Frauen: selbstbewusst im Beruf
Tim Wegner
05.08.2014

Der Chef fragt seine Assistentin nach gemeinsam bestandener Herausforderung, ob sie mit ihm auf seinem Zimmer noch einen Wein trinken würde. Was um Himmels Willen soll man als Frau jetzt tun? Irgendeine angeblich wichtige Arbeit vortäuschen und abhauen?

Im Training mit Berater Peter Modler entwickelt die Assistentin eine andere Variante. Sie sagt laut und freundlich: „Sie sind der Chef.“ Pause. „Und ich bin die Assistentin in dieser Firma.“ Pause. „Und das mit dem Rotwein machen wir jetzt lieber nicht.“ So kann es gehen. Der Erfinder des „Arroganz-Trainings für Frauen“ stellt in seinem neuen Buch weitere schwierige Situationen von Frauen in einer männlich dominierten Berufswelt vor – mitsamt Lösung. Lösung heißt: im vertikalen Kommunikationssystem der Männer agieren. Das ist nicht weniger perfekt als das horizontale Kommunizieren der Frauen, es ist nur anders, und Frauen sollten es für bestimmte Situationen anwenden können wie eine Fremdsprache. Da sind Rangansage und Revierverteidigung wichtig, Klarheit, Wiederholung, Body Talk – manchmal sagt man besser gar nichts, sondern stellt sich schweigend in den Raum. Oder man gibt einzelne Bühnen-Worte von sich, etwa als Chefin gegenüber einem untergebenen Mann: N-e-i-n. Und wenn der mault: „Aber in der Nachbarabteilung haben sie auch…“

N-e-i-n. Ohne Begründung und ohne Lächeln. Das funktioniert. Männer sind nach solch einer Ansage überhaupt nicht beleidigt.

Peter Modler: "Die Manipulationsfalle", Fischer Verlag, 2014, 251 Seiten, 16,99 €

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