Basquiat erobert die Frankfurter Schirn
epd-bild/Thomas Rohnke
Jean-Michel Basquiat (1960-1988) zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts.
15.02.2018

Mehr als 30 Jahre nach seiner letzten Solo-Präsentation in Deutschland sind ab morgen bis 27. Mai in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main mehr als hundert Werke des US-amerikanischen Künstlers versammelt, wie Direktor Philipp Demandt am Donnerstag sagte. In der Ausstellung "Basquiat. Boom for Real" werde erstmals dessen Beziehung zu Musik, Texten, Film und Fernsehen seiner Zeit in einen übergeordneten kulturellen Zusammenhang gestellt.

1960 in Brooklyn als Sohn eines haitianischen Vaters und einer puerto-ricanischen Mutter geboren, wuchs Jean-Michel Basquiat inmitten der Post-Punk-Szene in Lower Manhattan auf. Nachdem er die Schule mit 17 verlassen hatte, schuf er das Pseudonym "SAMO" und signierte damit poetische Graffiti, die die Aufmerksamkeit der New Yorker Kunstszene auf sich zogen.

Wie ein DJ

Später wechselte er zwischen den unterschiedlichsten Medien und Genres und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen, so etwa mit Andy Warhol und Keith Haring. Neben Gemälden und Zeichnungen entstanden Gedichte, Performances, Musik, Kopier- und Objektkunst. In seinen Werken wandte er sich gegen den Kapitalismus, Ausbeutung, Unterdrückung, Rassismus und Polizeigewalt.

"Basquiat war geradezu gierig nach Informationen und konsumierte Kultur in einer kaum vorstellbaren Breite und Geschwindigkeit, um die für ihn relevanten Daten wie ein DJ zu mischen und in Kunstwerke zu übersetzen", erläuterte Demandt. Er sei damit der in der internationalen Kunstszene der 70er und 80er Jahre verbreiteten Tendenz gefolgt, multidisziplinär zu arbeiten. Die Frankfurter Ausstellung zeichne den Weg des Künstlers von den Anfängen bis zu seinem frühen Tod im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis Rauschgift nach.

Die Ausstellung "Basquiat. Boom for Real" ist in Zusammenarbeit mit dem Barbican Centre in London entstanden und war in der Barbican Gallery bereits vom 21. September 2017 bis 28. Januar dieses Jahres zu sehen. Sie wird ermöglicht durch die Art Mentor Foundation in Luzern.

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