Für ihr Engagement im Streit um das iranische Nuklearprogramm hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini den Hessischen Friedenspreis bekommen.
19.07.2017

Die Italienerin nahm den mit 25.000 Euro dotierten Preis am Mittwoch in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel für ihre Vermittlung im Konflikt um das iranische Nuklearprogramm entgegen. "Sie haben bewiesen, dass Diplomatie stärker sein kann, als sich mit Waffen zu begegnen", sagte die hessische Europaministerin Lucia Puttrich (CDU) in ihrer Laudatio.

Puttrich erinnerte daran, dass sich die Verhandlungen um das Programm schon mehr als zehn Jahre hinzogen und mehrfach eine militärische Eskalation drohte, als Mogherini Ende 2014 ihr Amt als Außenbeauftragte der EU antrat. "Man hat auf einen Durchbruch gehofft, aber eher an ein Scheitern geglaubt." Am 14. Juli 2015 kam es dann zum Abkommen, an dem neben der EU unter anderen Deutschland und Russland beteiligt waren. Mogherini habe daran als "ehrliche Maklerin" entscheidenden Anteil, sagte Puttrich. Es sei ihr insbesondere gelungen, dass die iranische Seite ihr Vertrauen entgegenbringe, die Grundlage für den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen.

Preis wird seit 1993 verliehen

Der Hessische Friedenspreis wurde 1993 vom ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Albert Osswald (SPD) und der von ihm begründeten Stiftung ins Leben gerufen. Er wird an Menschen verliehen, die sich um Frieden und Völkerverständigung verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträgern gehören der Dirigent Daniel Barenboim, der UN-Diplomat Hans Blix und der Dalai Lama.