Viele Menschen verlassen das stark zerstörte Ost-Ghuta in Syrien.
epd-bild/Mohammad Alissa/Save the Children
Tausende Zivilisten fliehen nach UN-Angaben aus dem umkämpften Rebellengebiet Ost-Ghuta in Syrien. Sie kommen in Lagern unter, die der Arabische Halbmond errichtet hat.
16.03.2018

Die verzweifelten und ausgehungerten Menschen würden in Aufnahmelagern unterkommen, erklärte die Sprecherin des Kinderhilfswerks Unicef, Marixie Mercado, am Freitag in Genf.

Die Lager befänden sich auf Territorium, dass vom Regime des Machthabers Baschar al-Assad kontrolliert werde. Den Informationen zufolge habe der Syrisch-Arabische Rote Halbmond die Lager errichtet. Die genaue Zahl der bislang aus Ost-Ghuta geflohenen Menschen sei Unicef nicht bekannt. UN-Mitarbeiter hätten die Möglichkeit, die Camps in Augenschein zu nehmen, sagte Mercado.

Assad-Regime rückt weiter vor

Die Menschen brächten sich vor dem Bombardement der Assad-Einheiten in Sicherheit. Seit Wochen beschießen die Streitkräfte und verbündete Milizen mit Unterstützung Russlands das Rebellengebiet vor den Toren von Damaskus. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte konnte das Assad-Regime bereits größere Teile Ost-Ghutas unter seine Kontrolle bringen.

Unterdessen warnte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte vor der eskalierenden Gewalt in der Region Afrin in Nordsyrien, wo Einheiten der türkischen Armee gegen kurdische Milizen vorgehen. Hunderttausende Menschen seien durch die Kämpfe bedroht, erklärte die Sprecherin des Hochkommissariats, Ravina Shamdasani. Laut Berichten aus der Region behinderten kurdische Kämpfer Zivilisten an der Flucht aus der Stadt Afrin.

Anlässlich des siebten Jahrestages des Kriegsbeginns in Syrien am 15. März 2011 richtete das Rote Kreuz erneut einen Appell an die Konfliktparteien und ihre Verbündeten, die Kämpfe einzustellen. Es drohe ein endloser Waffengang, in dem jeder verliere, warnte der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Peter Maurer. Der IKRK-Chef hatte einen Hilfskonvoi begleitet, der Lebensmittel nach Ost-Ghuta gebracht hatte.

In Syrien kämpfen Assad-Truppen, oppositionelle Rebellen und Terrorgruppen gegeneinander. Neben Russland stehen der Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz auf der Seite Assads. Seit 2011 wurden mehr als 400.000 Menschen getötet, mehr als zwölf Millionen sind auf der Flucht. Der Konflikt begann, als das Assad-Regime mit Gewalt auf friedliche Proteste reagierte.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.