Uhr muss man auf dem Gelände sein, morgens wird wieder aufgeschlossen. Im Zimmer kochen dürfen sie nicht, es gibt auch keine Gemeinschaftsküche, es gibt eine Essensausgabe, und es muss gegessen werden, was auf den Tisch kommt. „Neumünster war schlimm, na ja, ein bisschen schlimm, Gudow war besser“, sagt Parisa. Dorthin wurden sie nach zwei Monaten weiterverteilt.

###mehr-galerien###Gudow? Ein Ort, den man auf der Landkarte lange ­suchen muss; man findet ihn neben der Autobahn nach Berlin, ein ehemaliger Grenzübergang. „Als wir in Neumünster erfuhren, dass wir nach Gudow kommen, haben alle gesagt: Oh, Schreck! Da ist das Ende der Welt, da ist nur Wald, da ist das Leben schwer“, sagt Parisa. Aber so schlimm ist es dann nicht: Es gibt weitere afghanische Familien; die Familie hat jetzt zwei Zimmer, aber vor allem gehen die Kinder ab dem zweiten Tag zur Schule, und damit das klappt, bekommen sie Deutschkurse. „In Gudow hatten wir auch viel Zeit, wir haben uns zusammen mit den anderen afghanischen Jugendlichen selbst Deutsch beigebracht, beim Spaziergang durch den Wald“, erzählt die junge Frau. „Zum Beispiel alle Zahlen zwischen eins und hundert, auf Deutsch natürlich“, ergänzt Ramez. Ist das nicht ein schönes Bild? Afghanische Jugendliche gehen durch ­einen deutschen Laubwald und lernen Worte wie „siebenundzwanzig“ oder „dreiundachtzig“.


Faryal schmückt sich mit den Trophäen ihres sportlichen großen Bruders

Zugleich etabliert sich in Gudow damals ein Netzwerk, das den Flüchtlingen helfen, das aber vor allem ihre Potenziale nutzen will, initiiert und getragen vom Migrationsdienst der örtlichen Diakonie. Das Motto: „Willkommen – wer immer du bist!“ Natürlich geht das nicht allein, da müssen andere mitmachen: Die Bürgermeister von Gudow sind bald mit im Boot, der jetzige und der ehemalige auch. Die Hebammen sind mit dabei, das Rote Kreuz, der Flüchtlingsbetreuer des Kreises, der Sportverein, die Pastorin natürlich auch. Und selbstverständlich hat es nicht einfach plopp gemacht, und alles war gut. Heiko Steiner, Leiter der Diakonie im Herzogtum, erklärt, wie zäh der Anfang war: „Als wir unsere Ideen vorstellten, meldete sich jemand zu Wort und sagte: ‚Das ist toll, was ihr da vorhabt; aber das wird nichts, das können Sie vergessen.‘“ Dass etwas gut ist, aber nicht möglich sein soll – das gibt ihm damals wie heute zu denken. Und motiviert ihn entsprechend.

Mitarbeiterin Diana Bauder vom Fachdienst erzählt: „Wir haben mit den Leuten aus dem Netzwerk diskutiert, ob wir die Kinder der Gemeinschaftsunterkunft im Kindergarten anmelden können. Jemand wandte ein: ‚Lohnt sich das? Die Familien werden doch weiterverteilt, bis dahin ist nicht mal der Antrag bearbeitet.‘ Aber als dann die ersten Kinder im Kindergarten waren, dauerte das mit den Anträgen gar nicht so lange.“ Sie sagt: „Am Anfang heißt es oft: ‚Das geht nicht, da gibt es eine Verwaltungsvorschrift‘, aber meistens findet man doch Wege.“ Und so haben sie sich beharrlich ihren Platz geschaffen, haben in der Unterkunft einen bisher verschlossenen Gemeinschaftsraum gestellt bekommen, in dem die Veranstaltungen stattfinden: Spielgruppe, Deutschkurs, Weihnachtsfeier. Mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher versuchen sie, möglichst jeden Tag vor Ort zu sein, jeder ankommenden Familie ein Willkommenspäckchen zu packen, mit Adressen von Ärzten, Beratungs- und Anlaufstellen und Spielzeug für die Kinder.

