Hände beim Gebet.
epd-bild/Jens Schulze
"Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als an Gott zu glauben", sagt der Literat Eugen Ruge.
27.05.2017

Nach Ansicht des Schriftstellers Eugen Ruge macht es keinen Sinn, nicht an Gott zu glauben. "Wunder ereignen sich. Es bleibt einem gar nichts anderes übrig, als an Gott zu glauben", sagte er dem evangelischen Monatsmagazin "chrismon" (Juni-Ausgabe). "Wir wissen aber nicht, was Gott ist", ergänzte der Preisträger des Deutschen Buchpreises 2011. "Und ich glaube, dass wir es nicht wissen können und wissen sollen."

Vielleicht solle man ohne eine Bezeichnung für Gott auskommen, sagte Ruge. Für spirituelle Erlebnisse Worte zu finden, sei sehr schwer: "Ich glaube, dadurch verdirbt man sie." Die Verfilmung seines Buchs "In Zeiten des abnehmenden Lichts", für das er neben dem Deutschen Buchpreis 2009 auch den Alfred-Döblin-Preis erhielt, ist ab dem 1. Juni im Kino zu sehen.

Angst vor dem Tod

Der studierte Mathematiker gab zu, er fürchte den Tod: "Aber ich kann mir vorstellen, dass man ein Einverständnis erreichen kann." Man müsse sich nur mal vorzustellen versuchen, man würde ewig leben. "Alles wiederholt sich immer und immer. Man kann hoffen, dass man irgendwann zu vergessen beginnt", sagte Ruge. "Aber genau das ist der Tod: Ein Sich-selbst-Vergessen."