Winterspielsplatz-Saal der Ev. St. Matthäus-Gemeinde in Bremen Foto: Zuhause für Kinder
Gemeinde 2013: Der Publikumssieger steht fest
Bis zuletzt blieb es spannend: Wer kommt unter die ersten 30 Gemeinden und damit in die Jury-Entscheidung? Noch am letzten Tag hatte sich die 135. Kirchengemeinde beworben und gezeigt: "Darauf sind wir stolz." Der Publikumssieger steht nun fest: Die "Ev. St. Matthäus-Gemeinde Bremen".
15.04.2013

Wie schafft man es, dass hunderte von Menschen täglich ins Netz gehen, um für die eigene Gemeinde ihre Stimme abzugeben?  Zu allererst, wie immer, durch eine gute Idee. Wenn dann noch gutes Marketing dazu kommt - dann kann man Publikumssieger werden. So wie die evangelische St. Matthäusgemeinde in Bremen. Ihr "Zuhause für Kinder" ist eine gute Idee: Ein geschützter Ort für Kinder und Jugendliche mittendrin in einem Problemstadtteil - mit Winterspielplatz, mit Burg- und Kletteranlagen, mit vielen, vielen Ehrenamtlichen und noch viel mehr guten Einfällen.Darauf war und ist man in Bremen stolz - wie stolz, das hat jetzt der Wettbewerb gezeigt.

Social Media hat geholfen

Circa 400 "Fans" haben sich täglich eingeloggt und für die Matthäus-Gemeinde gestimmt. Dazu hat sich die Gemeinde auf das Thema "Social Media" eingelassen und es optimal genutzt: Es gibt einen Podcast für die Gottesdienste, die Internetseite wird regelmäßig aktualisiert, dazu organisiert die Gemeinde Mailinglisten mit fast 2000 Empfänger, die verschiedenen Musikgruppen waren über ihre Facebookseiten dabei - und natürlich wurde auch ganz "old fashioned" in den Gottesdiensten und im Stadtviertel geworben: In der Predigt, durch Handzettel und auf Plakaten. Auch die Presse und sogar die Öffentlichkeitsarbeit im Bremer Rathaus halfen. Der Schriftführer in der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Renke Brahms, beglückwünschte die St. Matthäusgemeinde zu ihrem Spitzenplatz im Publikums-Voting: "Ich freue mich über das facettenreiche Profil dieser Gemeinde, der es gelingt, missionarisch-fröhlich den christlichen Glauben zu verkündigen und ihn, sozial im Stadtteil verankert, auch zu leben. Jetzt wünsche ich viel Erfolg für die zweite Etappe des Wettbewerbs. Die Gemeinde verbindet auf vorbildliche Weise ihre Ziele, Gott zu ehren, im Glauben zu wachsen, Freundschaften zu schließen und Begabungen zu entdecken."

Jetzt tagt die Jury

Nun geht es auf zur nächsten Etappe. Das Jurybuch ist in der Fertigung - die ersten 30 Gemeinden werden noch einmal ausführlich vorgestellt. Am 23. April tagt die Jury unter Vorsitz von chrismon-Chefredakteur Arnd Brummer. Mit dabei sind wieder Katja Saalfrank, Eckhart von Vietinghoff und Henning von Vieregge. Neu im Team sind Gundula Gause und Georg Hofmeister (weitere Informationen mit Kurz-Biografien zu den Jury-Mitgliedern gibt es hier)

Die Aufgabe ist nicht einfach: Drei Hauptpreise (5.000 Euro, 2.500 Euro und 1.000 Euro ) sind zu vergeben. Dazu die Sonderpreise in folgenden Kategorien:

• Besonderer Gottesdienst
• Öffentlichkeitsarbeit
• Musik
• Jugend
• Fundraising
• Kirchenrenovierung
• Diakonie

Die Preisverleihung erfolgt am 2. Mai 2013, um 15 Uhr auf dem Kirchentag in Hamburg: Im Ökumenischen Forum in der HafenCity - wir laden herzlich dazu ein!

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Ich mag die Klassifizierung Problemstadtteile, sozialer Brennpunkt oder ähnlich gar nicht. das hilft nicht sondern grenzt weiter aus und stigmatisiert. wozu brauchen wir das? Um uns selbst besser zu fühlen weil wir vielleicht nicht da wohnen und zu den edlen guten Helfern gehören? Nehmen wir jeden Menschen als Individuum mit Stärken und Schwächen, packen wir sie nicht ständig in Kästchen und hören wir auf mit den Ranking und Bewertungen. Inklusion ist eine grundsätzlich anderer Haltung zu Menschen. Brauchen wir wirklich erst die Ausgrenzung um gnädig uns zuzuwenden und zu unterstützen.
Alle Stadtteile sind Problemstadtteile. Oder keiner ist ein Problemstadtteil.

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Ich finde es etwas schade, dass man nur eine Chance zur Beachtung durch die Jury bekommt, wenn man viele Stimmen hat. Wenn ich eine Riesen Gemeinde bin, mit vielen Mitgliedern, hab ich klar viele Stimmen. Die kleinen Gemeinden haben da ja nicht mal ansatzweise eine Chance. Und die leisten die gleiche gute Arbeit, oftmals mit noch mehr Einsatz, weil die gleiche Arbeit ja auf wesentlich weniger Schultern verteilt ist (womit ich die Leistung der großen Gemeinden sicherlich nicht schmälern will). Aber grade auch die mit den wenigeren Stimmen verdienen mal Aufmerksamkeit, weil das sind meist die kleinen Gemeinden. Trotzdem allen die gewinnen, herzlichen Glückwunsch und an alle Gemeinden Gottes reichen Segen für die weitere Arbeit.

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LIebe Christine Wegener , Eine Anmerkung zu Ihrer Kritik am Wettbewerb: Nur die drei Hauptsieger werden aus den ersten 30 Publikumssiegern gewählt. Für die restlichen sieben (!) Förderpreise wird sich die Jury alle 135 Gemeinden ansehen und daraus die Sieger wählen. Denn genau das, was Sie kritisieren, wollen wir vermeiden: Dass nur starke Gemeinden mit viel Öffenlichkeit ausgewählt werden. Das Ziel unseres Wettbewerbes ist es ja gerade, auch die Stärken der kleinen Gemeinden zu zeigen. In diesem Sinne mit freundlichen Grüßen, Dorothea Heintze, chrismon.de

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