Zeitungslandschaft am Kiosk (Symbolbild)
epd-bild / Matthias Rietschel
Die deutschen Tageszeitungen verlieren weiter an Auflage. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres wurden 16,61 Millionen Exemplare pro Erscheinungstag verkauft, das waren rund 4,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2016, wie die Auflagenkontrolle IVW mitteilte.
20.07.2017

Der Auflagenanteil digitaler Ausgaben (1,12 Millionen) sei diesmal um etwa 25 Prozent gestiegen. Die verkauften Wochenzeitungen lagen den Angaben zufolge in der Zeit von April bis Juni annähernd auf Vorjahresniveau.

Besonders hart traf es die Boulevard-Zeitungen des Axel Springer Konzerns, wie die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) mitteilte. So sank die verkaufte Auflage der "Bild"-Zeitung, die zusammen mit der Berliner Boulevard-Zeitung "B.Z." und der "Fußball Bild" ausgewiesen wird, gegenüber dem Vorjahresquartal um 8,6 Prozent auf nunmehr 1,79 Millionen Exemplare. Die "Bild am Sonntag" hat mit einer verkauften Auflage von 914.379 Exemplaren gegenüber dem ersten Vierteljahr (891.800) wieder etwas aufgeholt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist dies dennoch ein Minus von 9,33 Prozent.

"FAS" nahezu stabil

Für die Tageszeitungen lief es insgesamt nicht gut: Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" büßte im Jahresverlauf gut sechs Prozent ihrer Auflage ein und kam jetzt auf 240.551 Exemplare. Von der "Welt" wurden inklusive Kompakt-Ableger von Montag bis Freitag 171.433 Stück verkauft, das waren rund 9.000 weniger als im zweiten Quartal der vergangenen Jahres (minus 4,96 Prozent). Bei der "Süddeutschen Zeitung" fiel der Verlust etwas geringer aus. Es wurden 358.402 Stück verkauft gegenüber 368.814 Stück im Vergleichsquartal 2016 (minus 2,8 Prozent).

Bei der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" blieb die Auflage nahezu stabil: 251.011 Stück wurden verkauft (2016: 251.529). Die "Welt am Sonntag" hatte dagegen einen Einbruch von rund acht Prozent zu verzeichnen: 351.243 verkaufte Exemplare von April bis Juni gegenüber 381.938 im Vorjahresquartal.

Auch Wochenzeitungen verzeichnen Einbußen

Bei den Wochenzeitungen verzeichnete die IVW insgesamt einen leichten Auflagenrückgang von 0,37 Prozent. Es wurden 1,7 Millionen Exemplare verkauft. "Die Zeit", Marktführer in diesem Segment, verlor 1,26 Prozent und konnte noch 498.439 Exemplare absetzen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 504.779.

Die Verkäufe der Publikumszeitschriften lagen um 4,66 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Insgesamt wurden rund 90,89 Millionen Exemplare verkauft. Der dramatische Einbruch beim "Stern" setzte sich fort: Verkauft wurden noch 597.027 Stück gegenüber 704.729 im Vorjahresquartal. Das bedeutet einen Verlust von 15,28 Prozent. Im ersten Quartal dieses Jahres hatte die Auflage um 17,2 Prozent gegenüber 2016 nachgegeben.

Das Magazin "Focus" musste einen Verlust von 8,35 Prozent hinnehme. Wurden 2016 noch 477.965 Stück wöchentlich verkauft, so waren es aktuell nur noch 438.055. Beim "Spiegel" ging die verkaufte Auflage dagegen nur leicht auf jetzt 765.178 Stück zurück (minus 0,8 Prozent).

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