Witwen in Maiduguri
Geld und Schulmaterial, Hilfe zum Überleben - für die Witwen in Maiduguri
Foto: Bitrus Istifanus
Wieder aufgestanden
Nach Boko-Haram-Überfällen organisieren sich die Witwen
Portrait Hanna Lucassen, Redaktion chrismon, Redaktions-Portraits Maerz 2017Lena Uphoff
26.02.2015

Nachts kommen die Pick-ups ins Dorf gerast. Bewaffnete steigen aus, überfallen ein Haus nach dem anderen oder treiben die Bevölkerung zusammen. Ermorden die ­Männer, vergewaltigen die Frauen, plündern die Häuser und fackeln sie danach ab. So ­beschreiben Überlebende die Überfälle der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram in Nigerias nord-östlichem Bundestaat Borno.

Die Mainzer Pfarrerin Renate Ellmenreich kennt viele solcher Geschichten. Sie arbeitete von 1999 bis 2004 in Bornos Hauptstadt Maiduguri und hat heute noch engen Kontakt dorthin. Sie sorgt sich besonders um die Frauen nach solchen Überfällen. Witwen seien in dieser Region fast rechtlos, sagt sie.

Sie dürfen allein kein Geschäft führen, kein Feld besitzen, kein Bankkonto eröffnen. In Maiduguri, wohin viele geflohen sind und bei Verwandten oder auf Schul- und Kirchhöfen leben, haben Witwen nun einen Verein gegründet. Etwa 2000 Frauen sind dabei, sie  helfen sich gegenseitig, den Lebensunterhalt zu bestreiten, etwa durch den Verkauf von selbst gebackenem Brot oder mit Näh­arbeiten. Renate Ellmenreich hat in Deutschland begonnen, Spenden zu sammeln, um sie finanziell zu unterstützen.

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