Colin Firth auf Oskar-Kurs
26.01.2011

Er wollte und sollte eigentlich nicht König werden: Der britische King George VI., Vater der heute so beliebten Elisabeth II., war Stotterer und als zweitältester Sohn in der beruhigenden Gewissheit aufgewachsen, nicht selbst den Thron besteigen und öffentlich sprechen zu müssen. Doch dann verzichtete sein älterer Bruder Edward auf die Krone, um die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson zu ehelichen, und aus Albert, dem scheuen Prinzen mit Sprachbehinderung, wurde King George VI. In „The King’s Speech“ rückt Regisseur Tom Hooper die Beziehung von Albert (Colin Firth, Foto) und seinem langjährigen Sprachtherapeuten, dem Australier Lionel Logue (Geoffrey Rush), in den Mittelpunkt. Mit unkonventionellen Methoden und gezielten Verstößen gegen die Hofetikette lockt der Logopäde den unsicheren Monarchen aus der Reserve und kann ihm so schließlich helfen, seine öffentlichen Reden zu bewältigen. Wunderbar, diese Therapiesitzungen: eine packenden Mischung aus scharfzüngigem Witz und leisem Pathos. Und Colin Firth in der Hauptrolle verkörpert die menschliche Größe seines Charakters im Kampf mit seiner allzu menschlichen Schwäche so diskret und eindringlich, dass kaum ein Auge trocken bleibt.

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