26.05.2012

Snow White and the Huntsman (USA 2012)

Die neueste Schneewittchen-Verfilmung wartet mit düsteren Bilder und Grusel-Elementen auf. Die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) ergreift die Macht im Königreich von Snow Whites Vater. Durch einen Zauber bleibt Ravenna ewig jung, nur die schöne Snow White (Kristen Stewart) kann ihre Herrschaft beenden. Ravenna beauftragt einen Jäger, Snow White zu töten. Der schlägt sich jedoch auf die Seite der Prinzessin und macht eine Kriegerin aus ihr. Der Film fügt sich ein in eine Reihe von Märchenverfilmungen, in denen sich die Prinzessin emanzipiert und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt. Trotz einiger kreativer Umdeutungen des Märchens fehlt „Snow White“ aber der Mut zum Extremen. Er bleibt in großen Teilen ein klassischer Märchenfilm.

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R: Rupert Sanders. B: Evan Daugherty, John Lee Hancock, Hossein Amini. Mit: Chris Hemsworth, Kristen Stewart, Charlize Theron, Toby Jones, Ian McShane, Ray Winstone, Nick Frost, Sam Clafin. L: 118 Min. FSK: 12, ff.

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Bulb Fiction (A/D 2011)

In einer um­fangreichen und scharfen Analyse untersucht Christoph Mayr die Gefahren, die von Energiesparlampen ausgehen, und die politischen Verstrickungen, die hinter ihrer Einführung stecken. Mayr hat eine Familie in Bayern besucht, deren vierjähriger Sohn nach dem Kontakt mit einer zerbrochenen Energiesparlampe unter Haarverlust und Zitterschüben leidet. Der Filmemacher thematisiert ungelöste Entsorgungs- und Recyclingprobleme und analysiert ausführlich die politischen Entscheidungsprozesse, die zum Glühlampenverbot und zur zwangsweisen Einführung von Energiesparlampen führten. Noch interessanter als seine Produktkritik ist die genaue Betrachtung der undurchsichtigen Lobby-Strukturen in der EU-Kommission in Brüssel.

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R, B: Christoph Mayr. Erzähler: Christoph Mayr. L: 90 Min. FSK: 6, ff.

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Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden (A/D/LUX/F 2011)

Christoph Stark verfilmt den berüchtigten Teil der Lebensgeschichte des österreichischen Dichters Georg Trakl: Die Liebesbeziehung zwischen ihm und seiner Schwester Grete, die historisch nicht belegt ist, sich aber in Trakls Gedichten andeutet. Grete (Peri Baumeister) folgt ihrem Bruder Georg (Lars Eidinger) nach Wien, wo er Pharmazie studiert und sich als Dichter versucht. Zwischen den Geschwistern entsteht ein selbstzerstörerisches Liebesverhältnis. Das Drama lebt von dem leidenschaftlichen Spiel seiner Hauptdarsteller. Regisseur Stark versucht nicht, die inzestuöse Liebe zu erklären, sondern stellt sie als unausweichliches Schicksal dar. Seine gediegenen Bilder reichen jedoch nicht an Trakls todessehnsüchtige, expressionistische Lyrik heran.

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R: Christoph Stark. B: Ursula Mauder. Mit: Lars Eidin­ger, Carl Achleitner, Peri Baumeister, Rainer Bock, Vera Borek. L: 100 Min. FSK: 16, ff.

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Wie zwischen Himmel und Erde (D/CH 2012)

Die deutsche Touristin Johanna (Hannah Herzsprung) reist zum Bergsteigen nach Tibet. Bei einer Klettertour landet sie in einem buddhistischen Kloster. Von dort aus soll der »Golden Boy«, der zukünftige Dalai Lama, zusammen mit anderen Kindern nach Nepal gebracht werden, um sie vor chinesischen Schergen in Sicherheit zu bringen. Johanna wird zur Ersatzmutter für einen frechen tibetischen Jungen (Sangay Jäger) und zur Fluchthelferin der Kinder. Die schönen Naturaufnahmen aus Indien und den Schweizer Bergen trösten nur wenig über den schlichten Gut-Böse-Schematismus der Geschichte hinweg. Johannas Wandel von der Abenteuerurlauberin zur politischen Aktivistin bleibt bloßes Wellness-Weltrettertum.

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R: Maria Blumencron. B: Karl-Dietmar Möller-Nass, Maria Blumencron. Mit: Hannah Herzsprung, David Lee Mcinnis, Sangay Jäger, Tamding Nagpa. L: 101 Min. FSK: 12, ff. 

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