Eine Online-Petition gegen den Einsatz von männlichem Badepersonal im Freiburger Loretto-Damenbad ist gescheitert.
18.08.2017

"Schaffen Sie das reguläre männliche Badepersonal im Damenbad Freiburg wieder ab!", hieß es von der "Initiative Frei(burg)schwimmer*innen" auf der Seite der Online-Petition, die bis Donnerstagabend 991 Unterzeichner hatte. Damit erreichte die Petition das Quorum von 2.000 Unterstützern nicht. Beim Erreichen des Quorums hätten die Betreiber der Online-Petitions-Plattform eine Stellungnahme von den zuständigen gewählten Vertretern eingeholt.

Grobe Verstöße gegen Hausordnung

Mit der Petition, die Mitte Juni gestartet wurde, wollten die Initiatoren und Unterstützer erreichen, dass das männliche Aufsichtspersonal im Frauenbad wieder abgeschafft wird. Die Initiative sah im Einsatz von männlichem Personal eine "gezielte Ausgrenzung" von Musliminnen und "im derzeitigen öffentlichen Diskurs einen weiteren Beleg für sexistische und rassistische Denkweisen unserer Gesellschaft".

Der Geschäftsleiter der Freiburger Bäder, Oliver Heinz, wehrt sich gegen den Vorwurf, man wolle Musliminnen ausschließen. Schon immer habe man partiell Männer als Bademeister auch im Frauenbad eingesetzt, männliches Personal verträte weibliches in der Pause, sagte Heinz dem Evangelischen Pressedienst (epd) Anfang Juli. Zudem habe es im vergangene Jahr regelmäßig grobe Verstöße gegen die Hausordnung gegeben, vor allem von muslimischen Gruppen aus dem benachbarten Frankreich, die in Kleinbussen angereist waren. Die Arbeit sei immer extremer geworden, berichtete Heinz, weshalb immer weniger Frauen diese Arbeit noch übernehmen wollten.

Im "Lollo", wie die Freiburger liebevoll das Lorettobad nennen, wird seit 1841 gebadet. Seit 1886 besteht ein separates Damenfreibad, heute ist es laut der Internetseite des Betreibers das einzige in Deutschland.

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