Alles scheint möglich heute Abend: Die große Freiheit. Die totale Faulheit. Wie schaltet man um auf Wochenende?
07.10.2010

Freitag, 18 Uhr. Anna liegt in der Badewanne. Schön warm hat sie es sich gemacht, im Radio sendet NDR 2 gerade The Kooks, Indierock, gut zur Entspannung. Die Schule war um halb vier zu Ende, und während sie an anderen Tagen gern mit der Freundin einen Kaffee trinkt, zog es Anna heute so schnell wie möglich nach Haus. Heute ist Freitag, und freitags ist Partytime. Es wird spät, oder besser gesagt, früh werden. Vor vier Uhr wird Anna wohl nicht im Bett liegen. Also muss sie jetzt Kraft sammeln.

Vor vier Uhr wird Anna wohl nicht im Bett liegen. Also muss sie jetzt Kraft sammeln.

Vor dem Wannenritual ist Chillen angesagt. In ihrem Zimmer, vor dem Laptop mit Fernsehantenne. Pro 7 schauen, "Taff": "So ne richtig blöde Klatschsendung." Am liebsten wäre Anna dann allein in der Wohnung, doch heute sind alle da. Der 16jährige Bruder Felix; die Mutter Martina, die im Schichtdienst in der Dementenpflege arbeitet, und Vater Michael, freiberuflicher Kameramann.

Also macht sie sich heute nicht allein Imbiss, sondern isst zusammen mit der Familie. Es gibt Fisch, freitags ist Markttag, und wenn Michael oder Martina Zeit haben, kaufen sie morgens ein. Am Familientisch geht es um nichts Besonderes. Man plauscht sich so durch, jeder erzählt, was er am Abend machen wird. Die Eltern gehen ins Kino, Felix bleibt zu Haus und hört seine Musik.

Annas Haare sind noch nass, die wird sie später föhnen, eigentlich das Aufwendigste am gesamten Abendstyling. Sowieso will sie sich immer "wohlfühlen" in ihren Klamotten, also wird sie heute die Jeans anlassen und nur das Longshirt gegen das kurzärmlige Hemd mit Puffärmeln austauschen. Ein Freitag ohne Party? "Geht gar nicht", sagt Anna. Draußen regnet es wie aus Kübeln, doch das würde sie nie abhalten. Pragmatische Konsequenz: Stiefel statt Pumps, damit lässt es sich besser zur U-Bahn radeln, und es ist auch bequemer nachher beim Tanzen.

Ein Freitag ohne Party? "Geht gar nicht"

Was steht heute an? Am frühen Abend trudeln die ersten SMS und Mails herein. Vanessa hat "sturmfrei" und fragt, ob sie nicht mit Izumi, Nora und Eva vor dem Ausgehen zu ihr nach Hause kommen wollen: "Und dann in die 'China' - was meint ihr?" Die "China Lounge" ist ein Club auf der Hamburger Reeperbahn. Verlockend: Freitags haben Mädchen freien Eintritt, wenn sie sich vorher online anmelden. Das macht Anna jetzt schon mal vorsorglich und beantwortet dann noch ein paar andere SMS mit anderen Einladungen.

Freut sich Anna auf den Abend?"Irgendwie schon", aber irgendwie ist das auch alles etwas langweilig. "Die gleichen Freunde, die gleichen Cliquen, die gleichen Clubs ich wette, wir treffen heute Abend in der 'China' die halbe Schule." Bevor sie losgeht, bestückt sie noch ihre Handtasche. Personalausweis für die Kontrolle vor den Clubs, möglichst sonst keine Wertsachen, auf dem Kiez, der Hamburger Ausgehmeile, wird viel geklaut. Aber das "Uno"-Kartenspiel hat sie immer dabei. Vor ein, zwei Uhr ist nichts los, da muss man sich in der Wohnung oder in einem Café die Zeit vertreiben. "Spielen", sagt Anna, "bringt Laune, und außerdem vergeht die Zeit schneller."

