Wir müssen alle sparen, Herr Pfeffer!
Reden wir doch mal Klartext: Viele Arbeitslose bemühen sich nicht mit dem nötigen Biss um einen Job. Oder sie sind unflexibel. Und nicht bereit, sich in der Krise wenigstens ein bisschen einzuschränken
Tim Wegner
07.10.2010

Günter Pfeffer, 54, seit bald einem Jahr arbeitslos, holt mich am Bahnhof Fulda ab. Ich lade ihn zum Mittagessen ein. Er schlägt McDonald's vor, lässt sich dann doch von der Terrasse der barocken Orangerie verlocken. Mit federnden Schritten geht er voran.

chrismon: Sie haben uns einen Leserbrief geschrieben, um sich mal Luft zu machen. Wir bieten Ihnen einen Deal an: Sie dürfen sagen, was Sie drückt als Arbeitsloser; dafür dürfen wir Sie mit lauter fiesen Fragen konfrontieren, die sich viele Leute nicht zu stellen trauen. In Ordnung?

Günter Pfeffer: Ja, legen Sie los. Ich hab nichts zu verbergen.

Ihr Arbeitslosengeld reiche nicht, haben Sie uns geschrieben. Herr Pfeffer, wir müssen alle sparen. Sie könnten doch kalt duschen! Das spart und ist gesund.

Ich habe, als ich 25 war, ein Jahr lang kalt geduscht. Ich wollte hart werden. Aber ich kriegte Gelenkentzündungen. Mein Arzt sagte: "Du Blödmann, solch einen Wärmeverlust vertragen wir nicht. Auch unsere Vorfahren haben sich immer gegen Kälte und Nässe geschützt." Also dusche ich warm. Aber nur drei Mal die Woche.

Wie ist es mit Haare schneiden? Kann man selbst machen.

Mach ich. Da, wo ich hingucken kann, halte ich die Haare mit dem Bartschneider kurz. Und ansonsten geh ich im Jahr drei Mal für zehn Euro zu einer billigen Friseurin.

Aber Sie kaufen sicher Fertiggerichte. Selber kochen ist billiger.

Also für Essen geb ich das Allerwenigste aus. Zu Hause ernähre ich mich fast nur von Milchprodukten ­ Quark, Joghurt, Camembert, dazu noch Brot. Es gibt hier eine Supermarktkette, die klebt an Artikel, die billiger sind als bei Aldi, einen blauen Punkt und einen grünen Punkt an das, was billiger ist als bei Lidl. Ich hab das überprüft, das stimmt. Wenn meine Kinder da sind, kaufe ich natürlich auch Eier, Tomaten, Obst.

Wissen Sie, wie Sie noch mehr sparen könnten? Treten Sie doch einem Tauschring bei!

Tauschgeschäfte mach ich doch schon! Ich tausche Gartenarbeit, Reparieren, Kücheaufbauen gegen Benzingeld und Verköstigung. Ich hab eben einem Bekannten mit dem Kompressor seine alte Scheune abgestaubt, weil er vielleicht eine Kulturscheune daraus machen will. Eine Schweinearbeit. Da krieg ich jetzt Mittagessen für vier Wochen. Und montags helfe ich bei einer Kinoinitiative: Leinwand auf- und abbauen, kleine Einführung geben ­ damit auch in der Provinz anspruchsvolle Filme zu sehen sind. Dafür krieg ich ein Abendessen und kann zwei Leute ins Kino einladen.

Und wie ist es mit Ihrem Auto?

Das Auto ist ein wunder Punkt. Aber ich will es nicht aufgeben, weil ich konkurrenzfähig bleiben muss. Als ich jetzt einen Probejob hatte, brauchte ich von heute auf morgen das Auto. Und ohne Auto sind Sie hier in der Region Fulda sozial isoliert. Das fängt schon an, wenn ich meine Kinder abhole und zu meinen Eltern fahre, das sind 15 Kilometer -­ da fährt drei Mal am Tag ein Bus.

Für einen einfachen Job bräuchten Sie kein Auto. Es werden laufend Spülhilfen gesucht und Lagerarbeiter.

Ich hab mich ja vorgestellt als Lagerist! Noch zwei Mal angerufen. Nichts. Ich bin mir für nichts zu schade. Wenn die Stadt Fulda jetzt sagen würde: "Herr Pfeffer, wie sieht es aus mit Rasenpflege? Sie kriegen als städtischer Mitarbeiter die 1500 Euro, die Sie brauchen für Ihre Familie", dann mach ich das!

