Foto: 2013 Twentieth Century Fox
The East, Only God Forgives, Just the Wind, Pacific Rim
11.07.2013

The East (USA/GB 2013)

Geschickt versteht es der zweite Spielfilm des iranischstämmigen Regisseurs Zal Batmanglij, seine Informationen zu dosieren, den Zuschauer im Ungewissen zu lassen. So werden wir mit der Ermittlerin Sarah (Brit Marling), die für eine private Sicherheitsfirma arbeitet, eingeschleust in eine Terrororganisation namens „The East“, die im Untergrund gegen Pharmakonzerne agiert. Ziel der Gruppe ist es, die Verursacher von Gesundheitsschäden und Umweltzerstörung mit ihren eigenen Mitteln zu bekämpfen. Immer tiefer taucht der Thriller ein in diese nach eigenen Regeln zu funktionierende, gefährliche Welt; dabei entfaltet er auch durchaus komplexe und ambivalente Überlegungen zu Verantwortung und Moral.

Regie: Zal Batmanglij. Buch: Brit Marling, Zal Batmanglij. Mit: Brit Marling, Alexander Skarsgård, Ellen Page, Patricia Clarkson. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahre. Prädikat: Besonders wertvoll.

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Only God Forgives (Frankreich/Thailand/USA/Schweden 2013)

Perfekt komponiert, in der Farbigkeit abgestimmt und stimmungsvoll aufgeladen ist das Rachedrama „Only God Forgives“, in dem Ryan Gosling nach „Drive“ wieder mit dem Regisseur Nicolas Winding Refn zusammenarbeitet. Hier mimt er den kriminellen Julian in der Unterwelt Bangkoks, einen wortkargen Typen, der wie alle Figuren des Films kaum Empathie auslöst. Einen seelen- und ausdruckslosen Eindruck macht das Personal – mit Ausnahme von Kristin Scott Thomas als Julians machtbesessene Mutter -, während das Morden, Schlachten und Rächen reihum mit beinahe ins Ironische kippendem feierlichem Ernst zelebriert wird. Sinnfreiheit, mit Pathos verkleistert: „Only God Forgives“ ist pure Formspielerei – gescheitert, aber doch irgendwie wirkungsvoll

Regie, Buch: Nicolas Winding Refn, Mit: Ryan Gosling, Kristin Scott Thomas, Yayaying Rhatha Phongam, Tom Burke, Vithaya Pansringarm, Rhatha Phongam, Byron Gibson, Länge: 90 Minuten, FSK: ab 16 Jahre. 

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Just the Wind (Ungarn/Deutschland/Frankreich 2012)

In seinem neuen Film macht der ungarische Regisseur Benedek Fliegauf das beunruhigende gesellschaftliche Klima in seiner Heimat fast körperlich spürbar: den zunehmenden Rassismus, die Gewalt gegen marginalisierte Gruppen. „Just the Wind“, einer der Preisträger der Berlinale 2012, erzählt verdichtet vom letzten Tag einer fiktiven, bitterarmen Roma-Familie, die Opfer eines Anschlags wird. Die Kamera begleitet die einzelnen Mitglieder mit einer unheimlichen, bedrängenden Nähe. Sie zwingt den Zuschauer hinzusehen - auch wenn Tochter Anna selbst einmal wegsieht, als Mitschüler ein Mädchen zu vergewaltigen drohen. Formal anspruchsvoll, politisch hellsichtig – und dabei ungeheuer berührend.

Regie, Buch: Benedek Fliegauf, Mit: Katalin Toldi, Gyöngyi Lendvai, Lajos Sárkány, György Toldi, Gyula Horváth, Attila Egyed, Gergely Kaszás. Länge: 86 Minuten, FSK: ohne Altersbeschränkung.


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Pacific Rim (USA 2013)

Die Vorläufer der Kaiju, der Riesenmonster, die hier aus einem Riss am Boden des Pazifiks krabbeln und die Menschheit bedrohen, finden sich in den Kaiju Eiga, den japanischen Monsterfilmen der 60er und 70er Jahre. Das waren riesige (Gummi-)Monster und Fabelwesen wie beispielsweise Godzilla, zum Leben erweckt von Schauspielern, die in Latexmasken durch Kulissen wüteten. Bei Guillermo del Toro nun, der schon mit „Hell Boy“ einen Blockbuster aus B-Movie-Stoff schuf, werden sie zu digital erschaffenen Ungetümen, denen gigantische, von Menschen gesteuerte Roboter zur Abwehr entgegengeschickt werden. Das 3D-Schlachten-Spektakel ist unterhaltsam und tricktechnisch perfekt, es fehlt ihm aber an Substanz – anders als den japanischen Originalen, die von durchaus realen Ängsten handelten.

Regie: Guillermo del Toro, Buch: Travis Beacham, Guillermo del Toro, Mit: Charlie Hunnam, Idris Elba, Rinko Kikushi, Länge: 131 Minuten, FSK: ab 12 Jahre. 

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