Trauer um die Anschlagsopfer vom Berliner Weihnachtsmarkt im vergangenen Dezember.
epd-bild/Rolf Zöllner
Der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, hält die Gefahr für gering, dass Linksextremisten Terroranschläge verüben.
21.07.2017

In Deutschland leben nach Angaben des Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, derzeit rund 690 islamistische Gefährder. Das größte Risiko eines terroristischen Anschlags gehe derzeit von Islamisten aus, sagte Münch der "Frankfurter Rundschau" (Freitag).

Entgegen den Aussagen einzelner Politiker nach den G20-Krawallen über Linksextremisten hält BKA-Chef Münch die Gefahr für gering, dass linke Gefährder Terroranschläge verüben könnten. "Im Bereich links gingen die Länder bislang von einer Größenordnung aus, die man an einer Hand abzählen kann. Im Bereich rechts ist es eine niedrige zweistellige Zahl", sagte der BKA-Präsident.

Radikalisierung im rechten Spektrum

Münch erläuterte: "Anders als derzeit im Bereich der politisch linksmotivierten Kriminalität sehen wir im rechten Spektrum durchaus das Risiko, dass sich terroristische Strukturen bilden können." In den vergangenen zwei Jahren habe die Zuwanderung nach Deutschland zu einer erkennbaren Radikalisierung der Szene beigetragen. Die immense Zahl von Straftaten gegen Asylbewerberunterkünfte in den Jahren 2015 und 2016 unterstreiche das.

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