Wieso reichen Ihnen die 1100 Euro Arbeitslosengeld nicht? Das ist ja nicht gerade wenig.

Weil ich eine Familie habe! Ich gebe meiner getrennt lebenden Frau 300 Euro im Monat für die Kinder, das ist eh schon wenig, sie hat auch nur einen Halbtagsjob als Sekretärin. Dann zahl ich 440 Warmmiete für meine zwei Zimmer ­ ich käme ja auch mit einem aus, aber meine Kinder sind wochenends hier. Vielleicht 180 Euro für Essen und Trinken, Haushaltsdinge, Medikamente, 70 für Benzin, 100 für Telefon -­ ich hab schon überlegt, das Handy abzuschaffen, aber ich hab Schiss davor, dass ich zum Sonderling werde, und ich muss auch Kontakte pflegen, um von Stellen zu erfahren. Dann zahle ich 62 Euro für KFZ-Haftpflicht und -Steuer, Teilkasko, Privathaftpflicht, Hausrat- und Rechtsschutzversicherung, 25 Euro monatlich Banküberziehungszinsen, 5 Euro für Rundfunk, 18 Euro Taschengeld für die Kinder. Macht 1200 Euro. Wenn mir nicht meine Eltern mal was zustecken würden und ich nicht meine Lebensversicherung beleihen könnte, ginge das gar nicht. Ich hab keinen Fernseher, das Zeitungsabo hab ich gekündigt ... Das Hemd hier: secondhand ein Euro, die Hose zwei Euro. Und die Turnschuhe hat mir meine Cousine für 30 Euro gekauft, weil ich ihr was repariert habe.

Wieso eigentlich haben Sie Ihre Arbeit als Versicherungsvertreter verloren -­ waren Sie ein Querulant?

Logisch bin ich ein Querulant. (Er grinst.) Nein, das lief ja die ersten acht Jahre ganz gut. Ich war bei einer Versicherung, die mit einer Bank im Verbund arbeitete. Es war da üblich, im Bankcomputer nachzugucken, welcher Bankkunde wo sein Auto versichert hat, das kann man über die Abbuchung sehen, ­ das ist natürlich illegal. Man macht dem Kunden dann ein preiswerteres Angebot, um ihn abzuwerben. Ich bin dann zu dem nach Hause getigert und hab versucht, ihm noch mehr aufs Auge zu drücken ­ Hausrat- und Rechtsschutzversicherung, später noch Lebensversicherung, Bausparvertrag. Die Autoversicherung ist ja nur "der Fuß in der Tür". Deswegen wird da auf dem Kulanzwege auch eine Menge bezahlt. Was alles bei den anderen Versicherungen ­ etwa der Rechtsschutzversicherung ­ nicht versichert ist, sagt man dann natürlich nicht allzu deutlich. Irgendwann hängt einem das zum Hals raus, die Leute so halb über den Tisch zu ziehen.

Sie waren also nicht gut genug.

Ich war nicht der Schlechteste, aber auch nicht der Beste. Ich bin eben eher ein Beratertyp, ich bin ehrlich mit den Leuten. Also war ich Tag und Nacht unterwegs und kam trotzdem auf keinen grünen Zweig ­ ich lebte neben dem Grundgehalt ja vor allem von Provisionen. Oft lag ich nachts wach und hatte Herzrasen. Ich war nur noch am Nörgeln. Und eines Abends kam ich nach Hause, da war meine Frau mit den Kindern ausgezogen. Kurz darauf erkrankte sie schwer. Ich hab mich um die Kinder gekümmert. Dann wurde mir gekündigt, weil fast nichts mehr lief. Ich musste das Haus verkaufen, den Haushalt auflösen, umziehen. Wenn ich da noch dem Alkohol zugesprochen hätte, wie ich das früher gern gemacht habe, wär ich weg gewesen vom Fenster.

Versicherungsvertreter ­ das ist eben nichts für Sie. Sie waren doch 17 Jahre Einrichtungsberater bei Möbelhäusern. Wieso machen Sie das nicht wieder?