Sonntag, 18 Uhr, ist Anna im Fitnessstudio, eine Stunde Pilates, das bringt sie wieder in Schwung: "Das brauch ich zum Runterkommen vom Feiern." Den Tag über war sie in der Wohnung, gemütliche Hausklamotten, Zimmer aufräumen, Wäsche waschen. Außerdem stehen noch ein paar Schularbeiten an. Im Sommer will Anna ihr Abitur mit einer guten Note bestehen, seit einigen Monaten hat sie der Ehrgeiz dafür gepackt. Deshalb ist auch klar, dass sie heute nicht zu spät schlafen geht. Vielleicht noch "Tatort" gucken mit den Eltern. Mal sehen.

Bequeme Hose und Pullover übergestreift und die dicken Wandersocken

Freitag, 19 Uhr. Es ist fast zwei Stunden später geworden als normalerweise an einem Freitag, heute gab es einfach zu viele E-Mails zu beantworten, "Ihnen ein schönes Wochenende, Angelika Weil", Verlockung des Feierabends. Aber wie immer sollte alles Wichtige abgeschlossen sein, "sonst denke ich die ganze Zeit an Montag und was mich dann erwartet". Endlich ist Angelika Weil zu Hause, schnell raus aus dem schwarzen Hosenanzug und den feinen Schuhen, bequeme Hose und Pullover übergestreift und die dicken Wandersocken von Falke, einen Tee aufgegossen, Stövchen angezündet, ausgeatmet. Sie sitzt in der Küche ihrer Altbauwohnung, ein kleiner Holztisch, zwei Stühle passen daran, ein altes Küchenbüfett steht in der einen Ecke, eine antike Kommode in der anderen; gemütlich.

Die dezent dunkelrot geschminkten Lippen erinnern noch an die Abteilungsleiterin Weil, aber nun ist sie für die nächsten zweieinhalb Tage nur noch Privatperson. "Dieser Moment ist der netteste, da liegt das Wochenende so jungfräulich vor einem", sagt sie. Langsamkeit, Stille, wunderbar. Manchmal trifft Angelika Weil freitagabends noch Freunde in der Stadt, sie essen, trinken, klönen; oder sie bummelt über die Frankfurter Einkaufsmeile, die Zeil, stromert durch Buchhandlungen, Einrichtungsgeschäfte. Heute aber ist ein Zu-Hause-Abend: Das Handy liegt unbeachtet in der Handtasche, das Radio bleibt aus, auch der CD-Spieler, erst mal jedenfalls, Hintergrundgedudel mag sie gar nicht. Angelika Weil hat in den vergangenen fünf Tagen genug gesprochen, genug gehört. "Wenn ich noch reden kann, telefoniere ich", sagt sie und gießt sich eine weitere Tasse Tee ein. Heute kann sie noch reden - und ruft bei ihrem guten Freund Gunnar an und bei der Großtante. "Hallo liebe Helene, wie geht es dir?"

Füße hoch

Danach ist wieder Ruhe, Angelika Weil isst ein Brot mit Käse, wirft einen kritischen Blick durch ihre Zweizimmerküchebad - aufräumen, staubsaugen, Wäsche waschen noch nicht nötig, also: Füße hoch. Sie legt sich auf ihr braunes Ledersofa im Wohnzimmer, "Aaah", mummelt sich in die grüne Wolldecke. "Fernsehen hilft auch ganz prima beim Runterkommen von der Arbeitswoche; amliebstenenglischeKrimiverfilmungen, bloß keine Gameshows oder Talkrunden", sagt sie.

Der Freitagabend ist der Auftakt zu Angelika Weils Erholphase, die anhält bis Montag früh. "Mein kleiner Abstand", nennt sie sie - im Gegensatz zum Urlaub, dem großen Abstand. Schwimmen gehört zum Wochenende dazu, ausgiebig frühstücken mit Ei und Zeitung. Wenn es geht, macht Angelika Weil keine Termine, lieber trifft sie sich auf Zuruf: "Hallo Michaela, hast du Lust, mich auf den Flohmarkt am Mainufer zu begleiten? Oder nach Alsfeld, da ist wieder Antikmarkt ..." Die Gegenstrategie zum durchgeplanten Alltag.