Wichtig ist: „Wünschen kann man alles; aber man muss selbst dafür sorgen, dass die Wünsche wahr werden“, sagt Esmat Shirazi, als Honorarkraft Leiterin des Gudower Projektes und einst selbst aus dem Iran geflohen, zusammen mit ihrem dreijährigen Sohn.

Morgens büffelt Ramez in der Schule. Seine Schwester Parisa (rechts) studiert an der HafenCity Universität Hamburg

"Das ist toll, was ihr da vorhabt. Aber das wird nichts..."

Das ist lange her, 1996. Esmat Shirazi war da 29 Jahre alt und Lehrerin. Sie kam über Hamburg nach Lübeck, dann nach Gudow. „Gudow“, sagt sie und holt tief Luft. „Wir hatten einen langen, ­schmalen Raum, zwei Metallbetten, einen blauen Metallschrank, und mitten im Raum war eine Säule.“ Statt Geld gab es Gutscheine – und jedes Mal im Supermarkt an der Kasse ein Geraune, wenn sie, die doch noch kaum Deutsch konnte, die Zahlen zu verstehen versuchte. Esmat Shirazi wurde selbst aktiv: Sie ermunterte die anderen Bewohner, die Unterkunft wohnlich zu gestalten. Gemeinsam räumten sie den Müll weg, der sich auf dem Unterkunfts­gelände angesammelt hatte. Das gefiel der Leitung der Unterkunft nur bedingt: Während andere Flüchtlinge zu dieser Zeit bis zu einem Jahr in Gudow bleiben mussten, schickte man Esmat ­Shirazi und ihr Kind nach zwei Monaten weiter: nach Mölln, erst mal in einen Wohncontainer.

Das Warten sei das Zermürbende gewesen; das Nichtstun. Mühsam, langsam und allein kämpfte sie sich damals durch. Jobbte als Putzfrau, als Verkaufshilfe, als Zimmermädchen. Dann lernte sie in Mölln das Berufsbildungszentrum kennen. Erfuhr von der Möglichkeit einer Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistentin – und wurde aufgenommen.

Immer wieder kehrt Esmat Shirazi zurück nach Gudow. Bringt Kleidung mit, Lebensmittel, die es dort nirgends gibt, wie Fleisch, das nach muslimischen Vorschriften geschlachtet wurde, oder frischen Koriander. Sie kocht mit den Frauen, bastelt mit den Kindern, versucht, ein bisschen Leben in die Unterkunft zu bringen. Die Behörden unterstützen sie nicht, behindern sie aber auch nicht. Man lässt sie einfach machen.

Und dann absolviert sie im Rahmen ihrer Ausbildung ein Praktikum bei der Diakonie, taucht ein in deren Migrationsarbeit und baut langsam in Gudow ein Netzwerk auf, für die Familien vor Ort, aber auch für die Familien, die von Gudow aus im Landkreis auf einzelne Wohnungen verteilt werden und dort oftmals ganz isoliert leben.

Im vergangenen Herbst erhielt Esmat Shirazi von Bundespräsident Joachim Gauck für dieses Engagement den Bundesverdienstorden. Auch das Projekt selbst ist mehrfach ausgezeichnet worden.

