Die ehemalige Mischanlage der Kokerei Zollverein wird 2018 zum Schauplatz einer großen Gemeinschaftsausstellung des Essener Ruhr Museums und des Bergbau-Museums Bochum.
Jochen Tack/Ruhr Museum
Zum Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland im kommenden Jahr widmen das Ruhr Museum und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum dem "Zeitalter der Kohle" eine große Gemeinschaftsausstellung.
15.12.2017

Auf dem Gelände des Welterbes Zollverein in Essen, der ehemals größten Steinkohlenzeche der Welt, präsentieren sie vom 27. April bis 11. November 2018 eine umfangreiche Schau zum "Schwarzen Gold" und seiner wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Bedeutung für Europa. In der ehemaligen Mischanlage der Kokerei sind rund 1.200 Exponate aus den beiden Museen sowie von internationalen Leihgebern zu sehen.

"Das Ende der Steinkohle stellt in ganz Europa einen Einschnitt dar", sagte der Direktor des Ruhr Museums, Heinrich Theodor Grütter, am Freitag bei der Vorstellung des Projekts in Essen. Die Ausstellung auf den drei Ebenen des einstigen Kohlenbunkers beleuchtet den Zeitraum von 1750 bis heute. Im ersten Bereich können die Besucher die Funktionsweise des Bergbaus kennenlernen. Dazu zählen neben technischen Abläufen auch die harten Arbeitsbedingungen der "Kumpel", die mehrere hundert Meter unter der Erde bei großer Hitze schuften mussten.

Knappenvereine und Taubenzüchter

Auf der mittleren Ebene soll die Ausstellung die vielschichtigen Aspekte des Rohstoffs Kohle auffächern: Lieferant für Wärme, Licht und Energie, Ausgangsstoff der chemischen Industrie, Motor der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Weitere Themen sind Konflikte, Arbeitskämpfe und schließlich die Montanmitbestimmung sowie der Alltag der Bergleute in den Zechensiedlungen mit Knappenvereinen und Taubenzüchtern.

Im dritten Teil schließlich widmet sich die Ausstellung dem Erbe des Steinkohlenbergbaus und den Hinterlassenschaften der Kohlenutzung. Dazu zählen neben Landschaftszerstörung, Bergsenkungen und Kohlendioxidausstoß auch die gesellschaftlichen Folgen des Strukturwandels und die Entstehung der Industriekultur: Ehemalige Zechengebäude werden heute als Museen und Veranstaltungsorte genutzt.

Zur Ausstellung ist ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Filmen und Exkursionen zu Originalstätten des Steinkohlenbergbaus in Deutschland, Belgien, Frankreich, Polen und Tschechien geplant.

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