Museumsbesuche als Gradmesser für Stress

Fünf Jahre war Angelika Weil zwischen Berlin und Frankfurt gependelt, aus dieser Zeit weiß sie, was es heißt, die Woche unter Druck zu beginnen: "Da ist man angespannt, den Wecker zu überhören, den Zug zu verpassen, zu spät anzukommen - und schläft schlecht." Nun arbeitet die studierte Apothekerin und Germanistin wieder in Frankfurt und genießt die Sonntagnachmittage, an denen sie am liebsten Ausstellungen besucht, im Städelmuseum oder in der Villa Metzler. Sie saugt alles auf, um gedanklich ganz weit weg zu sein von der Arbeit. "Das fühlt sich dann an, wie Licht ins Herz zu tragen", sagt sie und grinst, weil es hochgestochen klingt und es doch genau trifft. Die Museumsbesuche sind aber auch ein Gradmesser für Stress: "Wenn ich vor einem Michelangelo oder einem Rodin stehe und nicht wahrnehme, was ich da anschaue, sondern innere Monologe mit Mitarbeitern führe oder in Gedanken Meetings plane, dann ist das ein Alarmsignal, dann schaffe ich es nicht mehr, mich zu entspannen", sagt sie. Kommt aber nur selten vor.

Daher hält sie sich auch eisern an ihre persönliche Sonntagabendregel: nie nach null Uhr ins Bett, sonst ist sie nicht ausgeschlafen. "Am Montagmorgen beginnt es dann richtig zu rattern", sagt sie. Ein erster Blick aufs Blackberry, Instantkaffee ohne Frühstück, Businesskostüm und Lippenstift, erwartungsvolle Konzentration, ab zur S-Bahn, um neun sitzt sie am Schreibtisch. Wann würde sie ein Wochenende als perfekt bezeichnen? "Ganz klar: wenn ich mich danach wieder auf den Alltag freue! "

Freitag holt ihn Papa ab

Freitag, 15 Uhr. In der Ümi, der Übermittagsbetreuung der Kölner Grundschule Zwirnerstraße, herrscht Hochbetrieb. Die meisten Kinder werden heute früher abgeholt als sonst, auch Oskar Lüke, 8. Montags bis donnerstags tapert Oskar gegen 16 Uhr alleine los, vom schweren Dinoranzen sichtlich in die Knie gezwungen.

Aber heute ist Freitag, und Freitag holt ihn Papa ab. Papa himself, und zwar schon um 15 Uhr. Heute schleppt Papa die Dinos, wünscht den Hortbetreuern ein schönes Wochenende und versucht auf dem kurzen Heimweg zu checken, was ansteht für den Rest des Nachmittags. Aber, klar, Pläne sind nix für achtjährige Jungs. Vielleicht kommt der Fritz nachher oder der Bela. Oder Oskar und Fritz gehen zusammen zum Bela. Ist ja egal, ist ja Freitag, kein Hort mehr, kein Schlagzeugunterricht und keine Hausaufgaben. Klar ist nur eins. Der Dinoranzen fliegt im Flur in eine Ecke zwischen Gummistiefel und Einkaufskorb. "Wer auch immer das Wochenende erfunden hat", sagt Reinhard Lüke, der Vater von Oskar, "der hat es für diesen einen Moment erfunden; dass der Ranzen in die Ecke fliegt und bis Montag früh nicht mehr angerührt wird."

