Wie Inklusion gelingt. Warum manche Versuche scheitern
Interviews mit führenden ExpertInnen
10.12.2015

Katja Irle: Wie Inklusion in der Schule gelingen kann und warum manche Versuche scheitern

Wie soll das gehen, 25 und noch mehr Kinder nach Lehrplan und gleichzeitig individuell zu unterrichten? Viele Lehrer und Lehrerinnen sind ratlos, überfordert und daher wütend über diese neue Aufgabe. Doch die Bundesregierung hat die UN-Konvention zum gemeinsamen Unterricht nun mal unterschrieben. Den Lehrern müssten in einer Bildungsoffensive endlich handfeste Verfahren fürs inklusive Unterrichten an die Hand gegeben, fordert der Unterrichtsentwickler Heinz Klippert. Er ist einer der 13 Fachleute, die die Bildungsjournalistin Katja Irle für ihr Buch interviewt hat. Ein Buch voller Gespräche, das ist eine pfiffige Form, denn es ermöglicht der Autorin, den Experten durch kritische Fragen auf den Zahn zu fühlen. Viele Aspekte werden angesprochen, viele Sichtweisen ausgebreitet, das wirkt stellenweise etwas disparat, aber die Diskussion ist eben noch voll im Gang. Man erfährt einiges Neue. Zum Beispiel, dass Kinder mit Lern- und Entwicklungsstörungen (so der sonderpädagogische Einordnung) 80 Prozent der "Behinderten" ausmachen. Und bei den Lernbehinderten handele es sich fast ausschließlich um Kinder in Armut. Diese Kinder, sagt die Erziehungswissenschaftlerin Dagmar Hänsel, brauchen keine spezielle Sonderpädagogik auf abgesonderten Schulen, sondern schlichtweg Pädagogik.

Beltz Verlag 2015, 141 Seiten, 16,95 Euro

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