Rund um das Brandenburger Tor in Berlin trifft sich die Filmbranche.
epd-bild / Rolf Zöllner
"Die Berlinale ist ein Filmfestival, bei dem die künstlerische Auseinandersetzung mit den drängenden Themen unserer Zeit im Mittelpunkt steht", sagt die Kulturstaatsministerin.
14.02.2018

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat die Internationalen Filmfestspiele Berlin kurz vor dem Start als politisch akzentuiertes Filmfestival gewürdigt. "Die Berlinale ist ein Filmfestival, bei dem die künstlerische Auseinandersetzung mit den drängenden Themen unserer Zeit im Mittelpunkt steht", sagte Grütters am Mittwoch in Berlin. Dazu zähle spätestens in diesem Jahr auch der Machtmissbrauch hinter den Kulissen.

Eröffnungsgala am Donnerstag

Die 68. Berlinale beginnt am Donnerstagabend mit einer Eröffnungsgala. Das weltgrößte Zuschauerfestival startet zudem mit dem Film "Isle of Dogs" von Regisseur Wes Anderson. Bis zum 25. Februar werden knapp 400 Kinofilme präsentiert. Davon konkurrieren 19 Beiträge um den Goldenen und die Silbernen Bären. Vier der Wettbewerbsfilme kommen aus Deutschland.

Mit Blick auf die weltweite #MeToo-Debatte um Sexismus-Vorwürfe in der Filmbranche und anderen Bereichen rief Grütters zu einem Kulturwandel auf, an dem alle mitwirken sollten. Angst und Schweigen seien viel zu lange die stillen Komplizen des Machtmissbrauchs gewesen, sagte die Kulturstaatsministerin: "Es ist gut, dass damit Schluss gemacht wird und dass sich nun vermehrt Frauen und auch Männer zur Wehr setzen." Gerade der Filmkunst gelinge es, "den Blick für die Wirklichkeit zu schärfen und überholte Rollenbilder - und auch Weltbilder - ins Wanken zu bringen". Grütters kündigte zudem die Einrichtung einer externen Anlaufstelle an, an die sich Missbrauchsopfer wenden können.

Bürgermeister Müller: Berlin ist "Hotspot für Kreativität und Offenheit"

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) begründete unterdessen den Erfolg Berlins als Filmmetropole mit der Weltoffenheit der Stadt. Sie sei ein "Hotspot für Kreativität und Offenheit", weshalb Film und cineastische Begeisterung "so ideal" in die Metropole passten. Müller verwies auch auf die Geschichte Berlins, "das nach dem Mauerfall weltweit zur Stadt der Freiheit geworden ist". Immer noch zeichneten "entschlossenes Eintreten für Freiheit, Offenheit und Zusammenhalt" die Stadt aus. "Dafür steht auch die Berlinale als prononciert politisch akzentuiertes Filmfestival", erklärte Müller.

In den kommenden Tagen werden auf der Berlinale mehr als 17.000 Fachbesucher aus über 120 Ländern erwartet. Zudem werden weit mehr als 300.000 Kinotickets verkauft. Der wirtschaftliche Gesamteffekt allein für die Stadt Berlin liege bei 125 Millionen Euro, wie Müller sagte. Zudem liege die Filmmetropole "voll im aktuellen Trend internationaler Serienproduktionen, als Location, Produktionsort und als Akteur wie in 'Babylon Berlin' unter Beteiligung des deutschen Jurypräsidenten Tom Tykwer als Regisseur".

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