Hab ich ja. Ich hab danach tatsächlich wieder Arbeit bei einem kleinen Möbelhaus gefunden. Da bin ich richtig aufgeblüht. Das war ein Augiasstall, ich hab da geschuftet, als wär's mein eigener Laden. Aber der Chef war ein Windbeutel. Als auch das zweite Gehalt zu spät kam, hab ich gesagt: Herr K., ich habe Familie, ich habe Verpflichtungen. Ich krieg jetzt kein Arbeitslosengeld mehr ­ aber Sie kriegen für mich vom Arbeitsamt einen Eingliederungszuschuss von 50 Prozent des Bruttogehalts, sechs Monate lang. Ja, ja, hat er gesagt. Im vierten Monat wieder die gleiche Kiste. Da hab ich gesagt: Herr K., ich werde jetzt meine 200 Überstunden abfeiern, bis mein Gehalt da ist ­ das hatten wir ja bei unserem letzten Gespräch so vereinbart. Da hat er mir gekündigt.

Sie haben ja jetzt einen neuen Job, und der heißt Jobsuche. Suchen Sie jeden Tag mit allem Einsatz?

Klar. Ich hab mich zum Beispiel gerade bei einer Behinderteneinrichtung hier beworben. Ich hab gesagt: Ich weiß, Sie suchen im Moment keine Leute, ich habe diesen Beruf auch nicht gelernt, aber ich kann mit Behinderten gut umgehen, ich könnte in Ihrer Töpferei oder in Ihrer Landwirtschaft praktisch mit den Leuten arbeiten. Und ich suche für den Rest meines Arbeitslebens einen Job, in dem ich auch einen Sinn sehe.

Das Arbeitsamt gibt Ihnen Stellenangebote weiter. Haben Sie schon welche abgelehnt, weil Sie keine Lust hatten?

Keine Lust ­ das gibt's bei mir nicht. Das Arbeitsamt hat mir vielleicht 25 Adressen ausgedruckt. 90 Prozent waren von vornherein nichts. Wegen meines Alters oder weil ich von der Qualifikation her nicht passte. Dann bin ich mit einem Gutschein vom Arbeitsamt zu einem privaten Arbeitsvermittler. Die haben mich bombardiert mit Adressen, aber mit was für welchen! Meist als Selbständiger mit ungewisser Provision. Einmal als Weinverkäufer ­ ich trinke aber keinen Alkohol, wie soll ich da Weinproben machen? Dann sollte ich Werbeflächen auf Landkarten verkaufen. Ich hab das drei Wochen gemacht und zwar mit Einsatz. Nur: Das ist eine sterbende Branche. Die Leute, denen ich das verkaufen wollte, sagten: "Herr Pfeffer! Jeder heute im Außendienst hat ein Navigationssystem. Und die anderen, die sich hier zurechtfinden wollen, die brauchen mit Sicherheit nicht den Fuzzi von Abflussfrei oder den Schreiner XY." In der dritten Woche hab ich genau ein Werbefeld verkauft.

Wenn es hier rund um Fulda keine Arbeit gibt, müssen Sie eben in ein anderes Bundesland ziehen.

Meine Töchter sind 13 und 16, die brauchen mich noch! Auch meine Frau braucht mich als Gegengewicht, die Kinder würden sie sonst unterbuttern. Ich möchte aber auch einfach nicht weg hier! Ich will nicht irgendwohin mit meinen 54 Jahren und völlig neu anfangen! Und dann noch auf die Gefahr hin, dass mir der Job nach ein paar Monaten wieder unter dem Hintern weggezogen wird.

Und Taxi fahren?

Hatte ich überlegt. Aber die Nischen, die man sich vorstellt, die sind oft schon besetzt. Leute, die keine Qualifikation haben, haben meist doch einen Führerschein.

Warum haben Sie auch keine rechte Ausbildung!

Ich hab als Jugendlicher einen Fehler gemacht, für den ich heute büßen muss: dass ich in der Schule ein fauler Hund war. Ich bin zwei Mal sitzen geblieben und musste dann vom Gymnasium abgehen ­ ohne jeden Schulabschluss. Ich hätte meine Chancen besser nutzen können.

Die Sonne ist weit gewandert. Ich will mir noch anschauen, wie er wohnt: am Stadtrand in einem Neubau, 60 Quadratmeter. Die Küche, selbst gebaut, ist top aufgeräumt. Ansonsten ist es wuselig. Überall lehnen Leinwände. An der Wand ein großes schwarzes Bild mit einem rot brodelnden Schlot quer durch. Ein Schlafzimmer, á zwei schmale Schlafsofas für die Kinder im Wohnzimmer. Die einzige freie Fläche ist der Tisch vor der Tür zum Balkon.

