Ein Mann spritzt sich Heroin.
epd-bild / Christoph Papsch
Der Missbrauch von Rauschmitteln hat nach Angaben der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren weltweit zugenommen.
22.06.2017

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Mindestens 190.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen ihres Konsums von Drogen wie Heroin. Der Missbrauch von Rauschmitteln habe weltweit in den vergangenen Jahren zugenommen, teilte das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung am Donnerstag in Genf mit.

In seinem Jahresbericht hält das UN-Büro fest, dass 2015 schätzungsweise rund 255 Millionen Menschen mindestens einmal Drogen genommen hätten. Das entspreche gut fünf Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren. Für das Jahr 2008 schätzt das UN-Büro die Zahl der Drogenkonsumenten noch auf 203 Millionen.

Heroin besonders gefährlich

Bei fast 30 Millionen Menschen ist der Drogenkonsum laut den UN-Fachleuten so intensiv, dass bei ihnen physische und psychische Schäden auftreten. Sucht sei eine typische Folge des Drogenmissbrauchs, betonten die Drogenexperten, die in Wien ihren Sitz haben. Heroin gelte als das gefährlichste Rauschmittel für die Gesundheit.

Am weitesten verbreitet sei der Konsum von Cannabis. Die Drogenexperten schätzen, dass im vergangenen Jahr 183 Millionen Menschen mindestens einmal Cannabis zu sich genommen hätten. Während in Teilen von Nord- und Südamerika die Zahl der Menschen, die sich mit Cannabis-Produkten berauschten, steige, sei der Konsum in Europa stabil bis rückläufig.

Auf dem zweiten Rang der Drogen folgen Amphetamine. Den Angaben zufolge konsumierten 35 Millionen Menschen im vergangenen Jahr die künstlich produzierten Aufputschmittel. Das UN-Büro warnte, dass der Missbrauch der Amphetamine weltweit steige, besonders in Nordamerika und Asien.

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