Was nicht heißt, dass jetzt alles einfach ist. Esmat Shirazi sagt: „Manchmal liege ich nachts wach und überlege, wen man noch ansprechen, mit welcher Schule man noch kooperieren könnte.“ Sie sagt: „Zwei Stunden in Gudow arbeiten, das ist manchmal wie acht Stunden im Job. Unser Raum dort ist ein Raum mit viel Trauer, mit Weinen, gleichzeitig mit Freude, oft auch voller Mühen.“ Sie sagt: „Ganz ehrlich: Manchmal bin ich neidisch, wenn ich sehe, was heute für Flüchtlinge getan wird; was heute möglich ist – im Gegensatz zu damals.“


Esmat Shirazi war 29 Jahre alt, als sie aus dem Iran floh. Sie hat das Willkommensprojekt in Lauenburg mit aufgebaut

Esmat Shirazi arbeitet im Hauptberuf heute in Hamburg als Erzieherin in einer Integrationsschule; fährt davor oder danach nach Gudow, wo nun so ein anderer Wind weht; ist viel im Landkreis unterwegs, hält Kontakt zu Familien, wie die von Ramez und Parisa und ihrem jüngeren Bruder Zaher.

Die Familie hat heute einen ganz normalen Tag hinter sich: Parisa saß wie jeden Wochentag um zehn vor sechs im Bus nach Ratzeburg, wechselte auf den Bus nach Hamburg, dann mit der S-Bahn zur HafenCity Universität. Schon nach den ersten Stunden hatte ihr Professor sie zu einem bundesweiten Wettbewerb in den Fächern Mathematik und Physik nach Erfurt geschickt, er hat ihren Einwand, das ginge nicht, sie spreche doch noch nicht so gut Deutsch, auf sanfte Weise einfach nicht gelten lassen. Ihr Bruder Ramez, auch er ein Mathematikfan, stand um 9.15 Uhr in seiner Berufsschulklasse, schrieb lässig mit Kreide die Formeln für Funktionsgleichungen und Achsenschnittpunkte an die Tafel, war später noch im Fitnessclub und stellt nun seine Sporttasche in das Zimmer, das er sich mit seinem Bruder teilt. Zaher hatte heute einen schulfreien Tag, er war in Lübeck bei afghanischen Freunden, einen Nachmittag unter Jungs genießen.

Mutter Torpikai hat ihre jüngste Tochter zum ­Kindergarten gebracht, hat sie dort wieder abgeholt; sie hat mittags gekocht, sie war einkaufen, sie hat abends gekocht, und jetzt bespricht sie mit Diana Bauder, was das genau für ein Schwimmangebot für muslimische Frauen ist, das sie sehr interessiert (und das natürlich Esmat Shirazi organisiert hat), und wie es mit dem nächsten Deutschkurs aussieht, einem mit Kinderbetreuung.

Vater Said Qaher ist heute Mittag in seine beige Windjacke geschlüpft, hat sich seine Adidas-Sporttasche umgehängt, die Schirmmütze aufgesetzt und ist per Bus zu seinem mehrstündigen Deutschkurs nach Lübeck gefahren, wo sie acht Afghanen, fünf Iraner, zwei Araber und ein Türke sind. Nun ist es halb acht, er ist gerade zurück, draußen ist es längst finster. Müde und ein wenig abgespannt ist er, er gönnt sich eine Zigarette hinter dem Haus, raucht aber nur ein paar Züge. Dann lässt er sich von seinen Kindern erzählen, wie ihr Tag war, zieht sich für das Familienfoto ein frisches Hemd an.

Mit 60 noch Deutsch lernen! Diana Bauder erkundigt sich nach dem Kurs, den sie Said Qaher vermittelt hat
Der Fernseher läuft nebenher, Nachrichten aus Afghanistan, wie bei uns die „Tagesschau“. „Karsai“, sagt der Vater, als der afgha­nische Präsident zu sehen ist, hinter einem Pult, hinter einem Mikrofon. Und wenn nicht alles täuscht, dann war da eben ein kurzes Zucken um seine Mundwinkel. „Obwohl ich mein ­Leben in Afghanistan verloren habe, bin ich froh, dass meine Kinder heute in Deutschland in Sicherheit sind“, lässt er seine Tochter ins Deutsche übersetzen. Er legt die Handflächen aufeinander, nickt, sagt: „Wir hatten eine große Wohnung, wir hatten Grundstücke, wir haben immer gearbeitet, ich war in Afghanistan bekannt, aber das ist nicht wichtig: Wenn ich alles habe, aber meine Kinder sind nicht sicher, dann ist das nichts.“ Er sagt: „Als wir hier in diesen Ort kamen, haben wir uns nicht fremd gefühlt; ja, wir hatten Probleme, aber die Diakonie hat uns immer geholfen.“

