Hannover, Bielefeld (epd). Der öffentliche Parkraum sei "Gift" für Nachbarschaften, sagte Zick der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Donnerstag) anlässlich des Europäischen Nachbarschaftstags an diesem Freitag. Zick hatte untersucht, wann es zwischen kulturellen und sozialen Gruppen in der Nachbarschaft zu Reibereien kam. "So richtig zu Gewalt und Aggressionen kam es erst, wenn es um den Parkplatz ging."
Gerüchte und Unterstellungen
Probleme tauchten auch auf, wenn sich die Idee einniste, Alteingesessene hätten Vorrechte und Neuankömmlinge müssten sich hinten anstellen. "Wenn es so nicht klappt, werden gern Unruhen geschürt durch Gerüchte und Unterstellungen - etwa zu einer höheren Kriminalitätsrate, die aber rein subjektiv ist", sagte Zick. Auch Neid spiele eine große Rolle bei Nachbarschaftskonflikten.
Generell werden Nachbarschaften aus Sicht des Sozialforschers aber immer wichtiger. "Im Zuge der Globalisierung haben wir in vielen Studien festgestellt, dass gerade in den Industrieländern Nachbarschaft für die Menschen bedeutsamer wird", erläuterte Zick. Sie werde ein Bezugspunkt für die eigene Identität. Zick leitet das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.
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