Tageszeitungen
epd-bild/Hanno Gutmann
Der Wächterpreis der Tagespresse 2018 geht an Redakteure der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), des "Tölzer Kuriers" und des "Westfälischen Anzeigers".
19.04.2018

Die SZ-Journalisten Hannes Grassegger und Till Krause erhalten die Auszeichnung für ihre Recherchen über das Facebook-Löschzentrum in Berlin, wie die Stiftung "Freiheit der Presse" am Donnerstag in Bad Vilbel mitteilte. Ihr Artikel "Im Netz des Bösen" eröffne einen Blick in die unsoziale Seite der sozialen Medien, hieß es zur Begründung.

Grassegger und Krause hatten ihren Beitrag über das Löschzentrum des sozialen Netzwerks im Dezember 2016 im Magazin der SZ veröffentlicht. Die von ihnen beleuchtete Arbeit der Prüfer zeige "drastisch einen fragwürdigen Aspekt der Praxis des gerade wieder ins Gespräch gekommenen Internet-Unternehmens", lobte die Jury.

Kostenexplosion und verletzte Polizisten

Den zweiten Preis der Wächterpreises erhält Christiane Mühlbauer, Lokalredakteurin des "Tölzer Kurier" aus Bad Tölz, für ihre Recherchen über die Kostenexplosion bei einer Kläranlage in Benediktbeuern in Oberbayern. Infolge der Recherche seien Abwassergebühren gesenkt worden. Mühlbauer habe sich bei ihrer Recherche gegen mauernde kommunale Stellen durchsetzen müssen, hieß es.

Mit dem dritten Preis wird Frank Lahme vom "Westfälischen Anzeiger" in Hamm ausgezeichnet. Lahme wird für seine Artikelserie "Vater Staat hat seine Söhne vergessen" geehrt. Der Redakteur thematisierte darin, dass verletzte Polizisten in Nordrhein-Westfalen keine Entschädigung erhielten, wenn die Täter schuldunfähig oder mittellos waren. Lahmes Arbeit habe schließlich für ein Umdenken bei der Landespolitik und eine Gesetzesänderung gesorgt, würdigte die Jury.

Preisvergabe am 4. Juni

Die Preisträger wurden von einer Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen "Tagesspiegel"-Herausgebers Hermann Rudolph ausgewählt. Die Preise werden am 4. Juni in Frankfurt vergeben. Der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, der zweite Preisträger erhält 6.000, der dritte 4.000 Euro. Die Stiftung "Freiheit der Presse" vergibt die Auszeichnung in diesem Jahr zum 48. Mal. Geehrt werden "couragierte Reporter, die in Wahrnehmung von staatsbürgerlichen Rechten" Missstände schonungslos aufdeckten.

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