Ein Abend, der "total zweckfrei" ist

Reinhard Lüke ist ein cooler Papa. Medienjournalist, 52, kocht gern, macht den größeren Teil des Haushaltes, weil seine Frau gleich zwei Jobs hat und ein Ehrenamt. "Wenn ich Freitag um halb drei in die geputzte Bude komme, dann fängt für mich das Wochenende an", sagt Lüke. Freitag ist der einzige Abend, an dem er definitiv nicht arbeitet, weil er keine Sonntagszeitung als Auftraggeber hat. Der einzige Abend, der "total zweckfrei" ist, sagt Lüke, "so richtig lazy. Ich muss die ganze Woche so viele Leute sprechen, ich will freitags echt keinen sehen." Lieber: Oskar abholen, den zehnten Espresso brühen, dazu die zehnte Zigarette rauchen, den "Spiegel" endlich zu Ende lesen, bevor der neue kommt. In der Küche rumhocken, sich langsam aufs Wochenende eingrooven. Wo am besten gar nichts geplant ist, "nichts Grandioses jedenfalls", sagt Lüke. Vielleicht rausgehen an den Rhein, vielleicht was Besonderes kochen. Vielleicht Sex, dafür sind "die Rahmenbedingungen am Wochenende ja günstig".

Es klingelt denn doch ziemlich oft, während Lüke seinen "Spiegel" in der Küche liest. Der Fritz braucht Gummistiefel, der Bela sucht seine Spielzeugknarre, und um 18 Uhr kommt Matthias, der Vater von Fritz. Werktags geht das ratzfatz: Kinderbesuche werden "spätestens um 18 Uhr" abgeholt, sagt Lüke. Müssen ja pünktlich abendessen und ins Bett. Aber heute ist Freitag. Und so hockt der Fritz-Papa, der doch nur schnell sein Kind abholen wollte, fast eine Stunde in der kleinen Küche, raucht eine Zigarette, und Lüke macht den ersten Rotwein auf. Heute gehen ja sowieso alle spät ins Bett. Die Kinder lenken ihren ferngesteuerten Laster kreuz und quer durch die Erwachsenenbeine in der kleinen Küche, "Papa, kann ich nicht doch hier übernachten?", nervt Fritz. Nee, kann er nicht, aber in Ruhe zu Ende spielen, das geht heute schon, ist ja Freitag.

Entschleunigung fängt freitagmittags an

Um 18 Uhr kommt die Mutter, Astrid Hage, 44. Als Frau für die Öffentlichkeitsarbeit ist sie abwechselnd im Kölner Schokoladenmuseum und im Kindertheater. Diesen Freitag kommt sie aus dem Museum. Und sie ist Vorsitzende im Förderverein der Schule. Hart getaktete Woche. "Meine Entschleunigung", sagt sie, "fängt freitagmittags an." Da dauert die Mittagspause im Büro schon mal fünf Minuten länger, man trinkt noch einen Kaffee, packt zeitig seine Sachen. "Dann bummle ich einfach so durchs Viertel", sagt sie, "Freitagnachmittag triffst du alle berufstätigen Mütter, es ist wie im Dorf."

20 Uhr, Kumpel und Kumpel-Papa sind endlich abgezogen, und die Kleinfamilie fläzt sich auf ihren Lieblingsort: das große Bett. Heute gibt's "Wallace und Gromit" auf

Pro 7 mit Chips und Cola. Das dauert fast bis 23 Uhr, aber morgen ist ja Samstag.

Und Sonntag, 18 Uhr? Ist einfach Sonntag, sagen die beiden, beschleunigt wird erst Montag. Erst Montag früh guckt Oskar in seinen Schulranzen und findet die Rest-Stulle von Freitag. Astrid checkt ihre E-Mails und Reinhard seine Aufträge. Ach doch, eins macht man denn doch am Sonntagabend. "So eine Minibilanz", sagt Lüke: "War es gut? Oder war es ein lost weekend?" Was wär denn das, ein gutes Wochenende? "Ein Wochenende, das wir bewusst und voller Genuss vergammelt haben", sagt Astrid. Dann kann ja Montag die Geschwindigkeit wieder losgehen.

Er freut sich schon den ganzen Tag darauf.

Er freut sich schon den ganzen Tag darauf. Auf diese kleine Euphorie, die in ihm hochsteigen wird, sobald er um Punkt fünf Uhr den Computer herunterfährt. Während für manche Kollegen am Freitag die Arbeitswoche allmählich ausklingt, hat Arne Neumeyer noch mal richtig Schwung geholt. Ist früher als sonst aufgestanden, hat Schmutzwäsche und Kulturbeutel in seinen Koffer gepackt, ist eher ins Büro gefahren, wo ihm die Arbeit leichter von der Hand geht.

