Pfleger im Krankenhaus
epd-bild/Heike Lyding
Zu Beginn der Gesundheitsministerkonferenz in Bremen haben Gewerkschafter und Angehörigen-Initiativen gegen schlechte Arbeitsbedingungen in der medizinischen Versorgung protestiert.
21.06.2017

Mehrere hundert Demonstranten machten am Mittwoch mit Trommeln und Trillerpfeifen "Rabatz für gute Pflege" und forderten mehr Stellen. Auf Transparenten mahnten Pflegekräfte: "Mehr von uns ist besser für alle."

Bundesweit fehlten in den Krankenhäusern 162.000 Stellen, allein 70.000 in der Pflege, sagte Sylvia Bühler, Mitglied im Bundesvorstand der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Die Gewerkschaft fordert eine gesetzlich geregelte bundeseinheitliche Personalbemessung in Altenpflege und Krankenhäusern.

Sofortprogramm gefordert

"Als Sofortprogramm fordern wir: keine Schicht allein und ausreichend Zeit für Ausbildung", sagte der Bremer Gewerkschaftssekretär Jörn Bracker. Dafür müssten in den Krankenhäusern umgehend 20.000 Stellen geschaffen werden. Auch die Altenpflege brauche mehr Personal. So müsse in stationären Einrichtungen ein Personalschlüssel von 1 zu 2 gelten. Das bedeutet, dass bei einem Haus mit 50 Bewohnern 25 Pflegekräfte beschäftigt werden, die sich auf die Schichten verteilen. Zudem sollten nachts mindestens zwei Pflegekräfte im Wohnbereich anwesend sein, forderte Bracker.

Am Nachmittag wollten ver.di-Vertreter Listen mit mehr als 100.000 Unterschriften für bessere Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern und Heimen an die Gesundheitskonferenz übergeben. Die gesundheitliche Versorgung älterer Menschen ist Schwerpunktthema des zweitägigen Treffens.

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