Billy Graham 1993
nn/epd
21.02.2018

Der US-Baptistenprediger Billy Graham ist tot. Er starb am Mittwochmorgen (Ortszeit) im Alter von 99 Jahren in seinem Altersruhesitz in Montreat im US-Staat North Carolina, wie die Billy Graham Evangelistic Association auf ihrer Website mitteilte. Der Erweckungsprediger mit dem Spitznamen "Maschinengewehr Gottes" prägte wie kaum ein anderer den Protestantismus in den USA.

Zeit seines Lebens soll Graham vor mehr als 200 Millionen Menschen gepredigt haben. Seine letzte Predigt hielt er im Jahr 2005. Seit mehreren Jahren lebte Graham aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. In den USA genoss er Umfragen zufolge hohes Ansehen.

Talent zum Predigen

Der Bauernsohn William Franklin Graham wurde am 7. November 1918 geboren. Gegen Ende der 1930er Jahre entdeckte er sein Talent zum Predigen. Seine Botschaft lautete: Die Welt sei voller Sünde, der Mensch fühle eine Leere, die nur Jesus Christus füllen könne. Jesus biete Heil an, man müsse die Einladung nur annehmen.

Die Billy Graham Evangelistic Association wird heute von Grahams Sohn Franklin geleitet. Dieser gilt als begeisterter Anhänger von US-Präsident Donald Trump. Auf Twitter schrieb Trump, Billy Graham sei einzigartig gewesen: "Christen und alle Religionen werden ihn vermissen. Ein sehr besonderer Mann."

Vom Tod und Sterben gepredigt

Der US-Baptistentheologe Russell Moore würdigte Graham als "wichtigsten Prediger seit dem Apostel Paulus". "Er predigte Christus, nicht sich selber, nicht Politik, und nicht Wohlstand", sagte Moore. In Nachrufen in den USA wurden Grahams bescheidener Lebenswandel betont. Er habe nie Megakirchen gegründet und auch keine politische Lobbyverbände, schrieb die Zeitung "USA Today". Allerdings sei Graham offenbar gerne im Umkreis der Macht gewesen. Mit zwölf Präsidenten war er persönlich bekannt.

Graham habe häufig über Tod und Sterben gepredigt, schrieb sein Biograf, der Religionshistoriker Grant Wacker, am Mittwoch in der "Washington Post". Jeder Mensch müsse sich auf seinen Tod vorbereiten, habe Graham gesagt. Angst vor dem Tod sei natürlich, doch die Zukunft sei "so strahlend wie die Versprechen von Gott".

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