Wenn Sie mit Ihrer Frau in einem Haushalt lebten, wäre das billiger. War die Trennung wirklich nötig?

Die hat ja meine Frau vollzogen. Und letztlich war es für die Kinder die beste Lösung. Denn ein Klima, wo man sich tagtäglich um Finanzen und andere Dinge streitet, weil einem das Wasser bis hier steht, das ist Kindern eigentlich nicht zuzumuten. Jetzt gehen wir wieder vernünftig miteinander um. Ist natürlich eine teure Lösung, zwei Haushalte. Vor allem weil ich jetzt als Junggeselle eingestuft werde mit Steuerklasse 1. Das ist eine Sauerei.

Aber ein bisschen was Gutes hat die Arbeitslosigkeit doch: Sie können ausschlafen und auch mal nach Lust und Laune leben.

Ich steh im Schnitt um acht Uhr auf. Hier, mein Kalender, da steht drin, was ich mir jeden Tag vornehme. Morgen zum Beispiel bin ich um 8.15 Uhr auf dem Arbeitsamt wegen Teilselbständigkeit, dann will ich meine Bewerbung für die Freibad-Cafeteria ausarbeiten ­ ich hätte gern, dass da auch ein bisschen Kultur stattfindet; deswegen auch nachmittags ein Informationsgespräch bei der Industrie- und Handelskammer. Und wenn ich mich wo vorstelle, zieh ich mir natürlich Anzug und Krawatte an. Nein, ich lasse mich nicht treiben, sondern nehme mich selbst an die Leine. Aber wenn es dann heißt: "Wir melden uns bei Ihnen", und dann kommt doch die Absage . . .

Aber Sie wissen doch: Immer positiv denken!

Wenn ich morgens in den Spiegel gucke, denk ich manchmal schon: Na, alter Mann, wird das noch was mit dir? Ich hab eigentlich selten trübe Gedanken, aber dieser Druck jetzt durch dieses Papier hier, dieser Antrag auf Arbeitslosenhilfe ­ ich krieg ja bald kein Arbeitslosengeld mehr. Das wären noch mal 240 Euro weniger im Monat! Und schwarzarbeiten will ich nicht, das höhlt das System aus. Es geht mir dabei gar nicht um mich. Aber meine jüngere Tochter will im Sommer mit einer Gruppe an den Plattensee fahren, dass sie auch mal rauskommt aus dieser Beengtheit. Das kostet 300 Euro. Jetzt geht meine Frau zu ihrem Vater und ich zu meinen Eltern. Wie kann man denn von erwachsenen Menschen verlangen, dass sie wieder zu ihren alten Eltern gehen? Meine Mutter wird jetzt 77 Jahre alt und macht sich um ihren 54-jährigen Sohn Gedanken! Wo soll ich denn da Zuversicht hernehmen?

Aber Sie haben doch noch eine Lebensversicherung.

Die muss ich jetzt rückkaufen und verbrauchen. Vorher krieg ich keine Arbeitslosenhilfe. Für jedes Lebensjahr stehen mir 200 Euro zu, das haben sie ja abgesenkt. Ich dürfte also 11 000 Euro behalten, hab aber 13 000. Das ist versteuertes Geld, was ich mir fürs Alter zurückgelegt habe -­ auf Anraten dieses Staates! Nein, ich seh nicht ein, dass den Arbeitslosen nicht mal ein Notgroschen zusteht. Soll ich jetzt zehn Jahre, bis ich dann mal meine spärliche Altersrente kriege, soll ich die ganze Zeit ... ich krieg das nicht in den Kopf, wie ich da leben soll! Man fühlt sich wie früher beim Völkerball: Man wird abgeworfen und steht draußen.

Manche Politiker würden Ihnen jetzt sagen: Statt zu fragen, was das Land für Sie tut, sollten Sie mal überlegen, was Sie für das Land tun können.

