Foto: Peter Dammann
Kinder begeistert von und begeistern für klassische Musik

Gianfranco Garofalo presst die Lippen aufeinander und hebt den Dirigentenstab. Eine Sekunde Stille, dann wetzt das Orchester los. "Aus der neuen Welt" von Dvorák, vierter Satz. Gianfranco schließt die Augen, rudert mit den Armen, er arbeitet hart. Als das Finale naht, klappt beinahe der Küchenstuhl unter ihm zusammen. Das Publikum klatscht - und Mama zieht den Stecker des CD-Players aus der Dose. Gianfranco verbeugt sich und lacht.

Gianfranco ist fünf. Seit einem Jahr schon spielt der Junge mit den dunklen Augen und dem blassen Gesicht Geige und dirigiert. Familie Garofalo wohnt im Osten von Caracas. Dort, wo helle Wohnblöcke zwischen Grünanlagen stehen, weiße Einfamilienhäuser mit Zitronenbäumen in den Vorgärten. Doch wer Gianfranco besuchen möchte, muss erst mal durch eine andere Welt. Am Autofenster ziehen die Ranchitos vorbei, Ziegelsteinhütten mit Wellblechdächern und vergitterten Fensterlöchern, die auf den Hügeln der Stadt kleben und von weitem so harmlos aussehen wie aufeinandergestapelte bunte Schuhkartons. Nachts aber hallen Schüsse in den Gassen: Das Barrio José Félix Ribas ist das zweitgefährlichste Viertel der venezolanischen Hauptstadt, nur ein paar Hundert Meter vom Haus der Garofalos entfernt.

Er kam abends nach Hause, und sprach nur noch von Musik

Im Wohnzimmer steht ein Glastisch mit schwarzen Stühlen, daneben eine Kommode, liebevoll mit Kinderfotos dekoriert. Gianfrancos Vater ist Flugbegleiter, die Mutter Zahnärztin. "Natürlich wollte ich lieber, dass mein Sohn Fußball spielt", sagt Vicente Garofalo. Barcelona, Brasilien, Eindhoven - die ganze Trikotkollektion hatte er Gianfranco besorgt. "Aber er erfand jedes Mal eine andere Ausrede, wenn er zum Fußball sollte - es ist zu heiß, ich bin müde, mir tut das Bein weh." Wenn es um die Geige geht, jammert Gianfranco nicht. Anfangs war er versehentlich in der Musikschulklasse für Sechsjährige gelandet. Drei Tage lang hatte er Unterricht, von neun bis 18 Uhr. "Er kam abends nach Hause, und sprach nur noch von Musik", sagt seine Mutter.

Gianfranco lernt Geige spielen mit System, einem weltweit einmaligen System. Eine staatliche Musikstiftung, die in Venezuela jeder nur "el sistema" nennt, hat das Land vom Regenwald bis zur Küste mit Núcleos, Musikschulen, überzogen. Die Kinder kommen von überall her, vor allem aber aus den Barrios, den Elendsvierteln. Sie kennen weder Brahms noch Beethoven, sondern die Musik der Straße: Autolärm, Geschrei und Schüsse.

"Amo, lloro, canto, sueño ... Ich liebe, weine, singe, träume", singen die Kinder mit hellen Stimmen. Es ist eines der ersten Lieder, die sie hier lernen. Was eine Note ist, bringt man ihnen erst bei, wenn sie schon musizieren können. Sie drücken ihre kleinen Finger auf Blockflöten und streichen Violinen, die gerade mal so lang sind wie ein Unterarm. Dass Gianfranco mit Kindern aus dem Barrio in einem Orchester sitzt, scheint erst mal nichts Besonderes zu sein. In einem Land wie Venezuela, in dem eigentlich niemand auf die Idee kommt, jemanden aus der Unterschicht zu einer Party einzuladen, ist es eine Sensation.

