Axel Springer Verlag in Berlin
epd-bild/Rolf Zoellner
Der Auflagenverlust deutscher Tagezeitungen hält weiter an. Einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen verkauften sie im dritten Quartal 2017 durchschnittlich pro Erscheinungstag 16,37 Millionen Exemplare und damit 4,39 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
20.10.2017

Das teilte die Auflagenkontrolle IVW mit. Im Vergleich zum dritten Quartal 2016, in dem der Rückgang noch 7,6 Prozent betragen hatte, konnten die Tageszeitungen den Auflagenverlust zwar deutlich abbremsen, er betrug allerdings in den Jahren zuvor ebenfalls um die vier Prozent.

Besser lief der Verkauf von ePaper-Ausgaben der Tageszeitungen: Die Auflage der digitalen Ausgaben stieg um 22 Prozent auf 1,15 Millionen Exemplare. Ihr Anteil an der Gesamtauflage bleibt jedoch weiterhin relativ gering.

Auflagen sinken

Deutliche Verluste verzeichneten wiederholt die Zeitungen des Medienkonzerns Axel Springer. So baute die "Bild am Sonntag" um mehr als neun Prozent auf 933.192 verkaufte Exemplare ab. Die "Bild", die zusammen mit der Berliner Boulevardzeitung "B.Z." und der "Fußball Bild" ausgewiesen wird, verlor ebenfalls rund neun Prozent ihrer Auflage und kam auf 1,79 Millionen Stück. Die "Welt am Sonntag" setzte inklusive ihres Kompakt-Ablegers 350.736 Exemplare ab und damit 7,8 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Die "Welt" und "Welt kompakt" verkauften von Montag bis Freitag 170.560 Stück, was einem Minus von 6,3 Prozent entspricht.

Die "Süddeutsche Zeitung", Marktführer unter den Abozeitungen, verlor 2,31 Prozent und verkaufte 350.104 Exemplare. Kräftiger fiel der Verlust mit 4,03 Prozent bei der Konkurrenz von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" aus, die noch 244.925 Stück verkaufte. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" legte dagegen im 1,56 Prozent zu und setzte 248.954 Stück ab.

Die Wochenzeitungen hielten ihre verkaufte Auflage mit einem leichten Verlust von 0,18 Prozent weitgehend stabil und erzielten einen durchschnittlichen Gesamtverkauf von 1,69 Millionen Exemplaren. Der Marktführer in diesem Segment, die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit", setzte 489.611 Stück ab und verbuchte somit einen Verlust von 0,27 Prozent.

Reduzierung der Bordexemplare

Das Segment der Publikumszeitschriften konnte seinen Auflagenrückgang abmildern. Mit durchschnittlich 91,44 Millionen Exemplaren lagen die Gesamtverkäufe um 1,84 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. In den dritten Quartalen der Vorjahre hatte der Verlust noch bis zu 5,8 Prozent betragen.

Besonders dramatisch war der Einbruch bei "Stern" und "Focus". So verkaufte der "Stern" im dritten Quartal 2017 mit 590.634 Exemplaren 12,26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der "Focus" setzte 422.387 Stück ab, ein Minus von 10,97 Prozent. In beiden Fällen ist der Rückgang zu einem guten Teil auf die Reduzierung der sogenannten Bordexemplare für Flugzeuge und Bahnen zurückzuführen. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" verlor 2,61 Prozent seiner verkauften Auflage, die somit noch bei 768.498 Stück lag, wie die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) mitteilte.

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