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Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?
29.12.2015

Neue Bücher auf den Schreibtischen in der chrismon-Redaktion. Bildbände, Sachbücher, ein Kinderbuch. Mit Gewinn gelesen, nur angelesen, alles dabei.

Um letzte Fragen geht es hier, und noch einen Schritt weiter: Am Totenbett des Patriarchen stellen seine Kinder strategische Überlegungen an, wie der ost­europäischen Pflegerin das ver­lo­ren geglaubte Erbe zu ent­reißen sei. Ein Familienroman, intelligent, bissig, komisch. Wer in den 60er und 70er Jahren jung war, liest einen Generationen­roman, Schwaben lesen einen Heimat­roman. Alle anderen amüsieren sich einfach köstlich. Und lernen noch, dass es total sinnvoll ist, an Gott zu glauben . . .

Karl-Heinz Ott: Die Auferstehung. Hanser, 352 Seiten, 22,90 Euro.

Anja Reschke ist „Panorama“-Chefin und leitet die Abteilung Innenpolitik beim NDR, sie hat das Flüchtlingsthema journa­lis­tisch begleitet – und jetzt einen Textband dazu herausgegeben. Engagierte Wissenschaftler und Journalisten, auch Flüchtlinge selbst sagen: „Und das ist erst der Anfang.“ Sehr gründlich und informativ!

Anja Reschke: Und das ist erst der Anfang. Rowohlt, 336 Seiten, 12,99 Euro.

Passt das: Bibel und friedliche Konfliktlösung? Oh ja! Markus A. Weingardt hat 30 Auslegungen biblischer Texte gesammelt: Predigten, Gespräche, Gebete, Gedichte. Abraham und Lot trennen sich friedlich, Jakob und Esau finden zueinander, Jesus entwaffnet die Ankläger der Ehebrecherin. Gedanken für zwischendurch.

Markus A. Weingardt: Warum schlägst du mich? Gütersloher Verlagshaus, 224 Seiten, 19,99 Euro.

Kann man Engel erkennen? Warum sind den Hindus Kühe heilig? Wie wird man Rabbi? Warum trinken viele Muslime keinen Alkohol? Diese und noch viel mehr Kinderfragen zu den fünf Weltreligionen ­beantwortet Jane Baer-Krause in „Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen?“. Jan ­von Holleben schuf die Fotos für dieses lesenswerte Buch in seinem bekannt wunder­ba­ren Stil – und macht Religion damit auch für Kinder sichtbar.

Jane Baer-Krause: Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen? Thienemann-Esslinger, 184 Seiten, 16,99 Euro.

Drei Jahre lang reisten sie durch die Welt zu entlegenen Küsten, Tälern oder Hochgebirgsebenen, dorthin, wo Menschen Salz gewinnen. ­Mikel Landa, Architekt, und Luke Duggleby, Fotograf, ­wollen verhindern, dass die traditionelle Salzherstellung immer weiter schwindet. Nun veröffentlichen sie mit „Salz der Erde“ einen opulenten ­Bildband über das kostbare Mineral – zu einem ebenso opulenten Preis, doch sind die Bilder einfach zu schön.

Mikel Landa & Luke Duggleby: Salz der Erde. Mareverlag, 348 S., 79 Euro.

Sie setzten dem reich gewordenen Benediktinerorden ihre Armutsideale entgegen: die Zis­terzienser, eine Reformbewegung seit mehr als 900 Jahren. Eine Tradition, in der sich heute auch evangelische Christen wohlfühlen. Sie lebte wieder auf als evangelische Kirchengemeinde, Kommunität („Orden“ sagt man hier nicht), als Bildungshaus. Paul Geißendörfer hat den reich bebilderten Band über 90 evangelische und 30 katholischen Klöster herausgegeben: „Kirchen und Klöster der Zisterzienser“.

Paul Geißendörfer: Kirchen und Klöster der Zisterzienser. Kunstverlag Josef Fink, 320 Seiten, 24 Euro

Joshua stirbt mit 13. Seine Stoffwechsel­erkrankung führt unabänderlich zum Tod: Leukodystrophie. Wenige Wochen ­zuvor bittet er seine Mutter ­um ein Versprechen. Sie soll ein Buch über sein Leben schreiben. Hier ist es. Marion Getz rekapituliert die Freude über das Baby, die Symptome der Krankheit nach einem Jahr, die Diagnose, den zwölf Jahre währenden Kampf. Als der Tod naht, bestellt der Vater Joshuas Sarg. Ein letztes Weihnachtsfest und noch ein paar Tage im Januar. Ein berührendes Buch, sehr traurig.

Marion Getz: Ich. Joshua. Mein Leben. Books on Demand, 476 Seiten, 14,99 Euro.

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