"Gustavo macht es auch so! "

"Achtung! ", ruft Gianfranco und klopft energisch auf den Tisch, als müsse er hundert Musiker zur Ruhe bringen und nicht seine Eltern, seine 13-jährige Schwester Andreína, die Cello spielt, und seinen Opa, der inzwischen auch ins Wohnzimmer gekommen ist. "Gustavo macht es auch so! " Gustavo, der Dirigent des Simón-Bolívar-Jugendorchesters, ist der Grund, weshalb Gianfranco einen Taktstock besitzt. Er ist sein Held.

"Muchachos, Leute, so geht das nicht! " Gustavo Dudamel verzieht das Gesicht. Die Töne des Orchesters waren nicht unsauber, aber: "Da war kein Leben drin! " Dudamel zieht das hellblaue Hemd aus, wirft es über eine Stuhllehne. "Muchacho, ich will kurze Töne", wendet er sich an den Trompeter. "Da ba ba ba bamm! " Er stampft den Takt mit dem Fuß, dass die schwarzen Korkenzieherlocken springen. Dann beugt er sich so tief zu den Cellisten hinunter, als wolle er nach den Saiten greifen - die Streicher werden laut, bedrohlich laut. Dudamel pflügt durch das Stück, Pendereckis "Sieben Tore von Jerusalem", er schüttelt sich und hüpft am Ende einen halben Meter in die Luft. Perfektion, Emotion und südamerikanisches Temperament - diese Mischung reißt selbst die reserviertesten Konzertbesucher vom Sitz. Als das Jugendorchester in London Leonard Bernsteins "Mambo" spielte, tanzte der ganze Saal mit den Musikern.

Der Probenraum im neuen Musikzentrum ist mit bunten Sitzen bestückt, eine moderne Orgel streckt ihre Pfeifen waagerecht in den Saal. Die Wände können aus- und eingefahren werden - ein Computer merkt sich das optimale Klangprofil für jede Orchestergröße. Auch jetzt, während Dudamels Orchester Pause macht, summt und klingt das ganze Gebäude. Jedes Mal, wenn die Fahrstuhltür sich öffnet wie ein Vorhang, schiebt sich ein Cello ins Foyer, ein Koffer mit einer Querflöte, ein Geigenkasten. Irgendwo schmettert eine Trompete. In einem der quadratischen Übungsräume sitzt eine Geigerin hinter der Glastür und übt ein Tremolo. Aus dem Auditorium hört man Hämmer, dort wird noch gebaut. Jede Etage hat Internetanschluss und jeder Schüler Zugriff auf eine digitale Musikbibliothek. 25 Millionen Euro hat Tomás Lugo, Venezuelas wohl bekanntester Architekt, in diesem Kasten aus Waschbeton und Stahl verbaut. Sieben solche Zentren sollen im Land noch entstehen - in Europa findet sich kaum ein vergleichbares. Eine Welle feuchtwarmer Luft drückt ins Foyer. Es ist offen, wer auf der Terrasse steht, sieht von oben in dichtes Grün, den Parque Los Caobos. Nach links fällt der Blick auf die grauen Hochhäuser der Innenstadt. Auf den Hügeln flirren die bunten Barrios.

Sein Dirigentendebüt hatte Dudamel mit zwölf.

"Hey Muchachos! Machen wir weiter?" Wieder der Penderecki, eine wuchtige, schwierige Sinfonie. Dudamel streckt die Arme zur Seite und schließt die Augen. Seine Fingerspitzen vibrieren, als empfinge er Schwingungen.

