Mutter mit ihren Kindern beim Kochen. (Archvbild)
epd-bild / Andrea Enderlein
Eine Studie belegt: Das vor zehn Jahren eingeführte Elterngeld zeigt Wirkung und ermuntert immer mehr Frauen nach der Elternzeit zur Rückkehr in den Beruf.
23.06.2017

Der Anteil der Mütter, die im zweiten Lebensjahr des Kindes wieder arbeiteten, stieg nach einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zwischen 2006 und 2014 von knapp 35 auf 43 Prozent. Zugleich sank der Anteil der im ersten Lebensjahr des Kindes arbeitenden Mütter von etwa 23 auf neun Prozent. Nach Angaben des Kölner Instituts nutzten immer mehr Frauen in Deutschland die Elternzeit und kehrten nach dem ersten Lebensjahr des Kindes "deutlich früher" wieder in den Arbeitsmarkt zurück.

Im dritten Lebensjahr des Kindes stieg der Anteil der berufstätigen Frauen in dem Zeitraum sogar von 43 Prozent auf fast 58 Prozent. Mit der Einführung des Elterngeldes zum 1. Januar 2007 wurde nach Ansicht der Forscher offenbar ein "Schonraum" von zwölf Monaten geschaffen, der vornehmlich von Frauen genutzt werde, um sich ohne größere Einkommenseinbußen den familiären Aufgaben zu widmen. Zugleich wurde die Kita-Betreuung für Kinder unter drei Jahren ausgebaut. Allerdings sei nicht abschließend geklärt, inwieweit die staatlichen Maßnahmen tatsächlich für die derzeitige Entwicklung verantwortlich seien, erklärte das Institut.

Kindererziehung bleibt Frauensache

Die Kindererziehung bleibt den Ergebnissen zufolge weiterhin vor allem eine Aufgabe der Frauen. Zwar sei der Anteil der Männer, die sich im ersten Lebensjahr des Kindes in Elternzeit begeben, von 0,5 Prozent im Jahr 2006 auf fast vier Prozent 2014 gestiegen. Im zweiten Lebensjahr des Kindes war der Anteil auch 2014 mit 1,4 Prozent aber noch "sehr gering". Die grundsätzliche Beteiligung der Väter am Bezug des Elterngeldes stieg derweil von 21 Prozent im Jahr 2008 auf 34 Prozent im Jahr 2014.

Dieser Anstieg lasse darauf schließen, dass sich das Rollenverständnis der Väter langsam verändere, hieß es. Allerdings liege die Bezugsdauer des Elterngeldes bei den Vätern, deren Kinder 2014 geboren wurden, bei maximal zwei Monaten. Bei 90 Prozent der Mütter lag sie zwischen elf und zwölf Monaten. Dies sei ein Indiz dafür, "dass die Väter in den meisten Familien nur die Bonusmonate, die bei Inanspruchnahme des Elterngelds durch beide Elternteile gewährt werden, mitnehmen, während die Mütter im ersten Lebensjahr des Kindes nach wie vor die Hauptlast bei den familiären Aufgaben tragen".

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