Eine Stunde später dann: rein in den ICE von Frankfurt am Main in Richtung München, Sitzplatz suchen. Wählerisch darf er heute nicht sein, der Zug wird rappelvoll, zum Glück ist Neumeyer früh genug dran, sonst müsste er stehen. Hier, ein Sitzplatz, sogar in Fahrtrichtung und am Fenster! Reisekissen rausholen, Ohrenstöpsel reinstecken, Augen zumachen. Dankbarkeit, sobald der Zug rollt. Er versucht zu schlafen. Geht nicht, zu voll, zu laut, zu stickig hier drin, und dann auch noch der freundliche Zugführer, der Neumeyer über den zugestiegenen "mobilen Brezelverkäufer" informiert.

Dösen muss also reichen. Seit zwei Jahren arbeitet Neumeyer wochentags in Frankfurt als PR-Berater und fährt am Wochenende zu seinem Mann. "Bis ich in München bin, will ich so wenig wie möglich vorhanden sein." Er hat jetzt drei Stunden Fahrzeit, um die Arbeitswoche hinter sich zu lassen und um Anlauf zu nehmen für sein großes Ziel: "Ich wünsche mir ein Wochenende, das maximal normal ist." Ein Wochenende, randvoll mit dem Alltag, den sein Mann und er während der Woche nicht miteinander teilen.

In München angekommen, steigt er in die U-Bahn, dann in den Bus, dann ist er endlich daheim. Noch schnell die Waschmaschine einschalten, und das Wochenende kann beginnen. Sein Mann, ein Unternehmensberater, mit dem er seit 18 Jahren zusammen ist und der während der Arbeitswoche in halb Europa unterwegs war, wartet schon auf ihn.

Das Projekt Wochenende wird schwere Arbeit

Das Projekt Wochenende wird schwere Arbeit. Manchmal gelingt sie, zum Beispiel wenn die beiden entspannt stundenlang frühstücken. Wenn sie zur Ruhe kommen, durch München spazieren, in die Oper oder ins Museum gehen. Und manchmal misslingt das Projekt Wochenende. Weil sie es mit zu vielen Erwartungen vollstopfen.

Mit zu vielen Erwartungen vollgestopft

Zum Beispiel wenn sie über die vergangene Arbeitswoche reden. Besser gesagt: wenn Neumeyer redet. Denn sein Mann schweigt dann. Er hat etwa zwölf Stunden am Tag gearbeitet - und will wochenends partout nicht daran erinnert werden. Neumeyer muss über seinen Job reden, um Abstand zu gewinnen. Sein Mann muss darüber schweigen. "Häufig fremdeln wir. Manchmal entsteht Nähe erst am Sonntagnachmittag, kurz bevor ich wieder nach Frankfurt fahre."

Sonntag, 18:55 Uhr, Hauptbahnhof München, der Zug fährt ab. Der Abschied war diszipliniert, die beiden sind das ja gewöhnt. Und wieder: Sitzplatz suchen, Reisekissen raus, Ohrenstöpsel rein, Augen zu. Brezelverkäuferdurchsagen. Jetzt liegen wieder drei Stunden Zugfahrt vor Neumeyer, "bleierne Zeit". Nach der Ankunft in Frankfurt um 22:05 Uhr fährt er heute direkt ins Büro, um schon ein wenig vorzuarbeiten. Und um noch nicht in seine "Schuhschachtel" zu müssen, wie er sein 32 Quadratmeter großes Apartment nennt. Dort angekommen, schaltet er den Fernseher an und guckt eine Talkshow. Ton aus, stattdessen hört er "Französische Suiten" von Bach. "Ich finde es angenehm, den Leuten beim Reden zuzusehen, aber nicht zuhören zu müssen." Vor eins kann er meist nicht einschlafen.

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Flugzeug aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.