Berlin (epd). Die Bundesregierung hat mit Entsetzen auf die Ermordung der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia reagiert. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach dem Ehemann Galizias und ihren drei Söhnen die Anteilnahme der deutschen Regierung aus. Es sei "eminent wichtig", dass dieses verabscheuungswürdige Verbrechen aufgeklärt werde, forderte Seibert.
Tod durch Autobombe
Die Arbeit der Medien sei eine Voraussetzung dafür, dass der Rechtsstaat und die Demokratie funktionierten. Journalisten, gerade auch investigative Journalisten, müssten frei und ohne Bedrohung für Leib und Leben ihrer Arbeit nachgehen können, sagte Seibert.
Galizia war am Montagnachmittag durch eine Autobombe in dem Ort Bidnija im Norden Maltas getötet worden. Die Journalistin gehörte zu dem internationalen Recherchenetzwerk, das die "Panama Papers" veröffentlicht hatte. Nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" hatte die 53-jährige Journalistin im vergangenen Jahr unter anderem enthüllt, dass zwei enge Mitarbeiter von Maltas Premierminister Joseph Muscat Offshore-Konten in Panama eröffnet hatten. Muscat hatte diese Darstellung als Lüge bezeichnet.
Medienberichten zufolge hatte sich die Journalistin vor zwei Wochen wegen Todesdrohungen an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet, jedoch ohne Erfolg.
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