Ha! Was tu ich für das Land! Ich bin weltoffen, was in diesem Landstrich nicht selbstverständlich ist ­ die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde hier hat seit der unsäglichen Rede des Abgeordneten Hohmann Hunderte von Drohanrufen bekommen; ich bin Ehrenmitglied im griechischen Verein, ich bin Vorlesepate bei der Stiftung Lesen, ich versuche meine Kinder zu anständigen Menschen zu erziehen, ich war in der SPD ­ da bin ich ausgetreten, als dieser Herr Clement so ungefähr sagte: "Es ist genug Arbeit da, und denen, die nicht arbeiten wollen, denen müssen wir mal richtig Druck machen." Ich hab 40 Jahre für dieses Land geschuftet und in das System eingezahlt. Und was ist mir davon geblieben? Soll ich mich wie ein Eskimo auf eine Scholle setzen und ins Meer raustreiben lassen? Damit hier nur noch Netto-Bevölkerung ist?

Wir brauchen jetzt beide unseren Feierabend. Also noch mal in die Stadt, ins "Casa del gelato", wo Pfeffer jeden Tag einen Cappuccino trinkt. Für 1,70 bei Wirt Mauro, mit dem er sich duzt.

Wenn Sie bald nur noch Arbeitslosenhilfe bekommen, können Sie sich dann noch den täglichen Cappuccino leisten?

Es kann doch nicht im allgemeinen Interesse sein, dass alle nur noch sparen, sparen, sparen und nichts mehr ausgeben! Natürlich könnte ich meinen Cappuccino genauso zu Hause trinken. Ich trink den aber hier, weil ich a) Kommunikation suche und b) weil ich mir sage, ich will mir das einfach leisten. Also, wenn das nicht mehr geht, dann müsste ich schwarzarbeiten.

Zum Schluss eine freundliche Frage: Was wünschen Sie sich von den anderen Menschen im Land?

Zeichen der Solidarität. Dass der Bundespräsident, der Herr Schröder und die anderen Parlamentarier einen Teil ihres Gehalts in einen Fonds einzahlen -­ zum Beispiel für Arbeitslose mit Kindern. Stattdessen redet die Regierung von Elite-Universitäten. Während meine Frau und ich überlegen, die Kinder vom Gymnasium zu nehmen! Die älteste Tochter kommt im Sommer in die Oberstufe, dann muss sie die 40 Euro Fahrgeld selbst zahlen. Woher soll ich das nehmen? Die Politiker haben zu "ihrem" Volk da unten keine Verbindung mehr. Erst heute Morgen sagt der Herr Schröder im Radio: "Wir müssen den Gürtel noch enger schnallen." Also mein Gürtel, der reibt mir schon ganz gewaltig an den Hüftknochen.

PS: Die Behinderteneinrichtung hat Herrn Pfeffer abgesagt, auch mit der Freibad-Cafeteria wurde es nichts. Inzwischen hat sich Günter Pfeffer als Ich-AG selbständig gemacht. Er berät bei der Einrichtung, hilft beim Küchenaufbau oder im Garten. Ein bisschen bang ist ihm schon: "Ich darf auf keinen Fall krank werden."

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Deutschlands Friseure und Gastwirte jubeln! Endlich weniger Kunden, früher Feierabend, weniger im Laden zu putzen! Und auch weniger Arbeit mit dem leidigen abendlichen Geldzählen! chrismon, sei Dank für die guten Ratschläge an alle Erwerbslosen zum finalen Gesundschrumpfen kundengeplagter Mittelständler.

2004 war dieses Interview, sollte es von Ihnen doch als Satire gemeint gewesen sein, so wissen wir heute (2012), dass Herr Sarrazin solches Gedankengut absolut ernst meint.

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Mal zu den fiesen Fragen, "die sich viele Leute nicht zu stellen trauen": welche sind das ? Mir sind keine ungewöhnlichen und " besonders fiesen " Fragen aufgefallen. Alles im normalen Bereich. Und sonst ? Der harsche journalistische Ton, von denen in weißer Weste gefragt, und dem reinen Gewissen. Schimanski wäre mir lieber, und der erwähnte Solidaritätszuschlag ? Durchsetzen! Ansonsten: satirisch nicht so geeignet.
Z.B. Der Rückkauf der Lebensversicherung, ( wenn es denn nun so sein muss ! ) : ist da für die Reise der Tochter nichts drin ? Oder ein wenig Reorganisation in solch einem KONFORMEN und desorganisierten abhängigen Leben ??? An Aktionismus fehlt es ja nicht, nur an der richtigen Organisation. Oder doch ? Ist alles nur Show ? Das dumme ist, dass viele Menschen nur Arbeit und Familie kennen, ohne je nach dem Sinn zu fragen.

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