Sein Dirigentendebüt hatte der Sohn eines Salsamusikers mit zwölf. Ein paar Jahre später löste er den damaligen Chef des Jugendorchesters ab, und auf einmal stand kein Fünfzig-, sondern ein Fünfzehnjähriger auf dem Podest. "Es war irgendwie beängstigend. Gustavo war innerhalb weniger Wochen zum Mann geworden", sagt eine junge Frau, die früher mit ihm im Orchester war. Strikt und fordernd wirkt er. Nicht verbissen, aber versessen. Jetzt ist Dudamel 27, er hat einen Plattenvertrag mit der Deutschen Grammophon und das Image eines Jimi Hendrix der Klassik. Fährt er von seinem Haus etwas außerhalb von Caracas zur Probe in die Stadt, wird schon mal die Autobahn gesperrt. Kleine, irgendwie quadratische Leibwächter sind seine ständigen Schatten. Nach jedem Konzert scharen sich die Frauen um ihn, manche könnten seine Großmütter, andere seine kleinen Schwestern sein. "Gustavo, ich liebe dich! " - Es ist fast wie bei Tokio Hotel. Er posiert für Erinnerungsfotos, schreibt Autogramme und lächelt. Gustavo zieht. Wenn Gustavo kommt, kommen auch die Journalisten, wenn Gustavo kommt, sind die Karten für die Konzerte in einer Viertelstunde ausverkauft.

Und wenn Chávez ruft, dann kommt Gustavo. Auch wenn er, wie im Mai 2007, gerade in Schweden ist, als ihn der Anruf von Staatspräsident Hugo Chávez erreicht. Nur Stunden später landet Dudamel in Caracas und dirigiert ein Jugendorchester. Mit der venezolanischen Nationalhymne geht um Mitternacht ein neuer Fernsehsender auf Sendung. RCTV, den ältesten Privatsender des Landes, gibt es von da an nicht mehr, die Lizenz wurde einfach nicht verlängert - ohne weitere Begründung. Jetzt gibt es Staatsfernsehen und damit vor allem Präsidentenfernsehen. Das Sistema muss behilflich sein bei solchen spontanen Ideen der Regierung. Etwa 30 Millionen Dollar pumpt sie im Jahr in die Musikzentren, das verpflichtet zu Dankbarkeit. Das Sistema und sein Orchester sind ein Aushängeschild für das ganze Land, nicht nur Gustavo Dudamel, der ab 2009 die Philharmoniker in Los Angeles dirigieren wird. Es gibt auch andere Sistema-Exportschlager: Kontrabassist Edicson Ruiz, das jüngste Mitglied in der Geschichte der Berliner Philharmoniker. Oder der Geiger Aléxis Cárdenas, mittlerweile in Frankreich. Chávez nennt sie "Kinder der Revolution" - auch wenn das Sistema schon viel älter ist.

Foto: Peter Dammann

"Die spielen wie um ihr Leben."

Gianfranco übt Tonleitern. In seiner Klasse sitzen heute nur zehn Schüler, in anderen fast 50. Zwei Lehrerinnen und 50 Kinder, die vor drei Wochen das erste Mal in ihrem Leben eine Geige in der Hand hielten. Einem kleinen Mädchen ist ein Zahn herausgefallen, es rennt immer wieder nach vorn und zeigt die Lücke. Ein kleiner Junge hat den Kopf in den Nacken geworfen und schläft. Ein anderer sitzt zusammengekauert auf seinem Stuhl und lutscht am Daumen. Aber sie halten durch. In drei Tagen sitzen vielleicht die ersten Töne, in drei Wochen ganze Passagen, und in drei Monaten spielt das Orchester "Alle meine Entchen". Disziplin ist nicht leicht, wenn man fünf Jahre alt ist, erst recht nicht, wenn man aus den Barrios kommt. Es gibt Kinder, die schreien oder greifen ihre Lehrer mit spitzen Buntstiften an. Aber die Musik holt sie in eine andere Welt, wenigstens für ein paar Stunden. Und die Gesichtszüge des strengen Lehrers mit der Narbe auf der Wange werden für eine Sekunde weich, wenn seine Streicher in der gekachelten Kantine des Núcleos zum ersten Mal fehlerfrei Tschaikowsky spielen. "Die Aggressivsten sind die besten Musiker", sagt er. "Die spielen wie um ihr Leben."