Seine Sorge gilt seinem achtzehnjährigen Sohn Zaher: Er war schon in Afghanistan krank, er war noch länger in Gudow krank und konnte dort oft nicht zur Schule gehen, nicht so regelmäßig wie seine Geschwister, die mit so viel Elan durchs Leben preschen. Doch langsam schöpft Zaher wieder Kraft, die Diakonie hat ihm eine neue Schule vermittelt. „Geht es dort besser?“, fragt Diana Bauder vorsichtig. „Ja, sehr viel besser“, sagt Zaher, richtet sich auf, fährt sich durch sein Haar. Auch hilfreich: ein Sprachpate. Zahers nächstes, großes Ziel ist der Hauptschulabschluss.

Fehlt noch jemand? Die kleine Faryal fehlt noch. Vier Jahre alt, sie geht seit kurzem in den Kindergarten ein paar Busstationen weiter, auch dabei hat die Diakonie vermittelnd geholfen. Faryal hat, wie es sich für ihr Alter gehört, einen „Hello Kitty“-Rucksack und trinkt aus einem „Hello Kitty“-Becher, und beim Spielen, beim Rumtoben streut sie längst alltagstaugliche deutsche Phrasen wie „Moment mal“ oder „Ey, warte mal kurz“ in ihr Farsi. Ihr werden wohl gleich vor Müdigkeit die Augen zufallen, und sie wird selig schlafen, vielleicht mit ihren Stoffponys in den Armen. Gibt es in Afghanistan eigentlich Ponys?

Diana Bauder, Stephanie Petersen, Susanne Ahmed, Inga Steinfatt, Heiko ­Steiner
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Liebe Redaktion,

es gibt kein "Fleisch, das nach muslimischen Vorschriften geschlachtet wurde".

Es gibt nur Tiere, die nach muslimischen Vorschriften oder auch nicht geschlachtet werden.

Nach muslimischer Vorschrift zu schlachten, ist in Deutschland aus Gründen des Tierschutzes nicht erlaubt. Das betäubungslose Schlachten bedeutet einen qualvollen, minutenlangen Tod der Tiere und ist deshalb nicht ohne Grund verboten.

Leider ist es nicht auch verboten, Teile von Tieren, die auf solche tierquälerische Weise in anderen Ländern geschlachtet worden sind, nach Deutschland einzuführen. Das ist inkonsequent, macht aber das Kaufverhalten von Personen, die diese Tierqualprodukte kaufen, nicht besser, nur weil die Tierqual im Ausland geschieht.

Dass Chrismon es lobenswert findet, wenn die im Artikel erwähnte Dame anderen Menschen derartige Tierqualprodukte besorgt, ist bedauerlich. Es wäre nicht nur für die leidenen Tiere besser, die Dame würde stattdessen den Menschen erklären, dass und warum das Schächten in Deutschland verboten ist, dass Tiere in Deutschland vor dem Gesetz nicht mehr als Ware gelten und ihre Belange ebenso wie die der Menschen Berücksichtigung finden sollen.

Es wäre dem "Ankommen" in Deutschland zuträglicher, den Neuankömmlingen Werte wie Tierschutz als Staatsziel zu vermitteln, als dass mit dem Fleisch geschächteter Tiere auch eine archaische Weltsicht und tierquälerische Gepflogenheiten importiert werden.

Aber wie schon die Formulierung des Artikels vom geschlachteten Fleisch vermuten läßt, war dies dem Verfasser kein Nachdenken wert. Schade.

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