Franz Jung
epd-bild/Klaus Landry/Bistum Speyer
Nach fünf Monaten der Vakanz hat das Bistum Würzburg nun wieder einen Oberhirten. Bei katholischen Geistlichen fand die Ernennung Franz Jungs viel Zustimmung. In Deutschland gibt es somit nur noch ein Bistum, das auf einen neuen Bischof wartet.
16.02.2018

Papst Franziskus hat den Generalvikar der Diözese Speyer, Franz Jung, zum neuen Bischof von Würzburg ernannt. Das gaben der Vatikan und die Diözese Würzburg am Freitagmittag zeitgleich bekannt. Jung folgt auf Bischof Friedhelm Hofmann, der im vergangenen Jahr mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren seinen Rücktritt eingereicht hatte.

Jung war seit 2009 als Generalvikar Stellvertreter des Speyrer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann und Leiter des Bischöflichen Ordinariats, der Verwaltungsbehörde des Bistums. Der 51-jährige gebürtige Mannheimer war 1992 in Rom zum Priester geweiht worden. 2008 wurde er als Leiter der Abteilung Gemeindeseelsorge in Speyer zum Domkapitular gewählt und wenige Wochen später zum Generalvikar ernannt.

Kurzer Applaus

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte, der neue Bischof von Würzburg sei ein erfahrener Mann der Verwaltung aber auch der Seelsorge. Mit umsichtiger und weitsichtiger Perspektive habe er sich als Generalvikar in Speyer einen Namen gemacht. Die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski wünschte Jung Gottes Segen für sein neues Amt und freue sich "auf geschwisterliche Begegnungen und eine Fortführung des guten ökumenischen Miteinanders".

Als der Würzburger Diözesanadministrator Weihbischof Ulrich Boom den Namen des 51-jährigen Franz Jung im Würzburger Kiliansdom verlas, brandete kurzer Applaus auf. Ein Termin zur Bischofsweihe steht noch nicht fest, vor Ostern sei dies aber unwahrscheinlich, sagte Boom. Der Würzburger Bischofsstuhl war seit September vakant.

Boom verlas am Freitag nach einem kurzen Gebet das Schreiben von Nuntius Erzbischof Nikola Eterovic vom Mittwoch dieser Woche, in dem die Personalie mitgeteilt wurde. Mit den Gläubigen betete er für den neu ernannten Bischof.

Jung wird der 89. Bischof des Bistums Würzburg sein. In der Diözese leben ungefähr 746.000 Katholiken, das Gebiet der Bistums ist in etwa deckungsgleich mit dem Regierungsbezirk Unterfranken. Im Bistum Speyer leben rund 544.000 Katholiken.

Ein Jahr vakant

Mit der Ernennung des neuen Bischofs von Würzburg wartet derzeit nur noch das Bistum Hildesheim nach der Emeritierung von Bischof Norbert Trelle auf einen neuen Oberhirten. Zuletzt ins Amt kamen die Bischöfe Peter Kohlgraf in Mainz im August 2017, Helmut Dieser in Aachen im November 2016 und Heinrich Timmerevers in Dresden-Meißen im August 2016. In der Regel ist ein Bischofssitz vor einer Neubesetzung mindestens ein Jahr vakant, wie eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz auf Anfrage mitteilte.

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