Langsam wird Gianfranco müde. "Nimm mal den zweiten Finger höher! ", mahnt ihn der Lehrer. "Schau mal, halt sie lieber so", rät ein Mädchen ihrer Freundin mit der Geige. Dann lachen sie und verschwinden in die Pause. Endlich. Gianfranco tobt über den Flur der Musikschule, springt drei Treppen auf einmal hinunter und wischt durch die Tür ins Freie. Er sei hippelig geworden durch das ständige Sitzen, meint seine Mutter. Selbst im Schlaf klopft er mit dem Fuß ans Bettende, irgendeinen Takt, einen Rhythmus. Alle, die mit dem Sistema in Berührung kommen, sind ständig in Bewegung. "Ruhe heißt ewige Ruhe", sagen sie.

Den Spruch haben die Musiker von José Antonio Abreu, 69, den sie den "Maestro" nennen. Abreu ist der Gründer des Jugendorchesters, und er hat das Sistema ins Leben gerufen. Das war 1975, als die beiden Sinfonieorchester, die es damals in Venezuela gab, ausschließlich mit ausländischen Profimusikern besetzt waren. Es war auch die Zeit des Ölbooms, und so gelang es dem populären Komponisten, das Gesundheitsministerium ins Boot zu holen, um die musikalische Ausbildung von Kindern zu subventionieren. Heute gehören fast 300 000 Kinder und 15 000 Lehrer zu diesem System, 800 Musikschulen verteilen sich übers Land. Abreu reicht das noch nicht. Eine Million Kinder sollen es werden. Wer die wachen Augen hinter der dicken Brille länger betrachtet, der zweifelt nicht daran, dass er es schafft. Die Wartelisten in einigen Núcleos sind oft Monate vor Anmeldeschluss voll.

Jetzt steht der Maestro mit gebücktem Rücken am Bühnenrand und beobachtet Gustavo. Abreu lächelt - wie ein Großvater über seinen Enkel. Das Handy klingelt, er strafft sich. Abreu ist immer erreichbar, selbst um vier Uhr morgens. Als er einmal im Park überfallen wurde, überließ er den jugendlichen Räubern, die ihn umstellten, alles. Bloß das Handy mit der Stummelantenne verteidigte er, bis sein Begleiter sein eigenes herausrückte.

Die Kinder bringen auch ihren Eltern etwas bei

Die Rastlosigkeit scheint zum Sistema zu gehören, schon die Kleinsten haben sie verinnerlicht. Die Kinder haben ein volles Programm. Um sechs Uhr morgens gehen sie aus dem Haus, um zwölf endet die Schule, um zwei beginnen die Proben, sie dauern bis 18 Uhr. Ist es Drill, eine 60-Stunden-Woche von Montag bis Samstag, für Sechsjährige, die toben wollen, sich bewegen? Gianfrancos Vater schüttelt den Kopf. "Der will ja sowieso nicht Fußball spielen. Und was machen die Kinder denn sonst, wenn sie mittags von der Schule heimkommen? Sie schauen Fernsehen oder rennen auf der Straße herum." Dann kommen die falschen Freunde, die Banden, die Drogen. "Aber so lernen sie ein Instrument und können sich ehrlich hocharbeiten, etwas werden! " Die wenigsten schaffen es ins Jugendorchester, aber die meisten bleiben im Sistema: als Musiklehrer, Dirigenten oder Instrumentenbauer. "Außerdem bringen die Kinder auch ihren Eltern etwas bei. Die wenigsten kennen vorher klassische Musik. Das ist Bildung, das verändert ganze Familien", ergänzt Gianfrancos Mutter. Bei Garofalos läuft im Autoradio nicht mehr nur der monotone Bass des Reggaeton. Seit der Kleine Geige spielt, liegt im Handschuhfach auch eine CD mit Beethovens Violinkonzert.

