Afrikanische Flüchtlinge in der spanischen Enklave Melilla (Archivbild)
epd-bild / Hans-Günter Kellner
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) warnt vor einer drohenden Flüchtlingskrise in Spanien. "Wenn die Zahl der Flüchtlinge weiter derart steigt, dann könnte sich die Lage zu einem großen Notstand entwickeln", sagte ein Sprecher der UN-Organisation.
18.08.2017

In diesem Jahr seien bereits über 9.000 Flüchtlinge in Spanien angekommen, das seien fast 1.000 mehr als im gesamten vergangenen Jahr. Spanien stehe derzeit vor einer vergleichbaren Situation wie zuletzt Griechenland und Italien.

Besonders erschreckend ist laut IOM, wie klein die Boote seien, mit denen sich Flüchtlinge über das Mittelmeer aufmachten. "Ein Schlauchboot, das wir gesehen haben, war nicht größer als ein Kinderspielzeug, gedacht für vier - mit elf Flüchtlingen an Bord", sagte der Sprecher. "Solche Boote sind im Mittelmeer kaum auszumachen."

Überfahrt für wenig Geld

Angeblich soll eine solche lebensgefährliche Überfahrt für nur 20 Euro zu haben sein. Bislang sei die spanische Küstenwache bei der Rettung von Flüchtlingen zudem auf sich allein gestellt, da keine anderen Organisationen vor Ort seien.

Ein wahrscheinlicher Grund für die zuletzt stark gestiegenen Flüchtlingszahlen in Spanien ist die Abschottung der libyschen Küste. Sie gilt als Ausgangspunkt für Flüchtlinge, die nach Italien übersetzen wollen. In Italien ist die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in der vergangenen Woche um knapp zwei Drittel gesunken: Es wurden 597 Ankömmlinge gezählt, in der Vorwoche waren es noch 1.646.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.