Für immer vielleicht: Eine neue Geschichte aus der Welt der Paten
Tim Wegner
23.02.2012

Die Patin Manuela Lorenzen: Mein Sohn war schwer krank, die Prognosen waren schlecht. Zu dieser Zeit wurde meine Freundin Sabine schwanger. Sabine! Sie war uns und unseren Jungs so eine liebe Freundin; Sabine, die mittlerweile an der Uniklinik als Kinderärztin arbeitete, in der mein zwölf Jahre alter Sohn behandelt werden sollte; Sabine, die mir half, die richtigen Entscheidungen zu treffen; Entscheidungen, die Leben oder Tod für mein Kind bedeuteten. Als bei Dominik Krebs diagnostiziert wurde, fiel ich ins Bodenlose. Sabine führte mich durch den medizinischen Irrgarten. Ein wahrer Spagat als Ärztin und Freundin. Die Ärztin in ihr fühlte sich verpflichtet, mir keine un­realistischen Hoffnungen zu machen. Die Freundin betete mit mir für ein Wunder.

Mitten in dieser größten Katastrophe meines Lebens kündigte sich mein zukünftiges Patenkind Milo an. Kaum fing das winzig kleine Herzlein in Sabines Bauch an zu schlagen, hatte ich es auch schon in mein Herz geschlossen. Lange bevor ich wusste, dass es mein Patenkind werden sollte, war mir klar: Dieses Kind wird für mich immer etwas ganz Besonderes sein. Die vielen Gespräche mit Sabine, die geprägt waren von Kummer, Tränen und Verzweiflung, aber auch von Hoffnung, Lichtblicken und Lachen — Milo hat sie alle mitbekommen. Dieser werdende Mensch war der stille Zeuge einer Zeit, die mich zutiefst geprägt hat. Als Milo geboren wurde, wussten wir nicht, ob unser Sohn überleben wird.
Jetzt wird Milo fünf Jahre, und unser Sohn gilt mehr oder weniger als geheilt. Das ist die größte Gnade in meinem Leben, die sich in meinem süßen Patenkind mit seinem strahlenden Lächeln so wunderbar widerspiegelt – und die mich für immer mit ihm verbindet.

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