"Es geht nicht darum, die Kinder zu bekehren", sagt Andrés Gonzáles und schiebt einen kleinen Trompeter vor sich durch die Tür. "Es geht darum, sie aus ihrem gewohnten Umfeld herauszuholen." Der 25-Jährige dirigiert das Kinderorchester im Núcleo Guarenas. Ohne Brille und mit ein paar mehr Locken wäre Andrés der perfekte Dudamel-Klon. In allen Schulen gibt es solche Dudamels. Und dann erzählt Andrés von einem Jungen, mit dem er neulich nach einer Probe ins Gespräch kam. Vier Geschwister, das fünfte ist unterwegs, der Vater arbeitet nicht, nur die hochschwangere Mutter. Sie leben und schlafen in einer Wohnung mit einem einzigen Zimmer, "so groß wie dieser Raum hier". Er zeigt auf fünfzehn Quadratmeter um sich herum. "Solche Kinder gehen zu Hause unter. Hier nicht. Sie können sich nicht hängen lassen, weil dann das ganze Orchester nicht klingt. Sie finden Freunde, fühlen sich als Teil von etwas Wichtigem." Er denkt kurz nach. "Sie sind überhaupt einmal wichtig."

Als die Wunderkinder aus den Elendsvierteln sehen sich die jungen Orchestermitglieder aber nicht. Zur Unterschicht von Caracas gehören sie nicht - oder nicht mehr. Aber vielleicht würden sie dazugehören, ohne Abreu, ohne die Andrés' und Dudamels.

Zum Beispiel Lennar. In Los Chorros, Gianfrancos Musikschule, die gleichzeitig ein Heim für straffällige Jugendliche ist, läuft der junge Mann mit seinem Klarinettenkoffer am Spielplatz vorbei, grüßt kurz, lächelt schüchtern. Die fingerlange Narbe am Kinn bewegt sich dabei. Lennar war drogenabhängig und hatte wegen schweren Raubs schon neun Mal im Gefängnis gesessen, als er mit 15 ins Sistema kam. "Hält sich ganz anders als eine Pistole", sagte er, als er das erste Mal in seinem Leben eine Klarinette in die Hände bekam. Heute studiert er am Konservatorium. Oder die 16-jährige Andri. Sie wohnt mit ihrer Großmutter in Sarria, einem der gefährlichsten Barrios der Stadt. Ihr Vater wurde dort erschossen, die Mutter starb kurz darauf. In Andris Alter hat man eigentlich einen Freund, geht in die Disco, hat Träume. Andri hat ihre Geige, einen straffen Stundenplan und ein Ziel: das Simón-Bolívar-Jugendorchester.

Im Probensaal ist seit zehn Minuten Pause, doch die Hälfte des Orchesters ist noch im Saal. Dudamel scherzt mit den Cellisten. Er ist ein Teil des Orchesters, keiner, der vorne steht und klarstellt, wer der Meister ist. "Wenn die ganze Welt wie dieses Orchester funktionieren würde, dann wäre sie eine andere", sagt er. Fetzen von Ravels "Bolero" schwingen durch die Luft. An einer Wand steht ein Geiger und spielt ein paar Takte aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten". "I am a strange guy" steht auf seinem T-Shirt. "Wir spielen nicht einfach, wir leben unseren Beruf", sagt Vanessa Matamoros, 22, eine der zwölf Kontrabassisten. Sie ist zierlich, die dunkelbraunen Haare fallen glatt auf die Schultern. Während sie erzählt, lehnt sie ihren Kopf an den Hals ihres Kontrabasses. "In meiner Freizeit übe ich, und wenn ich nicht übe, will ich nur schlafen." Ihre Freunde verstehen das. "Sie sind alle im Orchester. Es ist für mich wie eine Familie." Eine Familie, die jeden rauswirft, der nicht gut genug ist. Regelmäßig bitten Abreu, Dudamel und eine Jury zum Probespielen. In allen Ecken des Landes sitzen genügend Talente, um jeden Platz zehnmal zu besetzen.

Gianfranco hat Dudamel noch nie getroffen. Auf seiner Geigentasche kleben Fotos seines Idols, umrahmt von einem Band in Gelb, Blau und Rot, den Farben der venezolanischen Flagge. Auf dem Bild daneben ein kleiner, stolzer Dirigent vor seinem Orchester. Es ist Gianfranco. Vermutlich gibt es so ein Foto auch von Gustavo Dudamel. Ob er so gut wie sein Vorbild werden möchte? "Nein", antwortet Gianfranco, packt den Taktstock wieder in die Tasche und lächelt. "Besser."

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