Foto: 2015 Constantin Film Verleih GmbH
Supernerds in Strumpfhosen
Fantastic Four, Dating Queen, Coconut Hero, Codename U.N.C.L.E.
07.08.2015

Fantastic Four (USA, 2015)

Zehn Jahre nach dem ersten Anlauf, das Superheldenquartett der Fantastic Four auf die Kinoleinwand zu hieven, steht diesen Sommer ein Reboot an. Der Film von Josh Trank widmet den Großteil der Laufzeit seinen mit den jungen Stars Miles Teller („Whiplash“), Michael B. Jordan („Friday Night Lights“), Kate Mara („House of Cards“) und Jamie Bell („Billiy Elliott“) prominent besetzten Protagonisten. Ausführlich wird erzählt, wie diese durch einen Unfall bei einer transdimensionalen Reise zu ihren außergewöhnlichen Talenten gelangen. Für den genretypischen Bombast, etwa in der Auseinandersetzung mit Dr. Doom, bleibt dann nur noch wenig Zeit. Die unaufgeregte Erzählweise und die fehlenden Spektakelszenen könnten Fans enttäuschen, allerdings versprüht der Film einen spröden Retrocharme, der ihn durchaus sehenswert macht.

Regie: Josh Trank. Buch: Simon Kinberg, Jeremy Slater. Mit: Miles Teller, Michael B. Jordan, Kate Mara, Jamie Bell, Toby Kebbell, Reg E. Cathey. Länge: 100 Minuten.

Eine ausführliche Filmkritik zu "Fantastic Four" lesen Sie bei epd-film.

Dating Queen (USA 2015)

Amy (Amy Schumer) ist mit den liberalen Beziehungsvorstellungen ihres Vaters aufgewachsen und genießt ihr abwechslungsreiches Liebesleben in vollen Zügen. Das Weltbild der Lifestyle-Redakteurin gerät jedoch ins Wanken, als Sportarzt Aaron (Bill Hader) sich nicht damit zufrieden geben will, nur eine flüchtige Affäre zu sein. Dem für seine Männerkomödien bekannten Regisseur und Produzenten Judd Apatow gelingt es zwar nicht immer, dem Leinwanddebüt des aufstrebenden US-Comedystars Amy Schumer die nötige Struktur zu geben. So mangelt es den feministischen Tabubrüchen, die Schumers TV-Sketche so herausragend machen, hier etwas an anarchischem Elan. Trotzdem überzeugt „Dating Queen“ durch den eigenwilligen Charme seiner Hauptdarstellerin.

Regie: Judd Apatow. Buch: Amy Schumer. Mit: Amy Schumer, Colin Quinn, Bill Hader, Brie Larson, Josh Segarra, Ryan Farrell, Robert E. Torres. Länge: 125 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Eine ausführliche Filmkritik zu "Dating Queen" lesen Sie bei epd-film.

Coconut Hero (Deutschland 2015)

Der Teenager Mike Tyson (Alex Ozerov) ist seines Lebens überdrüssig. Weil der introvertierte Einzelgänger tagtäglich den Sticheleien und dem Spott seines Umfelds ausgesetzt ist, beschließt er, sich per Kopfschuss das Leben zu nehmen. Der Selbstmordversuch misslingt, doch gleich darauf wird bei Mike ein Gehirntumor entdeckt – mit dem sich die Frage des geplanten Ablebens noch mal neu stellt. Florian Cossen gelingt mit „Coconut Hero“ ein charmant lakonischer Blick auf die Qualen eines jungen Außenseiters. Zu überzeugen wissen vor allem die schrägen Nebenfiguren, die außerdem namhaft besetzt sind – so mimt Sebastian Schipper Mikes schweigenden Vater und Udo Kier glänzt als Psychiater.

Regie: Florian Cossen. Buch: Florian Cossen, Elena von Saucken. Mit: Alex Ozerov, Bea Santos, Krista Bridges, Sebastian Schipper, Jim Annan, R. D. Reid, David Tompa. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Eine ausführliche Filmkritik zu "Coconut Hero" lesen Sie bei epd-film.

Codename U.N.C.L.E. (USA 2015)

Mit der Kinoadaption der gleichnamigen US-Serie aus den 60er Jahren greift Guy Ritchie („Snatch“, „Sherlock Holmes“) abermals auf bereits bewährtes Material zurück. Wie schon die Serie spielt auch der Film in den 60er Jahren, die Ritchie nun als historische Epoche mit viel Liebe zum farbigen Detail rekonstruiert. Es herrscht der Kalte Krieg, doch als ein mysteriöses, mit Atomwaffen hantierendes Syndikat auftaucht, sehen sich die CIA-Agenten Solo (Henry „Superman“ Cavill) und Gaby (Alicia Vikander) unter der Führung von Waverly (Hugh Grant) dazu gezwungen, ein Bündnis mit Illya (Armie Hammer), seinerseits Topspion des gegnerischen KGB, einzugehen. Der brisanten Grundkonstellation verleiht Ritchie in seiner ersten Regiearbeit nach sechs Jahren überraschenden Schwung dank einer gelungen Mischung aus Romantik und Selbstironie. Trotz Zugeständnissen an die Gepflogenheiten des modernen Agentenfilms, bewahrt er dabei den nötigen Respekt vor dem Genre.

Regie: Guy Ritchie. Buch: Guy Ritchie, Lionel Wigram. Mit: Henry Cavill, Armie Hammer, Alicia Vikander, Elizabeth Debicki, Luca Calvani, Hugh Grant, Jared Harris. Länge: 116 Minuten.

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